Pflegemediation am LKH Hartberg hat Leuchtturmwirkung

Ausgezeichnetes Projekt: Judith Jaindl (2.v.r.) entwickelte das Konzept der Entlassungsberatung und Pflegemediation am LKH Hartberg.
  • Ausgezeichnetes Projekt: Judith Jaindl (2.v.r.) entwickelte das Konzept der Entlassungsberatung und Pflegemediation am LKH Hartberg.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

HARTBERG. Die Entlassung eines pflegebedürftigen Angehörigen aus dem Krankenhaus stellt für die Familie oft eine (plötzliche) psychische und finanzielle Belastung dar. Meist wird die Aufgabe von einer Person in der Familie übernommen. Das Handeln von Familie, Beruf und Pflege beinhalte für Betroffene oft eine Dreifachbelastung, betont Judith Jaindl, ehemalige DGKP am LKH Hartberg. Viele wüssten nicht, wo sie sich mit Fragen hinwenden könnten und seien mit der Situation überfordert. Im Jahr 2007 entwickelte die Krankenschwester darum das Konzept der Pflege- und Entlassungsberatung in Kombination mit Pflegemediation am LKH Hartberg. Ausgebildete Fachkräfte treten während des Aufenthaltes mit Patienten und Angehörige in Kontakt, und beraten zur individuellen Lösungsfindung, auch nach der Entlassung stehen sie bei Fragen zur Seite.

Ansprechperson für Pflegebedürftigen und Angehörige

"Am häufigsten geht es um die finanzielle Situation, auch wie die Pflege generell zuhause funktionieren soll steht im Vordergrund", so Jaindl. Hier gelte es einfühlsam und individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen, erklärt auch Karl Preißler. Seit Oktober 2017 hat der ausgebildete Intensivpfleger, Pflegemediator und akademischer Experte für Gesundheitsberatung die Aufgabe des Entlassungsmanagements von Jaindl übernommen. 
Der ausgebildete Mediator wirkt als Bindeglied um eine zufriedenstellende Lösung für alle Betroffenen zu bieten. "Ziel ist es die Lebenssituation des pflegebedürftigen Menschen aber auch für den pflegenden Angehörigen zu verbessern", betonte auch Pflegedirektorin Brigitte Hahn. 

Bereits 22 Pflegemediatoren ausgebildet

Seit 2007 konnten so am LKH Hartberg bereits rund 17.000 betroffene Familien mit der Pflegemediation betreut werden. 615 allein in diesem Jahr. Bereits 18 Prozent der zu entlassenden Patienten in der Chirurgie und 22 Prozent der inneren Medizin machten von der Pflegemediation Gebrauch. Aufgrund der demografischen Gesamtsituation sei die Tendenz steigend.
Das Projekt hat großen Vorzeigecharakter und schlägt hohe Wellen: in zwei Lehrgängen konnten am LKH Hartberg 22 Pflegemediatoren ausgebildet werden, die in zehn KAGes Spitälern und einem Krankenhaus in Wien tätig sind.

Win-Win-Situation für alle Beteiligten

Generell bringe das Projekt eine deutliche Verbesserung für alle: "durch eine optimale Entlassungsvorbereitung würde Krankenhauspersonals entastet und die Wiederaufnahmerate vermindert werden, auch Fehlbelegungen im Krankenhaus werden verhindert", erklärt Michael Winkler, Leiter der Abteilung für Chirurgie. 
Aufgrund der großen Vorreiterrolle, die das LKH Hartberg mit dem Projekt Pflegemediation einnimmt, wurde dem LKH Hartberg vor kurzem auch der "Iris Award", eine Auszeichnung des Grazer Vereins "Iris - Gesellschaft für Konfliktkultur und Mediation" verliehen. Die hochkarätige Jury bezeichnete die Pflegemediation am LKH Hartberg als "Leuchtturmprojekt" mit einer vierfachen Win-Win-Situation für alle beteiligten. Es gäbe nun eine zentrale Anlaufstelle für die Patienten und deren Angehörigen, sowohl während des Krankenhausaufenthaltes, als auch in der Zeit danach.

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