Seit 70 Jahren lernt man in Nestelbach in der Natur
1947 wurde die Waldschule in Nestelbach eröffnet. Künftig soll diese wieder stärker für schulischen Unterricht im Freien genutzt werden.
Um der sommerlichen Hitze im Unterricht zu entgehen und Neues in das Schulleben zu bringen, zimmerte Schulleiter Franz Holzer mit den Schülern der damaligen "Oberstufe" 1946 eine Schule in schattiger, freier Natur. 1947 wurde die Nestelbacher Waldschule eröffnet. Die Schule bestand aus Sitzbänken, einer Tafel sowie einem Lehrertisch und war von einem Zaun umgeben. Das Waldstück wurde vom damaligen Nestelbacher Bürgermeister August Flechl zur Verfügung gestellt. Wie aus den Recherchen Toni Ithalers vom Historischen Verein Ilz hervorgeht, lässt sich damit schon Ende der 1940-er ein absolut fortschrittlicher pädagogischer Aspekt feststellen. Durch das Lernen im Wald wurde der Lernerfolg der Kinder nachweislich verbessert.
70 Jahre Waldschule
1999 wurde die Schule nach den alten Plänen unter Toni Itahler und dem Team des Historischen Vereins wieder neu erbaut und jüngst restauriert.
Seit 1999 wird die Waldschule als kulturelles Kleinod gepflegt und ist ein Ort mit Spiritualität für Gottesdienste, Lesungen oder Konzerte.
Zum 70-jährigen Bestehen lud der Historische Verein gemeinsam mit der Volksschule Nestelbach zu den Jubiläumsfeierlichkeiten, bei denen gleichzeitig auch dem 300. Geburtstag Erzherzogin Maria Theresias gedacht wurde, die mit dem Einführen der Allgemeinen Schulpflicht 1774 das Bildungssystem bahnbrechend reformierte.
Von und in der Natur lernen
Neben der Geschichte der Erzherzogin wurde auch die Historie der Waldschule durch die Kinder aufbereitet und mit musikalischer Begleitung im sonnigen Naturambiente der Waldschule vorgetragen. Unter die Gäste mischten sich auch Bürgermeister Rupert Fleischhacker und Vize-Bgm. Karl Turza. Nachdem die Waldschule in den vergangenen Jahren als Unterrichtsort zunehmend in Vergessenheit geraten war, wünscht man sich nun, dass diese "künftig wieder stärker ins Zentrum des Unterrichts rückt". Für Kinder sei es wichtig zurück zum Ursprung zu finden, raus in die Natur zu gehen und auch dort zu lernen, so Fleischhacker.
Dem konnte ich Toni Ithaler nur anschließen. Sein Wunsch für die Zukunft:"Dass Kinder es als ganz natürlich empfinden zum Lernen nach draußen in den Wald zu gehen."
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