Mormonen bereits zum 10. Mal im Dienst an den WahlbürgerInnen
- Kirche Jesu Christi HLT, Amras
- hochgeladen von Gerhard Egger
Die EU-Wahl ist jetzt genau eine Woche Geschichte. Viele Kommentare über das Wahlergebnis, die Wahlbeteiligung und die Wahlanalysen hat es seitdem gegeben. Doch eines ist den meisten Innsbruckerinnen und Innsbruckern nicht bekannt. Drei Wahlsprengel der Stadt wählen in einem Kirchengebäude.
Die Stadtgemeinde war es, die auf Grund des Abrisses des alten Blindenheimes am Südring, welches als Wahllokal verwendet wurde, an die Leitung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) herangetreten ist, um die Möglichkeit zur Verwendung von Räumlichkeiten zu hinterfragen. Nach Beratungen im Kirchen-Gemeinderat und mit der Leitung des Pfahles (=Diözese) Salzburg wurde seitens der Kirche die Genehmigung erteilt. Die Stadt Innsbruck durfte seitdem unentgeltlich den Kultursaal des Kirchengebäudes für Wahlen benützen.
Die erste Wahl, eine Gemeinderatswahl, fand am 23.04.2006 statt. Hilde Zach ging damals als Wahlsiegerin hervor und wurde in Ihrem Amt als erste Frau auf dem Innsbrucker Bürgermeistersessel betätigt. Seitdem haben 10 Wahlen im Kirchengebäude stattgefunden. Die Bundespräsidentenwahlen 2010, die EU – Wahlen 2009 und 2014, die Nationalratswahlen 2006 und 2012, die Wahlen zum Tiroler Landtag 2008 und 2013, die Gemeinderatswahlen 2006 und 2012 und die Bürgermeisterwahl 2012. In dieser ging Mag.a Christine Oppitz-Plörer in einer Stichwahl als Siegerin hervor.
Der Sonntagsgottesdienst, die verschiedenen Sonntagsschulklassen, die Versammlungen der Frauenhilfsvereinigung und der Priesterkollegien laufen parallel zur Wahl. Zudem fand auch letzten Sonntag eine Taufversammlung statt. All diese Versammlungen werden so geordnet abgehalten, dass die 600 bis 1.000 Wahlberechtigten (je nach Wahlbeteiligung) mit den 80 - 100 Kirchenbesuchern nicht kollidieren. Somit dient der fast 50 Jahre alte Mehrzweckbau der Mormonen auch den Menschen, die ihre Pflichten als Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen wollen.
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