Mit Bildergalerie
Fürstenfelder Jugendliche bauen eigene Solaranlage
Schülerinnen und Schüler der Mittelschule und des Polytechnikums in Fürstenfeld bauten im Rahmen des Projekts „Solar Camp“ eine eigene Solaranlage, welche im Wirtschaftshof der Stadt in Betrieb gehen wird.
FÜRSTENFELD. Von 25. bis 27. September fand das Projekt „Solar Camp“ des vom Land Steiermark geförderten Klimabündnisses Steiermark in Fürstenfeld statt. Die Schülerinnen und Schüler der 4c an der Mittelschule sowie des Polytechnischen Lehrganges erkundeten in diesem Projekt das breite Spektrum der erneuerbaren Energie.
Im Rahmen von Exkursionen besuchten die Lernenden zunächst bereits bestehende Anlagen in der Stadtgemeinde Fürstenfeld. Erst ging es zur alten Bohrung für Thermalwasser, ehe der Betrieb der Holzvergaseranlage besichtigt wurde. Es wurde gestaunt über die Tatsache, dass täglich eine ganze LKW-Ladung Holz in dieser Anlage zu Energie umgewandelt wird, welche die gesamte Stadt über ein Leitungsnetz von 15 Kilometern versorgt.
Anhand einer Zeitung, welche die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Stefanie Greiter vom Klimabündnis Steiermark selbstständig erstellten, sammelten sie Informationen über den Klimawandel, seine Bedeutung und mögliche Lösungsansätze.
Eine eigene Solaranlage bauen
Herzstück des Projekt war aber der Bau einer eigenen, 14 Quadratmeter großen Solaranlage. Vom Rahmenbau bis zum Einsetzen der Gläser waren die Schülerinnen und Schüler in jeden einzelnen Schritt tatkräftig involviert (siehe Bildergalerie).
Für Josef Friedl, seines Zeichens Lehrer und stellvertretender Direktor an der Mittelschule Fürstenfeld, war es genau diese Erfahrung, die das Projekt so wertvoll macht. „In der Schule können wir diese praktischen Arbeiten im normalen Unterrichtsalltag einfach nicht machen. Wir können YouTube-Videos zeigen, darüber sprechen. Aber die tatsächliche Arbeit mit all den Erfahrungen – auch, dass eine Glasscheibe einmal brechen kann – die können wir sonst aber nicht bieten.“
Auch von der Arbeitsmoral der Schülerinnen und Schüler zeigte er sich beeindruckt: „Es war einfach schön zu sehen, wie motiviert die Schülerinnen und Schüler waren, etwas zu schaffen. Beim Anblick des Endproduktes war ich wirklich stolz auf ihre beeindruckende Leistung.“
Seine Kollegin Viktoria Geschl, ebenfalls Lehrerin an der Mittelschule Fürstenfeld, war wiederum begeistert und erstaunt darüber, was sich binnen 3 Tagen alles auf die Beine stellen lässt.
Signal der Jugend an die Stadt
Auch bei Joachim Friessnig, der das Projekt in die Stadt brachte, schlug das pädagogische Herz als ehemaliger Lehrer ebenfalls höher. Er ist Manager für die Klima-und Energie-Modellregionen in der Ökoregion Fürstenfeld und damit an vorderster Front dafür zuständig, die Region fit für den Klimawandel zu machen. Für Friessnig ist es ein „tolles Signal, wenn junge Leute eine thermische Solaranlage bauen und an die Gemeinde übergeben.“
Das Ziel des Projektes „Solar Camp“ ist es, das abstrakte Thema Klimaschutz und erneuerbare Energie greifbar und fühlbar zu machen.
Klimaschutz (be)greifbar machen
Für Elisabeth Unger vom Klimabündnis Steiermark ist es aber auch wichtig zu zeigen, wie einfach die Lösungen oft sein können. „Diese Solaranlage funktioniert im Grunde wie ein Gartenschlauch, der lange in der Sonne liegt. Es ist uns wichtig, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, welch eine großartige Energiequelle unsere Sonne ist. Denn sie geht nie aus, schaltet nie ab und die Nutzung ihrer Energie gelingt schon mit einfachen Mitteln.“
Das von der Fachabteilung für Wohnbau des Landes Steiermark geförderte Klimabündnis Steiermark hält Projekte an Schulen und Kindergärten im ganzen Land ab. „Erst kürzliche haben wir wieder einen Ausbildungslehrgang für Kindergartenpädagoginnen abgeschlossen. Und in unseren Partner-Kindergärten laufen das ganze Jahr Projekte, die das Ziel haben, die Einrichtungen klimafit zu machen.“
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