Grünes Licht für Frutura

Freude bei den Frutura-Chefs Franz Städtler, Manfred Hohensinner und Johann Schwarzenhofer (v.l.). | Foto: Frutura
3Bilder
  • Freude bei den Frutura-Chefs Franz Städtler, Manfred Hohensinner und Johann Schwarzenhofer (v.l.).
  • Foto: Frutura
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Riesenfreude herrscht bei den Verantwortlichen der Firma Frutura am Firmensitz in Hartl. Grund: Die Baugenehmigung für die Erweiterung der Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau liegt vor. Noch im Frühjahr 2017 kann nun mit der zweiten Baustufe im Ausmaß von rund 18 Hektart begonnen werden, im Dezember 2017 sollen die ersten Tomaten geerntet werden. Insgesamt werden bis zum Vollausbau über 50 Millionen Euro investiert. Bis zu 200 Vollzeitarbeitskräfte werden dadurch entstehen. Derzeit sind bereits 70 Mitarbeiter in der Frutura Thermal-Gemüsewelt beschäftigt.

Frisches Fruchtgemüse

In der Frutura Thermal-Gemüsewelt kann zukünftig Fruchtgemüse umweltschonend das ganze Jahr über produziert werden: Eine eigene Geothermiebohrung bringt das bis zu 125°C heiße Wasser zutage. Es liefert nachhaltig Wärme, damit das Fruchtgemüse ganzjährig heranwachsen kann, völlig ohne Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Das Thermalwasser wird nach der Nutzung wieder über eine 2. Bohrung in 3.000 m Tiefe zurückgeführt, so dass kein Thermalwasser verbraucht wird. Durch die Wärme des Thermalwassers kann das Fruchtgemüse insbesondere auch in den kalten Monaten Oktober bis Mai erzeugt werden. Zu dieser Zeit werden Tomaten und Paprika vor allem aus Südeuropa sowie dem Nahen Osten importiert. Die Importe können durch die Frutura Thermal-Gemüsewelt somit reduziert werden. Wesentlich ist aber auch, dass durch den Wegfall der langen Transportzeiten nach Österreich das Fruchtgemüse länger auf der Pflanze heranreifen und vollreif geerntet werden kann. Somit kommt das Fruchtgemüse speziell im Herbst, Winter und Frühling für die österreichischen Konsumenten frischer und geschmackvoller auf den Markt.
Die Idee zu diesem österreichweit völlig einzigartigen, zukunftweisenden landwirtschaftlichen Projekt hatten die drei Frutura-Eigentümer und Landwirte Manfred Hohensinner, Hans Schwarzenhofer und Franz Städtler. Sie haben die Frutura Thermal-Gemüsewelt in einem mehrjährigen Planungs- und Projektumsetzungsprozess realisiert.

Klimafreundlichkeit

An dieses zukunftweisende Projekt wurden von der Fa. Frutura hohe Umweltansprüche gestellt, zumal es auch Intention der EU ist, mittel- und langfristig den Einsatz von fossilen Brennstoffen stark zu reduzieren. Das Umweltbundesamt hat dazu den Carbon Footprint der Frutura Thermal-Gemüsewelt berechnet. Die Geothermie ist hinsichtlich der Treibhausgas-Emissionen besonders günstig für die Wärmenutzung. Durch die Nutzung des Thermalwassers für das Beheizen der Gewächshäuser können in der Frutura Thermal-Gemüsewelt im Endausbau über 28.000 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Erdgas beheizten Gewächshäusern eingespart werden.
„Unsere Berechnungen zeigen, wie klimafreundlich diese Form der Gemüseproduktion ist. Um die Klimaziele bis zur Jahrhundert-Mitte zu erreichen, müssen wir auf fossile Energieträger weitgehend verzichten und schon heute die entsprechenden Investitionen tätigen. Dafür sind Mut und Weitblick erforderlich. Die Frutura Thermal-Gemüsewelt ist hierfür ein Vorzeigebeispiel. Das Projekt wird sich langfristig rechnen, ökologisch und ökonomisch“, betont Georg Rebernig, Geschäftsführer im Umweltbundesamt.
Die Fa. Frutura hat bei diesem Projekt auch 1,3 Mio. Euro in ökologische Begleitmaßnahmen investiert. Dabei wurden diese umweltrelevanten baulichen Tätigkeiten in Abstimmung mit steirischen Wasserökologen und Naturschutzbeauftragten umgesetzt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.