TSV Hartberg - 75 Jahre

Brigitte Annerl: „Es war Liebe auf den ersten Blick“

Der „Präsi“ holte die Präsidentin. Brigitte Annerl ist seit 2017 Präsidentin des TSV Egger Glas Hartberg. Sie gründete 2006 die Firma Lenus Pharma. Das Top-Produkt der Firma, Profertil, wirkt gegen männliche Unfruchtbarkeit. Es werden damit 70 Länder der Erde beliefert. Lenus Pharma hat weltweit 460 Mitarbeiter, die Produktionsstätte in Österreich steht in der Nähe von Tamsweg im Lungau. Präsidentin Brigitte Annerl wurde 2020 mit dem österreichischen Exportpreis ausgezeichnet.

WOCHE: Wie kam es eigentlich zur Verbindung zwischen Brigitte Annerl und dem TSV Egger Glas Hartberg?
Annerl: 2013 wurde meine Firma in Wien umgebaut und Johann Gremsl aus Eggendorf war Projektleiter des Umbaues bei der bauausführenden Firma. Ich war immer schon fußballbegeistert und als mich Johann Gremsl auf den TSV Hartberg ansprach, fanden wir gleich eine Gesprächsbasis.
WOCHE: „Präsi“ Hans Gremsl holte also sozusagen die Präsidentin zum TSV. Wann ist dann aber endgültig der Funke Richtung TSV übergesprungen?
Annerl: Ich fuhr dann irgendwann einmal mit dem „Präsi“ mit nach Hartberg und schaute mir den Verein und die Leute, die dort tätig sind, an. Mir imponierte sofort, dass alle, die hier im Einsatz waren, unentgeltlich mitarbeiten. Ich sah sofort, da steckt Bodenständigkeit, Leidenschaft und Begeisterung dahinter und ich wurde 2017 Präsidentin des Vereines.

WOCHE: Wann haben Sie gespürt, dass hier etwas Großes entstehen könnte?
Annerl: Das ist von selbst gewachsen, so etwas kann man nicht planen. Absolutes Highlight war natürlich der Europacupeinsatz in Polen.WOCHE: Wie überraschend kam nun der Abgang von Trainer Markus Schopp?
Annerl: Es waren drei wunderbare Jahre mit Markus. Fußball ist aber ein Tagesgeschäft und Veränderungen können blitzschnell gehen. So war es auch hier. Ich denke, dass Kurt Russ und sein Trainerteam erfolgreich weiterarbeiten werden und dass das Märchen vom Dorfklub zum fixen Bestandteil der obersten österreichischen Fußballliga noch nicht zu Ende ist.
WOCHE: Wie sieht die Präsidentin nun die Zukunft des TSV?
Annerl: Ich denke, mit diesem Elan und dem Ehrgeiz, mit dem alle Mitarbeiter ihre Arbeit erledigen und wenn alle hier in Hartberg beim TSV in den nächsten 75 Jahren so weiterarbeiten, dann ist bestimmt noch Luft nach oben.

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