Tipps von der Hundetrainerin
Welpenkunde 3 - Die Auswahl einer guten Hundeschule
Sobald Sie sich dazu entschlossen haben, einen Welpen zu sich zu nehmen, können Sie sich um eine gute Hundeschule umsehen. Da es eine Weile dauern kann, bis Sie eine passende finden, ist es gut, wenn Sie sich bereits vor der Ankunft des neuen Hundes auf die Suche begeben.
Achten Sie darauf, dass in der Hundeschule mit sanften Methoden gearbeitet wird. Auch wenn damit geworben wird, dass positive Bestärkung eingesetzt wird, erkunden Sie sich genauer bei den TrainerInnen, ob z.B. an der Leine geruckt werden darf oder Würgehalsbänder erlaubt sind. Sollte dies der Fall sein, sehen Sie unbedingt davon ab, mit Ihrem Welpen dort hin zu gehen.
Weiters sollen die TrainerInnen gut geschult sein. Das bedeutet, dass Sie Ihre Kenntnisse nicht im Rahmen eines Wochenendkurses erworben haben, sondern eine fundierte und hochwertige Ausbildung absolviert haben. Wichtig ist, dass die TrainerInnen über Lernverhalten, Körpersprache und die Entwicklungsphasen von Hunden genau bescheid wissen.
In einer guten Hundeschule bestehen die Einheiten aus freiem Spiel, Sozialisierungs- und Geräteübungen, spielerischer Erarbeitung des Grundgehorsams und kurzen Vorträgen über wichtige Themen rund um den Hund. Das freie Spiel wird vom Kursleiter genau beobachtet und es wird gegebenenfalls eingegriffen, wenn es zu wild wird und ein oder mehrere Hunde dadurch gestresst sind. Nachteilig ist, wenn TrainerInnen sagen, dass die Hunde es unter sich ausmachen sollen, denn dadurch entsteht möglicherweise bei Hunden, die von anderen gemobbt werden, die Gefahr, dass diese Spielweise ein schlechtes Sozialverhalten fördert.
Die Sozialisierungsübungen sind besonders wichtig. Anfangs sollten Sie an erster Stelle stehen. Gehorsamsübungen sollen nicht zu kurz kommen, doch es ist wichtiger, dass der Hund möglichst viele positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, anderen Hunden und anderen Tierarten, mit Geräuschen etc. macht, um alltagstauglich zu werden. Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie einen Hund haben, der perfekt erzogen ist, aber auf Menschen oder Hunde aggressiv reagiert oder bei jedem Geräusch zusammen zuckt.
Die Geräteübungen sind bedeutsam für die Schulung des Bewegungsapparates zur Stärkung der Bindung und des Selbstvertrauens. Wippe, Laufsteg, niedrige Hürden und Reifen fördern den Gleichgewichtssinn, der Tunnel hilft den Hunden, sich nicht vor beengten Räumen zur fürchten und alle Geräte zusammen stärken das Teamwork zwischen Ihnen und Ihrem Hund, da es gilt, gemeinsam etwas zu erreichen.
Die Erziehung eines Hundes trägt dazu bei, dass Sie Ihrem Hund möglichst viele Freiheiten erlauben können. Fangen Sie nicht an, Leckerlis zu zählen und damit zu sparen, denn sie werden sehr erfolgreich voran kommen, wenn Sie Ihren Hund ausreichend belohnen. In einem Kurs mit ungefähr zehn Einheiten werden Ihnen optimalerweise folgende Übungen gezeigt: Sitz, Platz, Gehen an lockerer Leine, sicherer Rückruf, ein Abbruchsignal und ein Signal, um dem Hund mitzuteilen, dass er etwas hergeben soll. Weiters wird Ihnen mitgeteilt, wie Sie sich verhalten sollen, wenn Ihr Hund z.B. Besucher anspringt.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit Ihrem neuen Gefährten und viel Spaß beim Besuch einer guten Welpenschule!
Katja Heidinger
Zertifizierte Hundetrainerin
partneraufvierpfoten@hotmail.com
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