Fürstenfeld spielt jetzt Theater

Das Ensemble: Gerhard Tlapak, Hans Rauscher, Thomas Bachhofner, Bernadette Pieber, Robert Tesar, Edith Fuchsbichler, Edit Pataki (v.l.). | Foto: KK
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  • Das Ensemble: Gerhard Tlapak, Hans Rauscher, Thomas Bachhofner, Bernadette Pieber, Robert Tesar, Edith Fuchsbichler, Edit Pataki (v.l.).
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Der Wunsch nach einem eigenen Stadttheater war Bürgermeister Werner Gutzwar schon lange ein großes Anliegen. Mit der Schenkung des von der Industriellenfamilie Grabher seit den achtziger Jahren privat genutzten, ehemaligen Vereinsheimes an die Gemeinde, verfügte die Stadt über ein mit einer Bühne und einem Saal ausgestattetes Haus, das bereits in der Vergangenheit Austragungsort vielfältiger kultureller Veranstaltungen war.

Zur Umsetzung gelangte das Theaterprojekt dann Anfang dieses Jahres. Bürgermeister Werner Gutzwar konnte den Fürstenfelder Ex-Gemeinderat Geza Standi für das Vorhaben begeistern. Geza Standi war in den siebziger Jahren auf professionellen Bühnen als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg erfolgreich tätig und verfügte über entsprechende Erfahrung. Nach Abklärung des Mindestaufwandes für die dazu notwendigen Adaptionen und die Bühnentechnik, passierte das Projekt den Stadt- und Gemeinderat. Dem frisch gebackenen Intendanten des Stadttheaters wurde der im Kultureventbereich erfahrene Gemeinderat Hermann Großschedl beigestellt. Hermann Großschedl wird in Hinkunft als Kurator des Grabher-Hauses - und über das Theaterprojekt hinaus - für eine attraktive, künstlerische Nutzung des Hauses sorgen.

Während Geza Standi sich um künstlerische Belange wie Stückauswahl und Schauspieler kümmerte, sorgte sich Gemeinderat Hermann Großschedl um Bühnentechnik, Veranstaltungslogistik und Marketing. Hilfreich war dabei auch der Fürstenfelder Geschäftsmann Gerhard Duffek, der die bühnentechnische Ausstattung projektierte und einrichtete. Er fungierte gleichsam als Licht- und Tontechniker des Stadttheaters.

Bürgermeister Werner Gutzwar: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, in Fürstenfeld eine Bühne einzurichten. Für die Stadt ist das eine Bereicherung, für das Haus ist es die Fortführung des kulturellen Geistes, der hier immer geherrscht hat. Und mit Geza Standi und Hermann Großschedl hat die Bühne dieses Hauses sozusagen eine Idealbesetzung. Fürstenfeld spielt jetzt Theater!“

Für die notwendigsten Adaptierungsmaßnahmen, Bühnentechnik und Ausstattung wurden 40.000 Euro investiert. In den Wintermonaten werden die sanitären Anlagen für ein größeres Publikum neu und optimal ausgerichtet.

Für die „erste“ Premiere des „Stadttheater Fürstenfeld“ wurde eine klassische Komödie, „Die Wirtin“ von Peter Turrini, ausgewählt. Seit Mitte September proben die sieben Darstellerinnen und Darsteller unter der Regie von Geza Standi drei Mal wöchentlich. In der zehnwöchigen Probenzeit ist das Ensemble zusammen gewachsen. Geza Standi: „ Wir haben mit dem Grabher-Haus eine feste Spielstätte, das ist sehr viel Wert, wir sind in dieser Zeit eine große Familie geworden, alle sind mit Begeisterung und viel Talent dabei. Tolle Charaktere, Wortwitz und die enorme Spielfreude des Ensembles versprechen einen sicher amüsanten Theaterabend!“
Drei Theater-Produktionen sind für 2013 geplant. Zwei davon für Erwachsene, eine für Kinder. Dazu werden auch Darstellerinnen und Darsteller gesucht.

Premiere mit einer Wirtin
Am Freitag, 30. November um 19.30 Uhr feiert das „Fürstenfelder Stadttheater“ im Grabher-Haus, Übersbachgasse 13, seine Geburtsstunde mit der Komödie „Die Wirtin“ von Peter Turrini. In der Inzenierung von Geza Standi spielen Thomas Bachhofner, Edith Fuchsbichler, Edit Pataki, Bernadette Pieber, Hans Rauscher, Robert Tesar und Gerhard Tlapak.

„Die Wirtin“ ist eine Komödie von Peter Turrini. Er hat es frei nach der Komödie „Mirandolina“ von Goldoni mit aktuellem Wortwitz und Sozialkritik neu verfasst. Peter Turrini: „In meiner Version schuftet und erniedrigt sich eine Frau jahrelang, bis sie ein Gasthaus pachten kann. Der Kellner liebt die Wirtin, weil er zu einem Gasthaus kommen will. Das Blaublut lässt sich von der emanzipierten Wirtin zwar einseifen, schlägt aber dann umso brutaler zurück. Wer die Macht hat, hat die Möglichkeit. Kurz: Mein Stück zeigt den Zusammenhang zwischen Liebe und Ökonomie!“

Premierenkarten: 15 Euro inklusive Büffet in der Pause mit Brötchen & Wein. Weitere Spieltermine: Sa 1.12., So 2.12, Mi 5.12., Fr 7.12., Sa 8.12., - jeweils um 19.30 Uhr. Letzter Spieltag ist So 9.12. mit Beginn um 17 Uhr. Einlass eine halbe Stunde vor Beginn, freie Platzwahl. Karten im Tourismusbüro: VK 8 Euro und an der Abendkasse - AK 10 Euro, Jugend bis 18 Jahre 5 Euro.

Bühnentechnik
24 Scheinwerfer mit einer Gesamtleistung von 17.200 Watt. Das gesamte Lichtsystem wir über eine zentrale Anlage gesteuert. Über das 2.400 Watt Tontechniksystem lassen sich alle modernen Tonmedien einspielen.

Geschichte
Ersten Geschichtsquellen nach bestand ein sogenanntes „Stadttheater Fürstenfeld“ schon seit 1776, - belegt und dokumentiert ist die Gründung mit 1787. Das ehemalige Stadttheater befand sich im Rathaus, später im Brauhaussaal am Grazer Platz und seit 1928 war das Vereinsheim die traditionelle Spielstätte. 1929 wurde Faust I in einer Inszenierung von Hermann Pferschy in Fürstenfeld aufgeführt. Bis 1945 verfügte die Stadt Fürstenfeld über diese Theatereinrichtung.

Das Ensemble: Gerhard Tlapak, Hans Rauscher, Thomas Bachhofner, Bernadette Pieber, Robert Tesar, Edith Fuchsbichler, Edit Pataki (v.l.). | Foto: KK
Die Gründungsväter des „Stadttheater Fürstenfeld“ auf der Bühne: Gemeinderat Hermann Großschedl, Indentant Geza Standi, Bürgermeister Werner Gutzwar (v.l.). | Foto: KK
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