HLW Hartberg
Start neuer Junior Companies beim Tag der offenen Tür

Beim Tag der offenen Tür der HLW Hartberg präsentierten sich auch die frisch gegründeten Junior Companies wie hier Fast and Flavorous mit ihren Backmischungen im Glas.  | Foto: Olga Seus
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  • Beim Tag der offenen Tür der HLW Hartberg präsentierten sich auch die frisch gegründeten Junior Companies wie hier Fast and Flavorous mit ihren Backmischungen im Glas.
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Für jede dritte Klasse der HLW und jede 2. Klasse des Aufbaulehrgangs steht die Gründung einer eigenen Junior Company auf dem Lehrplan.

HARTBERG. Ende November fand der jährliche Tag der offenen Tür bei der HLW Hartberg statt. In verschiedenen Stationen konnten sich Interessierte von Schülerinnen- und Schülerteams mit "Follow me"-Fähnchen durch verschiedenen Stationen im Gebäude führen lassen und so in die verschiedenen Bereiche der HLW schnuppern: Von der Ernährungspyramide über den Sprachenbereich bis hin zum Küchen- und Restaurantbereich, in dem verschiedenen Kostproben angeboten wurden, konnte sich so ein umfassendes Bild der Schule gemacht werden. 

Die Ernährungspyramide war eine der Stationen beim Tag der offene Tür. | Foto: Olga Seus
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Mit dabei waren auch die frisch gegründeten Junior Companies: nachdem diese mit Namen und Logo versehen wurden, Rohstoffe eingekauft, Produkte hergestellt, Preise kalkuliert und Geschäftsführerinnen bestellt worden waren, traten sie erstmals in der Öffentlichkeit auf. Nun konnten also „BreaDream“, „Fast and Flavorous“ und „HLW’s Secret“ offiziell an den Start gehen und sich selbst beim Tag der offenen Tür der HLW Hartberg präsentieren. „Durch die eigene Erfahrung wird die Wirtschaftskompetenz erweitert und der unternehmerische Geist geweckt“, so Ewald Hötzl, der landesweit Junior Companies betreut und begleitet. Das Prinzip ist recht einfach: Eine echte Firma im Kleinformat.

Die Schülerinnen führten, ausgestattet mit leicht erkennbaren "follow me"-Fähnchen, die Interessierten herum und zeigten ihnen ihre HLW.  | Foto: Olga Seus
  • Die Schülerinnen führten, ausgestattet mit leicht erkennbaren "follow me"-Fähnchen, die Interessierten herum und zeigten ihnen ihre HLW.
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Der Ablauf

Anzufangen ist mit der Erhebung von Startkapital. Vorgesehen sind 800,- €, die von den Schülerinnen und Schülern selbst, aber auch von Verwandten, Lehrern und anderen aufgebracht werden. Dazu kommen Sponsorenbeiträge. Vom Startkapital sollen Rohstoffe eingekauft und die Produkte produziert werden. Der Gewinn muss  – zwar in abgeschwächter Form, wie die Betreuungslehrerin Michalea Lueger betont – versteuert werden, zudem muss mindestens einmal während der Laufzeit ein Gehalt ausbezahlt werden.

Die Brote der BreaDream-Company sind mit einer Backmischung aus der Poschmühle hergestellt worden.  | Foto: Olga Seus
  • Die Brote der BreaDream-Company sind mit einer Backmischung aus der Poschmühle hergestellt worden.
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Am Ende werden die Anteilsscheine mit anteiligem Gewinn wieder ausbezahlt. „Bei uns hat es wirklich noch nie de Fall gegeben, dass eine Junior Company komplett gefloppt wäre, ein einzelnes Produkt ja, aber am Ende des Schuljahres gab es immer einen Gewinn“, so Michaela Lueger zum Erfolg des Projekts. Doch Hötzl, der nicht nur den steirischen, sondern den gesamtösterreichischen Ablauf überblickt, gibt zu bedenken, dass es durchaus – wie in einem echten Unternehmen eben auch – die Möglichkeit des Scheiterns gibt.

Österreichweit über 400 Companies

Immerhin gab es im vergangene Jahr österreichweit über 400 Junior Companies mit rund 4.500 Schülerinnen und Schülern; in der Steiermark waren das immerhin fast 80 mit über 800 Schülerinnen und Schülern. Damit es aber nicht zu einem Verlust oder wenigstens nicht zu einem schlimmen kommt, gibt es die Coaches. Das sind Lehrerinnen und Lehrer, die beratend zur Seite stehen, aber natürlich nichts übernehmen, „sie halten sich raus, wie Trainer“, erklärt der Experte Hötzl.

Vertreter der BreaDream-Company.  | Foto: Olga Seus
  • Vertreter der BreaDream-Company.
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Nach einer Laufzeit von etwa einem halben Jahr muss ein Kassenabschluss gemacht werden. Das Vorlegen eines Geschäftsberichts und eines Businessplans runden das Projekt schließlich ab.
Und was für Produkte kann man nun also im nächsten halben Jahr – bis Mai 2024 – in Hartberg erwerben?

Die heurigen Junior Companies

BreaDream, bestehend aus sieben Schülerinnen und Schülern des Aufbaulehrgangs, stellt frische Backwaren mit Zutaten aus der Region und vor allem der Poschmühle her. Hier kann Brot auf Vorbestellung produziert werden, aber auch Kleinbackwaren wie Stangerl werden produziert und bei diversen Ständen verkauft.
Fast and Flavorous hat sich aus 14 Schülerinnen und Schülern der HLW gegründet und ist damit die heurig größte Company. Das Produkt sind Backmischungen im Glas, denen noch Milch und Öl zugegeben werden muss und die daraufhin einfach und schnell im Backofen oder in der Mikrowelle zu einem Kuchen fertig gebacken werden können. Derzeit gibt es die Sorten Schokolade und Vanille, eine Sortimentserweiterung ist in Planung. Zu finden werden die Gläschen auf den Weihnachtsmärkten der Umgebung sein.
HLW’s Secret stellt Seifen und Handcremen her und besteht aus 12 Mitgliedern.

HLW's Secret bietet Seifen und eine eine Handcreme an.  | Foto: Olga Seus
  • HLW's Secret bietet Seifen und eine eine Handcreme an.
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Produziert und unternehmerisch gearbeitet wird jeweils in den Stunden des Faches UDM – Unternehmens- und Dienstleistungsmanagment. „Die Schülerinnen und Schüler sind für die Zeit der Companies nicht mehr Schülerinnen und Schüler, sondern Unternehmer“, betont Lueger das Selbstverständnis des Projekts. Am Ende des Schuljahres gibt es nicht nur eine UDM-Note, sondern auch ein Zertifikat. „Dieses Zertifikat wird in der Wirtschaft gerne gesehen, natürlich bei Firmen, die durch Geschäftsbeziehungen oder durch Sponsoring bei den Companies beteiligt waren, aber auch generell, weil die Schülerinnen und Schüler damit unternehmerisches Handeln gezeigt haben“, so Hötzl. Er fügt hinzu, dass durch die Kontakte zu echten Unternehmerinnen und Unternehmern und auch zur Wirtschaftskammer es immer wieder zu realen Gründungen gekommen ist. Allerdings nicht immer mit dem gleichen Geschäftsmodell wie in der jeweiligen Junior Company. „Das Schöne an den Junior Companies ist, dass man wirklich in eigener Erfahrung ein eigenes Unternehmen aufbaut“, so der Betreuer abschließend.

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