Kostbares Gut
So reagieren oststeirische Gemeinden auf die Wasserknappheit

Überschaubar ist das Wasservolumen aktuell etwa am Grießbach in der Gemeinde Pinggau. Nun drohen Strafen bei Wasserverschwendung. | Foto: RegionalMedien
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  • Überschaubar ist das Wasservolumen aktuell etwa am Grießbach in der Gemeinde Pinggau. Nun drohen Strafen bei Wasserverschwendung.
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Der Sommer steht in den Startlöchern und damit ist garantiert wieder Schwitzen angesagt – die Hitze wird jedoch nicht nur uns Menschen zu schaffen machen, sondern auch Wäldern, Wiesen und Äckern. Die Landwirtschaft bekommt die zunehmende Wasserknappheit unter anderem am stärksten zu spüren. Einige oststeirische Gemeinden setzen nun auf drastische (Straf)-Maßnahmen, um die Wasserressourcen zu schonen und Missbrauch hintanzuhalten.

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Die geringen Niederschlagsmengen der letzten zwei Jahre sorgen aktuell für Wasserknappheit im ganzen Bezirk. Zwar hat der April etwas an Regen gebracht, doch das war eher ein Tropfen auf den heißen Stein und trägt nicht wesentlich zu einer Erhöhung des Grundwasserspiegels bei.
Deutlich machen uns das die Klimadaten der Landesstatistik Steiermark, in Summe hat es im Jahr 2022 in der Region Hartberg nur 530mm an Niederschlag gegeben, 567mm waren es 2021. Im Vergleich dazu fielen die Niederschlagsmengen davor noch höher aus: Satte 818mm waren es 2020 und 626mm im Jahr 2019.

Kampf ums Wasser

Der Kampf um das kostbare Gut Wasser wird demnach immer schärfer. Aktuell ziehen sich 16.000 Kilometer an Transportleitungen durch die gesamte Steiermark. Dieses Netz noch weiter auszubauen, ist ein Gebot der Stunde, doch der Preis dafür ist hoch, und nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Die Trockenheit, die in diesem Frühling zu beobachten ist, könnte Österreich immer öfter zu schaffen machen. | Foto: Toi & Moi/CC BY 2.0/Flickr
  • Die Trockenheit, die in diesem Frühling zu beobachten ist, könnte Österreich immer öfter zu schaffen machen.
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So wehren sich jene Gemeinden, die an der erst vor 15 Jahren gebauten Transportleitung Oststeiermark (von Graz bis Hartberg-Fürstenfeld) hängen, gegen den Anschluss weiterer Abnehmer. "Die Interessen beim Wasser sind vielfältig. Da treffen Energieversorger, Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und letztlich der Mensch als Abnehmer aufeinander", schildert der zuständige Landesrat Johann Seitinger das Dilemma. "Über kurz oder lang wird man erkennen müssen, dass sich nicht mehr alles für alle ausgeht." Das Grundverständnis müsse sich ändern. Seitinger erinnert in diesem Zusammenhang etwa an die "Pool-Spitze" im April/Mai, die sich alljährlich im Wasserverbrauch niederschlägt.

Gemeinden reagieren mit Maßnahmen

Wie ernst die Situation ist, machen auch die ausgerufenen Wassersparmaßnamen der Wechsellandgemeinden Dechantskirchen, Friedberg und Pinggau klar. So ist etwa in Friedberg und Pinggau das Befüllen von Pools, Bewässern von Gärten und Parkanlagen sowie das Reinigen von Gehsteigen und Straßen mit Trinkwasser bis auf Weiteres per Strafe verboten.

"Die Strafe von 3.000 Euro soll den Ernst der Lage deutlich machen und falls wir auf einen Verstoß aufmerksam werden, wird diese auch vollzogen",
stellt Friedbergs Bürgermeister Wolfgang Zingl klar.

Ähnlich ist die Lage in Pinggau, hier werden bis zu 2.200 Euro an Strafe bei Zuwiderhandeln in "Aussicht" gestellt. Die Situation werde laufend beobachtet und solange die Quellenschüttungen rückläufig seien bleiben diese auch aufrecht. Dechantskirchen wiederum appelliert einstweilen noch eindringlich an die Bevölkerung, mit den Wasserressourcen sorgsam umzugehen.

Lässt die Verschwendung von Trinkwasser bis auf Weiteres unter Strafe stellen: Friedbergs Bürgermeister Wolfgang Zingl | Foto: Stadtgemeinde Friedberg
  • Lässt die Verschwendung von Trinkwasser bis auf Weiteres unter Strafe stellen: Friedbergs Bürgermeister Wolfgang Zingl
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Investitionen in Wasserversorgung 

Damit die Wasserversorgung auch in Zukunft gesichert ist, investieren die Gemeinden aktuell viel Geld in den Ausbau von Wasserleitungen und Hochbehältern. So ist in Pinggau die Planung eines Hochbehälterneubaues im Bereich der Glashütte abgeschlossen. Wenn die Finanzierungs- und Förderungsfragen geklärt sind, soll das Projekt umgesetzt werden. In Friedberg steht der neue Hochbehälter in Schwaighof kurz vor der Fertigstellung.
In die Erneuerung von alten Wasserleitungen sowie in die schnelle Lokalisierung und Behebung von Rohrbrüchen wird seitens der Gemeinden viel investiert. Ein sorgsamer Umgang mit unserem wichtigsten Gut zum Leben ist daher unumgänglich, um Engpässe zu vermeiden.

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