Mit Umfrage
Mindestens heißt nicht maximal

- Weltmilchtag 2021: Manfred Oberer, Herbert Lebitsch, Christine Sommerguter-Maierhofer, Michaela Mauerhofer, Franziska und Martin Prenner (v.l.).
- Foto: KK
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Am Weltmilchtag wiesen heimische Bauernvertreter auf die lange Haltbarkeit von Milchprodukten hin.
Idylle so weit das Auge schaut, aber Idylle, die sich betriebswirtschaftlich auch als trügerisch erweisen kann: Auf dem Betrieb von Franziska und Martin Perner in Karnegg bei Schäffern präsentierten heimische Bauernvertreter, an der Spitze Kammerobmann Herbert Lebitsch und Bezirksbäuerin Michaela Mauerhofer, am Weltmilchtag spannende Zahlen, Daten und Fakten rund um Milch und Milchprodukte.

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Massiver Preisdruck
Lieferten im Jahr 2014 noch 685 Betriebe aus dem Bezirk eine Menge von 82.194.700 kg Milch an die drei bedeutendsten Molkereien im Bezirk, waren es im Jahr 2020 nur mehr 495 Betriebe (minus 27,7 Prozent). Die Anlieferung stieg hingegen auf 86.968.325 kg. Die durchschnittliche Anlieferung je Lieferant stieg im selben Zeitraum von 119.992 kg auf 175.694 kg. Das bedeutet eine Steigerung um 46,4 Prozent.

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„Der massive Preisdruck zwingt die Betriebe zum Wachsen,viele kleinere Betriebe müssen aufgeben“, so Kammerobmann Lebitsch. „Die Bauern brauchen vernünftige und betriebswirtschaftlich vertretbare Erzeugerpreise, ansonsten ist die wirtschaftliche Absicherung der vorwiegend klein strukturierten Betriebe im Berggebiet in ernster Gefahr.“
Appell an Konsumenten
Der diesjährige Weltmilchtag wurde von den Bauernvertretern auch für einen eindringlichen Appell an die Konsumenten genutzt. „Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, müssen Milch und Milchprodukte noch lange nicht weggeworfen werden, viele Lebensmittel halten sich deutlich länger, als auf den Verpackungen angegeben“, so Bezirksbäuerin Michaela Mauerhofer.
„Mindestens heißt nicht maximal haltbar bis … und somit ist das Mindesthaltbarkeitsdatum weder ein Ablaufdatum, wie es umgangssprachlich oft bezeichnet wird, noch ein Wegwerfdatum. Daher gilt es, die Produkte immer erst auf ihren Zustand zu überprüfen. Zuerst ansehen, dann daran riechen und es schließlich kosten; dann können wir entscheiden, wohin es gehört – in den Magen oder in den Müll“, ergänzt Christine Sommersguter-Maierhofer, in der Bezirkskammer zuständig für Konsumenteninformation.
Daten und Fakten
- Pro Kopf konsumieren die Österreicher durchschnittlich 74,4 kg Milch, 23 kg Käse, fast 6 kg Butter und 8 kg Schlagobers.
- Ein Großteil gelangt aber nicht erst in unsere Mägen, sondern landet unberührt im Müll.
- 133 kg Lebensmittel werden pro Haushalt und Jahr unverdorben und noch genießbar entsorgt; davon entfallen rund 12 Prozent auf Milchprodukte und Eier.



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