Lange Tradition als Glücksbringer
Rauchfangkehrer bringen mehr als Glück

Rauchfangkehrermeisterin Kerstin Fladerer und ihr Team sind mit den Herausforderungen eines modernen Berufs konfrontiert. | Foto: WOCHE
  • Rauchfangkehrermeisterin Kerstin Fladerer und ihr Team sind mit den Herausforderungen eines modernen Berufs konfrontiert.
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Rauchfangkehrer gelten im Volksmund als Glücksbringer, ihr Job erfordert Technik und großes Fachwissen.

Der Beruf des Rauchfangkehrers ist anspruchsvoll. Die Damen und Herren in "Schwarz" haben einen vielfältigen Aufgabenbereich, sind mit neuester Technik ausgestattet und verfügen über Fachwissen in Bezug auf die unterschiedlichen Heizungssysteme sowie großes technisches Verständnis.
Rauchfangkehrermeisterin Kerstin Fladerer, gemeinsam mit Vater Erich Geschäftsführerin der Ing. Fladerer Rauchfangkehrer KG, sorgt für Sicherheit rund ums Heizen in rund 1.200 Fürstenfelder und rund 5.400 Murecker Haushalten. Im Unternehmen, das 1957 vom Großvater in Fürstenfeld gegründet wurde, werden derzeit 13 Mitarbeiter, darunter drei Lehrlinge beschäftigt. "Im Lockdown zählt der Rauchfangkehrer zu den systemrelevanten Berufen", schildert Kerstin Fladerer.

Qualität und Sicherheit

Der Familienbetrieb ist seit 2010 nach EMAS, ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert. "Laut Steiermärkischer Kehrordnung sind wir verpflichtet, regelmäßige Kehr- und Überprüfungsarbeiten, auch hinsichtlich Energieeffizienz, niedriger Verbrennungsrückstände, Dichtheit und Abgaswerte, bei sämtlichen Feuerungsanlagen, wie Zentralheizungen und Raumheizgeräten, wie Kaminen, Kachel- und Schwedenöfen durchzuführen. Zum Einsatz kommt modernste Elektronik, wie Fangkameras, Leckraten- oder Rauchgas-Messgeräte. Der Brandscchutz hat für uns als Sachverständige einen sehr hohen Stellenwert", berichtet Kerstin Fladerer.
Die Kehrtermine für 2021 stehen fest, um die herausfordernde Logistik zu meistern. Im von Genauigkeit, Qualität und aufgrund strenger Sicherheitskriterien von hohem Verantwortungsbewusstsein geprägten Arbeitsalltag bleibt wenig vom "nostalgischen Glücksbringer" übrig. Dennoch ist es als "Glück" zu bezeichnen, dass dieses angesehene Handwerk im fortschrittlichen "Facelift" noch heute so weit verbreitet ist.

Glücksbringer gesucht

Im Mittelalter, wie Kerstin Fladerer erzählt, freuten sich die Menschen, wenn der Rauchfangkehrer durch die Straßen ging und dahinter steckt ein tieferer Sinn. Die Feuerstelle im Haus war Mittelpunkt der Familie, um zu kochen und zu essen, sich zu wärmen und das gemeinsame Leben zu pflegen.
Die Reinigung führte oft zu Streitigkeiten. Zudem war die dichte Besiedelung eine enorme Gefahr. Ein Funkenflug reichte, dass ganze Ortsteile niederbrannten. Das Erscheinen des Rauchfangkehrers wurde als Glück bezeichnet. Dieser übernahm die beschwerlichen Reinigungsarbeiten und bannte die Brandgefahr. Einer Überlieferung zufolge soll der K.u.K. Hofrauchfangkehrer, der mit der Reinigung der Kachelöfen im Schloss Schönbrunn beauftragt war, in einem begehbaren Heizschacht eine Verschwörung gegen das Kaiserhaus mitgehört, aufgedeckt und den Fortbestand des Kaiserhauses gerettet haben.
Auch neue Glücksbringer sind im Fürstenfelder Traditionsrauchfangkehrerbetrieb Fladerer herzlich willkommen. Infos: www.rauchfangkehrer-fladerer.at

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