HARTL
Frutura will CO2-neutral werden

Die Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau. | Foto: Rene Strasser
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  • Die Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau.
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Das 800 Mitarbeiter-Unternehmen mit Sitz in der Gemeinde Hartl setzt 2021 neue ökologische Maßstäbe.

HARTL. Die Frutura Unternehmensgruppe ist Österreichs größter Produzent und Vermarkter von Obst und Gemüse und ein Pionier der klimaschonenden Landwirtschaft. Mit innovativen Maßnahmen zum Beispiel bei den Verpackungen und den Logistikplänen konnten die betrieblichen CO2-Emissionen im letzten Wirtschaftsjahr 2019/2020 auf ein neues Minimum gesenkt werden – die ökologische Erfolgsbilanz des steirischen Familienbetriebs wird vom Umweltbundesamt offiziell bestätigt. Im kommenden Jahr wollen die Geschäftsführer Katrin und Manfred Hohensinner das nächste nachhaltige Ziel erreichen: die vollständige Klimaneutralität innerhalb der gesamten Frutura-Unternehmensgruppe.

Klimaschonende Geothermie

Mit der Eröffnung der Thermal-Gemüsewelt im steirischen Blumau am 3. Mai 2016 hat ein neues Zeitalter der nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich begonnen. Durch die Nutzung des Thermalwassers zum Beheizen der Gewächshäuser – und den Verzicht auf fossile Energieträger im Regelbetrieb – können rund 28.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ende 2019 ist die letzte Ausbaustufe dieses landesweit einzigartigen Projekts in Betrieb gegangen, jetzt können auf 26 Hektar Gewächshausfläche und Tunnel bis zu 9.000 Tonnen Tomaten-, Paprika- und Gurkensorten und auch Radieschen und Melanzani in höchster Qualität geerntet werden – zu allen Jahreszeiten und klimaschonend.
Der ganzjährige Anbau bei optimalen Bedingungen garantiert eine Versorgung der Menschen in Österreich mit frischem regionalem Gemüse auch im Winter. Das reduziert die Importe und erspart der Umwelt so bis zu eine Million Lkw-Kilometer pro Jahr.

Die Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau. | Foto: Rene Strasser
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Nachhaltige Verpackungen

Ein Schwerpunkt bei der gelebten Nachhaltigkeit in der Thermal-Gemüsewelt sind die Verpackungen. Als „first mover“ testet Frutura gemeinsam mit spezialisierten Maschinenbauern neue Methoden und führt erfolgreiche Entwicklungen im Echtbetrieb ein. Dank innovativer Technik sind Bio Äpfel, Bio Avocado oder Blumauer Spitzpaprika jetzt nicht mehr in Kunststofffolie eingepackt, sondern werden von einer Banderole aus Papier fest mit der Tasse verbunden. Bei der losen Ware ist es gelungen, die Einlagen aus Plastik auf Holzschliff umzustellen, bei den Mangos wurden die Etiketten durch eine Lasergravur ersetzt und bei den Schnittkräutern wurde der Kunststoffanteil der Verpackung deutlich gesenkt. Insgesamt können durch Innovationen bei den Verpackungen rund 40.000 kg Kunststoff bzw. Zellulosefolie und rund 2.000 kg Etiketten pro Jahr eingespart werden. Dies entspricht einer Reduktion von umgerechnet 80 Tonnen CO2.

Wertvoller Humusboden

Humus ist die Grundlage der Bodenfruchtbarkeit und kann riesige Mengen an CO2 speichern. Der Aufbau von 0,1 Prozent Humus pro Hektar entspricht einer Bindung von 3 bis 6 Tonnen CO2. Derzeit werden oder wurden rund 70 Hektar von landwirtschaftlichen Partnerbetrieben des Frutura Obst & Gemüse Kompetenzzentrums erfolgreich auf Humus umgestellt. Ziel ist es, den Konsumenten viele Produkte aus einer nachweislich nachhaltigen Humusproduktion anbieten zu können. Aktuell werden bereits Chinakohl, Salat und Tomaten unter einer eigenen Humusmarke verkauft.

