Heute wird gestreikt
Secop-Mitarbeiter fordern endlich Klarheit

Es ist der erste Streik in 38-jähriger Firmengeschichte: Von 12 bis 16 Uhr ruht heute die Arbeit im Secop-Werk Fürstenfeld.
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  • Es ist der erste Streik in 38-jähriger Firmengeschichte: Von 12 bis 16 Uhr ruht heute die Arbeit im Secop-Werk Fürstenfeld.
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Heutiger Warnstreik soll Secop Austria-Eigentümer Orlando dazu bringen Verhandlungen mit Nidec aufzunehmen.

FÜRSTENFELD. Mit einem Warnstreik heute Montag von 12 bis 16 Uhr macht die Belegschaft des Secop Werks in Fürstenfeld gemeinsam mit Betriebsrat und der Gewerkschaft ihrem Unmut darüber Luft, dass es bis dato zu keinen Verkaufsverhandlungen zwischen Secop Austria und Ex-Eigentümer Nidec gekommen sei.
Zum Hintergrund: Zwar wurde durch Nidec, die seit Anfang des Jahres die Produktionshallen in Fürstenfeld gemietet hat, den Erhalt der "Wet-Linie" (Waschmaschinenmotoren) am Standort Fürstenfeld gewährleistet, die Zukunft der beiden Kompressoren-Linien "Delta" und "Kappa" ist jedoch weiter ungewiss. Nun hat Nidec Interesse an der Delta-Linie bekundet, ein konkretes Angebot und Verhandlungen hätte es, laut Secop Austria jedoch noch nicht gegeben.

Mit dem Warnstreik wollen die Mitarbeiter und die Gewerkschaft Secop Austria-Eigentümer Orlando dazu bringen Verhandlungen mit Nidec aufzunehmen.
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Interesse an "Delta" und "Kappa"-Linie

"Wir hoffen natürlich, dass Nidec beim Kauf der Delta-Linie zum Zug kommt", betont Betriebsratsvorsitzender Gerald Weber.
Secop dementierte jedoch in einem Schreiben:"Die Kappa-Linie steht nicht zum Verkauf." Dies käme schon aufgrund von EU-Wettbewerbsgründen nicht in Frage. Dass das Thema "Kappa" aber noch nicht vom Tisch ist, bestätigte Bürgermeister Franz Jost im Rahmen des Warnstreikes: "Es gibt durchaus positive Signale von Nidec auch die Kappa-Linie übernehmen zu wollen."

Solidaritätsbekundungen gab es von der Gewerkschaft "PRO-GE" und der Stadtgemeinde Fürstenfeld durch Bürgermeister Franz Jost und Gemeinderäte.
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"Signale stimmen zuversichtlich"

Die Signale aus Brüssel würden zuversichtlich stimmen, sagt auch ITZ Geschäftsführer Claus Repnik, der mit dem Nidec-Chef Valter Taranzano in Verbindung steht. Man bleibe darum weiter optimistisch:"Wenn sich Secop und Nidec an einen Verhandlungstisch setzt, dürfen wir auf unsere Anstrengungen durchaus stolz sein", so Jost. Dass die Kappa-Linie" am Standort in Fürstenfeld verbleibe und nicht wie von Orlando geplant ab August in die Slowakei ausgelagert werde, wäre für uns natürlich die ideale Lösung, wünscht sich Betriebsratsvorsitzender Gerald Weber. Sollte es jedoch zu keinem Kauf kommen, gelte es eine Übergangslösung zu finden. Diese sehe der Betriebsrat darin, dass Nidec-Mitarbeiter die Kappa-Linie am Standort Fürstenfeld für ein bis zwei Jahre für Secop weitere produziere, bis Nidec mit seinem Business-Plan die Hallen in Fürstenfeld mit weitere Linien füllt.

Auch die SPÖ Fürstenfeld hatte sich mit einem Plakat vor dem Werk formiert.
  • Auch die SPÖ Fürstenfeld hatte sich mit einem Plakat vor dem Werk formiert.
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Leistungsprämien vereinbart

Von Secop Austria heißt es auf Anfrage:"Wir arbeiten daran, endlich Klarheit für jeden einzelnen Mitarbeiter zu schaffen. Aufgrund der Komplexität von Planungs- und Abstimmungsprozesses mit Nidec, gehen wir aber davon aus, dass das noch einige Zeit dauern wird." Es heißt also weiterhin Abwarten. Neuigkeiten gibt es bei den Verhandlungen zum Sozialplan. Aufgrund der Mehrmengenproduktion will Secop neue Mitarbeiter einstellen. Auch eine zusätzliche Schicht am Samstag wurde eingeführt. Den Mitarbeitern wurde nun zur Abdeckung der Mehrmengenproduktion und bei Einhaltung der Produktionsmengen Leistungsprämien gewährt. Ob man aufgrund des Warnstreikes, wie von Secop angekündigt, rechtliche Schritte einleiten werden, müsse erst untersucht werden, heißt es von einem Secop Austria-Sprecher.

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