Feuerwehrbereich Hartberg
Feuerwehren waren nach Unwetter gefordert
Am Mittwoch wurde der Bereich Hartberg zum wiederholten Male in diesem Sommer von schweren Unwettern heimgesucht.
BEREICH HARTBERG. Heftige Niederschläge und Hagel gingen über dem Wechsel- und Joglland bzw. bis nach Grafendorf und Pällauer Tal nieder. Überflutete Straßen und Keller, verstopfte Kanäle und Bäche, welche über die Ufer traten, waren die Folge. Ein Großaufgebot der Feuerwehren in den betroffenen Gebieten war daher in den Nachmittags- und Abendstunden des 13. September erforderlich.
Ergiebige Gewitter
Die nördliche Oststeiermark, speziell der Bereich Hartberg, wurde binnen kürzester Zeit wieder von ergiebigen Gewittern heimgesucht. In Grafendorf wurde unter anderem ein Niederschlag von bis zu 120 l/m² verzeichnet. Auch im Wechsel- und Jogelland wurden ähnliche Regenschauer gemessen. Zusätzlich zu diesen ergiebigen Niederschlägen wurde die Region rund um Vorau von Hagel heimgesucht. Die dadurch entstandenen Wassermassen bahnten sich in weiterer Folge ihren Weg ins Unterland - Bilder der Verwüstung waren die Folge. Flüsse wiesen Hochwässer auf und traten kleinräumig über die Ufer. Die Lafnitz führte annähernd 10-jährliches Hochwasser (HQ10), der Stambach wurde zu einem reißenden Strom.
Straßen und Keller wurden überflutet. Eine Vielzahl unterschiedlichster Schadenslagen musste daraufhin von den Freiwilligen Feuerwehren des Bereiches Hartberg bewältigt werden.
Beginn in Mönichwald
Um 18.10 Uhr wurde, als erste Feuerwehr im Bereich Hartberg, die FF Mönichwald per Sirenenalarm zu einer Verklausung in Mönichwald gerufen. Diese hatte bereits einen Wasserrückstau bis zur L416 zur Folge. Die Besatzung des KLF-A machten sich hier mit Schanzwerkzeug sofort ans Werk, um die Verklausung zu lösen. Die Männer des MTF-A beluden währenddessen den Feuerwehranhänger mit Sandsäcken.
Diese wurden benötigt, um ein Einfamilienhaus vor dem Wasser zu schützen. Die Straßenmeisterei wurde mit “schwerem Gerät” angefordert, um die Verklausungen zu beseitigen. Dahingehend musste die Landesstraße zeitweise für den Verkehr gesperrt werden.
Wasser in den Garagen
Der zweite Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Bei einem Busunternehmen drang Wasser in die Garagen ein. Hier eilten die Kameraden des RLF-A 2000 mit Tauchpumpen zur Hilfe.
FF Vorau im Dauereinsatz
Um 18.17 Uhr wurde die FF Vorau mit stillem Alarm und kurze Zeit später, um 18.41 Uhr mit Sirenenalarm zu zahlreichen Einsätzen im Vorauer Gemeindegebiet gerufen. Zum wiederholten Male sind teils über 70 l/m² Regen samt stellenweißen Schauer und Hagel über Vorau einhergegangen. Die Schwerpunkte waren wie im vergangenen Juni dabei in den Ortsteilen Vorau und Riegersberg.
Überschwemmte Keller
Insgesamt wurde die FF Vorau zu elf Einsätzen gerufen. Diese reichten von überschwemmten Kellern und Garagen hin zu Straßenreinigungen aufgrund von Überflutungen. Ein Gebäude war dahingehend besonders schwer getroffen. Der Keller stand teils über 1m unter Wasser. Neben den Pumparbeiten wurden auch zahlreiche Schächte und Kanäle freigelegt, um weitere Überschwemmungen zu verhindern. Teils wurde auch eng mit der Marktgemeinde Vorau zusammengearbeitet, um Straßen von Schutt und Geröll mit dem Bagger zu säubern.
"Hotspot" in Grafendorf
Nach dem verheerenden Unwetter im Juli, wurden die Mitglieder der FF Grafendorf erneut zu mehreren Schadenslagen im gesamten Gemeindegebiet, aufgrund eines Unwetters, beordert. Aufgrund von starken Regenfällen kam es zu Überflutungen mehrerer Keller. Durch die großen Regenmengen konnten die Bäche und Kanäle die Wassermassen kaum noch halten. In Grafendorf kam es im Ortskern zu mehreren Überflutungen von Straßen. In Seibersdorf und Safen liefen die Bäche über und fluteten Wohnhäuser, hier mussten auch zwei Straßen gesperrt werden.
Von der ersten Schadensmeldung um 20:23 Uhr bis zum Einsatzende um ca. 01:30 Uhr wurden insgesamt 12 gemeldete Schadenslagen abgearbeitet. Neben den Feuerwehren im Norden des Bereiches waren u.a. auch die Feuerwehren Penzendorf und Pöllau durch das Unwetter gefordert. Die FF Penzendorf führte Pumparbeiten im Ortsteil Staudach – Keller unter Wasser – durch und löste mehrere Verklausungen in Staudach. Die FF Pöllau wurde zu einem Hangrutsch in Oberneuberg alarmiert. In St. Lorenzen wurde ein Grundstück überschwemmt und Wasser trat in ein Haus ein.
Bilanz der Unwettereinsätze
Insgesamt wurden im Bereichsfeuerwehrverband Hartberg sechs Feuerwehren mit 24 Einsatzfahrzeugen und ca. 150 Mitgliedern zu Einsätzen gerufen. Der Schaden an Sachwerten konnte aufgrund des flächendeckenden und professionellen Einsatzes der Feuerwehren möglichst gering gehalten werden. Verletzt wurde aufgrund des Unwetters bzw. im Zuge der Einsatztätigkeiten niemand.
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