Gedenkzyklus startet am 2. Juli
Hall gedenkt P. Franz Reinisch

Eindrucksvolles Werk des Südtiroler Bildhauers Lois Anvidalfarei: „Geköpft“ im Gedenken an P. Franz Reinisch. | Foto: Watzek
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  • Eindrucksvolles Werk des Südtiroler Bildhauers Lois Anvidalfarei: „Geköpft“ im Gedenken an P. Franz Reinisch.
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

„Er ist der Jägerstätter von Tirol“, bringt der Haller Dekan Jakob Patsch die Bedeutung von P. Franz Reinisch auf den Punkt. Stadt und Pfarre Hall geben dem Priester nun jene Aufmerksamkeit, die ihm längst zusteht.

INNSBRUCK. Franz Reinisch war der einzige Priester, der während der Nazi-Zeit den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte. Als er dies tat, hatte er alle gegen sich – auch in seinem eigenen Orden. Hitler war für Reinisch die Verkörperung des Antichristen. Einmal schrieb er:

„Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten. Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; und ich fühle mich berufen zu diesem Protest.“

Auch als Reinisch bereits inhaftiert war, bekam er dies zu spüren. Am 21. August 1942 wurde Reinisch in Berlin-Brandenburg geköpft.

Pater Franz Reinisch – Kein Eid auf Hitler!

Erinnerung zum Nachdenken

Auch wenn Reinischs Kopf ab war und die Nazis alles taten, um das Andenken an ihn erst gar nicht aufkommen zu lassen bzw. in Verruf zu bringen, fand sein Beispiel in Kreisen des Widerstandes Beachtung. Bezeugt ist dies etwa durch Franz Jägerstätter. Dekan Jakob Patsch möchte mit seiner Erinnerung zum Nachdenken anregen. Eine äußerst eindrucksvolle Bronzeskultur ist dafür äußeres Zeichen, ein Kopf des Südtiroler Bildhauers Lois Anvidalfarei. Diesen hat er in zweijähriger Arbeit geschaffen. „Ich wollte einen lebendigen Kopf gestalten“, so Anvidalfarei.

Pater Franz Reinisch | Foto: Watzek

Gedenkzyklus

Ein kleiner Gedenkzyklus, der bis in den Herbst reicht, startet am Sonntag, 2. Juli um 9:30 Uhr mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall und einem Festakt „Geköpft“ am neu benannten Franz-Reinisch-Platz neben der Kirche. Die Skulptur ist bis Anfang November in der Pfarrkirche zu sehen.

Weitere Beiträge aus der Reihe Gedanken finden Sie hier

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Pater Franz Reinisch | Foto: Watzek
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