Spurensuche im Untergrund - Sub Terra Vorau

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Unsere Welt birgt viele Rätsel. Genauso in Vorau ist der Erdboden durchzogen von zahlreichen unterirdischen Gängen, penibel in den harten Stein gehauen, manche so alt, dass niemand weiß, wer sie erbaut hat.
Unter zahlreichen Häusern, Wiesen und Feldern finden sich niedrige Tunnel, oft mit engen Schlupflöchern, die geradewegs mitten hinein in den Fels führen. Schon seit über hundert Jahren wird über diese Erdställe geforscht;
Man bekommt den Eindruck, hier habe man ein archäologisches Rätsel aus grauer Vorzeit vor sich, das noch am ehesten von einer verschwunden Hochkultur zeugt, die es niemals gegeben haben dürfte.
Wo sich ich im Untergrund unter Vorau weitere Hohlräume befinden, haben Forscher mit Geophysikalischen Prospektionen in den letzten Monaten untersucht. Dabei wurden die Archäologen mehrmals fündig: Sie entdeckten weitere Tunnel die sich unter vermuteten Gehöften befinden. Es handelt sich demnach um künstlich angelegten Tunnel, die möglicherweise sogar Teil eines größeren Netzwerks unterirdischer Gänge und Kammern sind.
Die Forscher hoffen nun, dass die neu entdeckten Tunnel vielleicht unberührt geblieben sind. Dann könnte man wertvolle Hinweise darauf liefern, wozu diese unterirdischen Anlagen einst genutzt wurden. Der Zweck dieser Erdställe ist jedoch bis heute unklar.

„Leider gibt es nur sehr wenige Funde in diesen Anlagen, die die Bestimmung ihres Alters nur schwer möglich machen.“ sagt SubTerra Obmann Johann Schweighofer. „Um dies zu bestimmten, müssten die Gänge freigelegt werden. Genau das ist aber nicht geplant.
Die Freilegung und Auswertung würde Jahre dauern und Unsummen kosten. Uns geht es mehr um den Schutz und Erhalt dieser Denkmäler“ so Johann Schweighofer.

Ein grundlegendes Problem der Bodendenkmalpflege ist, dass im Zuge einer umfassenden archäologischen Ausgrabung trotz der Dokumentation das Denkmal beschädigt wird.
Deshalb geht die moderne Forschung dazu über, großflächige Strukturen erst durch den Einsatz moderner Prospektionstechniken zu untersuchen, die den Zustand des Bodendenkmals nicht verändern. Die Untersuchungen sind im Vergleich zu den traditionellen Ausgrabungen schneller und zerstören nicht die antiken Bausubstanzen, sondern geben Hinweis auf die genaue Lage und Tiefe und ermöglichen so die Erstellung von detaillierten Plänen und dreidimensionalen Modellen der untersuchten Strukturen. In der archäologischen Feldforschung ist es durch die geophysikalischen Prospektionsmethoden somit möglich, bereits im Vorfeld der Ausgrabungstätigkeit eine Vielzahl an Informationen über den späteren Befund wie Grundrisse und Lage zu bestimmen. 

Alle Methoden beruhen auf der Messung physikalischer Eigenschaften der Erde und der durch archäologische Strukturen verursachten Anomalien. Die wichtigsten geophysikalischen Prospektionsmethoden sind Bodenradar, Geoelektrik, Geoelektromagnetik, Gravimetrie, Geothermie und Radiometrie. Die durch diese Arbeiten gewonnenen zerstörungsfreien Einblicke in den Boden zeigen einen Überblick über die vorhandenen Strukturen und dienen dem Archäologen zur effizienten Planung der folgenden Ausgrabungen.

Der Verein SubTerra Vorau plant nun zur Dokumentation weitere Untersuchungen. Dank moderner Prospektionstechniken kennen wir nun zusätzliche Gänge die dieses Gebiet um einiges an Kulturgut bereichern.

Text und Fotos @ Sub Terra Vorau

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