Emissionsfreie Photovoltaik

Mit der neuen Frutura-Frischedrehschreibe in Hartl entstand auch eine Photovoltaik-Anlage. Auf einer Fläche von 6.130 Quadratmetern werden Solarzellen das Sonnenlicht in Energie umwandeln und so für eine Leistung von 1.235 KW Peak sorgen. Durch die Produktion von Eigenstrom können pro Jahr rund 200 Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Bereits im Jahr 2018 wurde die gesamte Frutura-Unternehmensgruppe auf eine energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt.

Effiziente Logistik

Auch beim modernen Fuhrpark ist die Schonung der Umwelt und eine maximale Wirtschaftlichkeit ein Maßstab für die Frutura Unternehmensgruppe. Alle Lkw entsprechen der Abgasnorm Euro 6, außerdem können durch eine optimierte Routenplanung in der Disposition die Leerfahrten auf ein Minimum reduziert werden. Das Mehrwegkisten-Poolsystem sorgt dafür, dass auch die Rückfahrten im beladenen Zustand möglich sind.

Strenge Kontrollen

Das Umweltbundesamt hat im Wirtschaftsjahr 2019/2020 den Carbon Footprint der Frutura Unternehmensgruppe bewertet. Erhoben wurden die Emissionen der Standorte Hartl (Firmenzentrale, Reiferei, Verpackungen, KB Logistik), Blumau (Thermal-Gemüsewelt) und Stainz bei Straden (Gartenbau). Die Summe der CO2-Emissionen lag im gemessenen Zeitraum bei exakt 10.244 Tonnen. Diese genaue Analyse bildet die Basis, um weitere Einsparungspotenziale zu definieren und konkreten Maßnahmen zu planen.

Nachhaltiges Ziel

Die Frutura Unternehmensgruppe lebt den Grundsatz: Unnötige Emissionen vermeiden, bestehende Emissionen reduzieren und unvermeidbare Emissionen ausgleichen. Schon im kommenden Jahr wird der nächste ökologische Meilenstein gesetzt: Das gesamte Unternehmen will sich im Laufe des Jahres 2021 CO2-neutral stellen. Ein regionales Aufforstungsprojekt soll das Erreichen dieses ambitionierten Zieles möglich machen, die notwendigen Verhandlungen laufen bereits.

Die Frutura-Geschäftsführer Katrin und Manfred Hohensinner wollen das Unternehmen im Jahr 2021 CO2-neutral machen. | Foto: Bernhard Bergmann
  • Die Frutura-Geschäftsführer Katrin und Manfred Hohensinner wollen das Unternehmen im Jahr 2021 CO2-neutral machen.
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Geschäftsführer Manfred Hohensinner: „Es macht uns stolz, dass die Zahlen des Umweltbundesamtes die Frutura Thermal Gemüsewelt als umweltfreundlichen Vorzeigebetrieb ausweisen. Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass mit dem Mut zur Veränderung und Ehrlichkeit eine klimafreundliche und wirtschaftlich erfolgreiche Produktion von Obst und Gemüse möglich ist. Wir sind Landwirte aus Leidenschaft und sehen es als unsere Verpflichtung, der nächsten Generation eine gesunde und lebenswerte Umwelt zu übergeben.“
Geschäftsführerin Katrin Hohensinner: „Die Frutura Unternehmensgruppe hat in den vergangenen Jahren viel erreicht, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Diesen Weg der Nachhaltigkeit werden wir konsequent weitergehen, das Erreichen der CO2-Neutralität ist unser nächster großer Schritt. Das Wirtschaften im Einklang mit der Natur bleibt der Maßstab unseres Handelns und deshalb bleiben wir offen für visionäre Ideen, wenn es um gelebte Nachhaltigkeit geht.“

Zahlen und Fakten zur Frutura Unternehmensgruppe
• 1,3 Millionen Haushalte in Österreich versorgt die Frutura Unternehmensgruppe täglich mit Obst und Gemüse
• 150.000 Tonnen Obst und Gemüse und bis zu 1000 unterschiedliche Artikel verlassen die Frischedrehscheibe in Hartl pro Jahr (wird aktuell vom Controlling geprüft)
• Über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden mittlerweile eine große Frutura-Familie und sorgen für zufriedene Kunden
• Über 1.700 SPAR-Märkte werden täglich mit Obst und Gemüse beliefert

Die Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau. | Foto: Rene Strasser
Die Frutura-Geschäftsführer Katrin und Manfred Hohensinner wollen das Unternehmen im Jahr 2021 CO2-neutral machen. | Foto: Bernhard Bergmann
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