MeinMed mit Schwerpunkt Palliativmedizin
Essentiell ist das Verstehen der Ängste
Antworten auf die Frage "Palliative Care: Was brauchen schwer kranke und sterbende Menschen von uns?" gab es im MeinMed-Vortrag von Walpurga Weyrer. Für die Palliativmedizinerin ist das Verstehen der Ängste und das Eingehen auf die Patienten und die Angehörigen von besonderer Wichtigkeit.
INNSBRUCK. Walpurga Weyrer ist Palliativmedizinerin, geschäftsführende Oberärztin im Comprehensive Caner Center Innsbruck sowie stellvertretende ärztliche Direktorin der Tirol Kliniken. Zu Beginn schildert Weyrer ihre Beweggründe, sich intensiv mit der Palliativmedizin zu beschäftigen. Geprägt ist die Arbeit vor allem von Cicely Saunters: "Todkranke Menschen begleiten, eine palliative Medizin und Pflege entwickeln, die den Patienten ihr Sterben erleichtert: Das war das Lebenswerk der englischen Pflegespezialistin und Ärztin Cicely Saunders. Für sie stand der leidende Mensch mit seinen Nöten und Ängsten, aber auch mit seinen Stärken, seiner persönlichen Geschichte und seiner Spiritualität im Zentrum."
Palliative Betreuung
Die umfassende Betreuung des Patienten, aber auch der Angehörigen spielt in der Palliativmedizin eine große Rolle. Die Schmerzbehandlung umfasst dabei körperliche, psychosoziale und spirituelle Schmerzen. Gleichzeitig geht die Palliativmedizin Hand in Hand mit anderen ärztlichen Betreuungen. Walpurga Weyrer ist sich über die Ängste vor der Palliativmedizin bewusst. "Sterbende Menschen sind immer eine große Herausforderung in unserer Gesellschaft. Aber das Sterben ist auch eine Natürlichkeit", erklärt Weyrer. Im Rahmen von Palliative Care stehen psychosoziale, physiotherapeutische, individuelle Pflege, Medizin und Seelsorge im Fokus. Weyrer schildert Möglichkeiten, um auf einzelnen Problembereiche einzugehen. "Schmerzen sind nicht nur körperlicher Natur und haben verschiedene Dimensionen", erklärt Weyrer. Auf diese Schmerzen einzugehen, ist von großer Wichtigkeit. Aber auch der sorgsame Umgang beim Thema Nahrungsaufnahme, Trinken oder Atemprobleme aller Beteiligten spielt eine große Rolle. Abschließend betont Weyrer auch den Stellenwert der "Wahrheit über die Krankheit" in der Kommunikation zwischen Ärzten, Patienten und Angehörigen.
Weitere Informationen zum MeindMed finden Sie hier
Beratung und Begleitung
Die Palliativmedizin wird in Tirol auf zahlreichen Eben abgedeckt. Von mobilen Palliativ-Teams bis zu Palliativ-Stationen in den Krankenhäusern gibt es eine große Zahl an Einrichtungen, die Informationen, Beratung und Begleitung anbieten. "In Zusammenarbeit mit dem behandelten Arzt kann die Palliativmedizin einen wichtigen Beitrag leisten", ist Walpurga Weyrer überzeugt.Informationen gibt es unter https://www.palliativ-tirol.at/
Vortrag 13.6.
Der nächste MeinMed-Vortrag findet am 13.6. statt. Zum Thema "Ausgewählte Sportverletzungen und Prävention". Ab 19 Uhr wird in der Frauen-Kopf-Klinik, Hörsaal I, Priv.-Doz. Dr. Peter Markus Kaiser, PhD, seinen Vortrag halten und anschließend auf die Fragen eingehen. Informationen dazu finden Sie hier
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.