Straftaten an Schulen
424 Straftaten an Tirols Schulen, neun Verdächtige unter 10 Jahre
Auf 29 Seiten wird die Entwicklung der Kriminalität in Tiroler Schulen und Bildungseinrichtungen von 2021 bis 2023 dargestellt. Innenminister Gerhard Karner hat auf die Anfrage von NR Hannes Amesbauer geantwortet. Entsprechende Reaktionen gibt es von den Tiroler Parteien.
INNSBRUCK. In Tirol stieg die Zahl der Taten unter dem bundesweiten Durchschnitt um 60 Prozent von 264 auf 424. In der Stadt Innsbruck gibt es einen Anstieg von 54 auf 179 Straftaten. In den Bezirken Kitzbühel und Lienz kann ein Rückgang verzeichnet werden. In Tirol wurden im Vorjahr für die 424 Straftaten an Schulen 325 Verdächtige ausgeforscht, davon 254 jünger als 21 Jahre. Neun Personen waren noch keine zehn Jahre alt. Der Großteil der Verdächtigen war zwischen 14 und 18 Jahre alt. 197 der Täter an Tiroler Schulen hatten die österreichische Staatsbürgerschaft, 128 Tatverdächtige hatten eine andere Staatsbürgerschaft.
Psychosoziale Gesundheit
„Die steigenden Zahlen bei Gewalttaten an Schulen sind alarmierend und zeigen, dass die Verantwortlichen viel zu spät und nicht ausreichend handeln. Die zunehmenden wirtschaftlichen Belastungen, Überforderungen und Perspektivenlosigkeit setzen unserer Jugend zu. Darauf muss reagiert werden und die Ressourcen für die psychosoziale Versorgung von Jugendlichen und Familien weiter erhöht werden“, fordert NEOS Abgeordnete Birgit Obermüller in Hinblick auf die veröffentlichten Zahlen zu Gewalt und Straftaten an den Schulen. „Die Gewaltbereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler ist ein Hilfeschrei und spiegelt den derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft wider. Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben diesen Zustand weiter verschärft. Trotzdem ist die Politik immer noch nicht bereit, mehr Ressourcen für frühe Hilfen in den Familien bereitzustellen. Die psychosoziale Versorgung in Tirol ist noch lange nicht da, wo sie sein sollte“, so Obermüller. Die Probleme sind aber nicht neu. „Seit Jahren weist die Kinder- und Jugendanwältin darauf hin, dass die Kinder- und Jugendhilfe zu wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Frühere Regierungen haben es verabsäumt, die Versorgung sicherzustellen“, kritisiert die Abgeordneten. Zwar sehe Obermüller die Bereitschaft der beiden zuständigen Landesrätinnen, hier etwas zum Positiven zu verändern, doch scheitere es wohl an internem Widerstand: „Die Landesrätinnen Hagele und Pawlata müssen sich endlich in ihren eigenen Reihen durchsetzen, um rasch eine Veränderung zu bewirken.“
Armutszeugnis
Es sei ein trauriges Armutszeugnis für das österreichische und Tiroler Schulsystem, wenn Bildungsmister Polaschek zur ausufernden Kriminalität an den Schulen, nichts besseres einfalle, als eine weitere Risikoanalyse und ein weiteres hilfloses Kinderschutzkonzept aus dem Hut zu zaubern, kritisiert die freiheitliche Bildungssprecherin LA Gudrun Kofler. „Tatsache ist, dass durch die ausufernde Migration nach Österreich und den unkontrollierten Familiennachzug an unseren Schulen eine toxische Gemengelage aus fremden Kulturvorstellungen und einer niederschwelligen Gewaltanwendung zur Lösung von Konflikten, entstanden ist“, stellt Gudrun Kofler eine These in den Raum.
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