Dossier Markthalle
Abgang der Leiterin, Zeugnisaktion, hoher Besuch (Umfrage)

Lokalaugenschein von Bundespräsidenten Van der Bellen, in Begleitung mit Nochleiterin Edith Ettlmayr und Bgm. Georg Willi. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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  • Lokalaugenschein von Bundespräsidenten Van der Bellen, in Begleitung mit Nochleiterin Edith Ettlmayr und Bgm. Georg Willi.
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Nach drei Jahren verlässt die Marktleiterin der Markthalle, Edith Ettlmayr, das große Gebäude am Inn. Bgm. Willi möchte eine Neuausrichtung der Leitung. Die Zeugnisaktion war ein voller Erfolg. Bundespräsident Van der Bellen machte einen Lokalaugenschein in der Markthalle.

INNSBRUCK. Kurz und bündig hat Edit Ettlmayr in einem E-Mail die Auflösung ihres Dienstverhältnisses mit 30. September mitgeteilt. Seit September 2019 war sie  Marktleiterin. Die Zeit war auch von Schwierigkeiten der Markthalle während der Covid-Pandemie geprägt. Im BezirksBlätter Innsbruck-Interview im April 2022 hielt Ettlmayr fest: "Die Markthalle ist eine Institution der Stadt Innsbruck. Sie ist Treffpunkt im Herzen der Stadt. Hier werden nicht nur Waren, sondern auch Informationen ausgetauscht. Somit bin ich auch Gastgeberin und das Gesicht nach außen."

Sie sind mit der Markthalle

Aktuelle Situation

Bei der Frage nach der aktuellen Situation der Markthalle, hielt die Marktleiterin fest: "Wie viele andere Unternehmen sind auch wir gebeutelt von der COVID-19 Krise. Unser Vorteil während der letzten zwei Jahre war, dass die Lebensmittelhändler in der Markthalle auch während der Lockdowns geöffnet hatten. Hier konnten wir mit unseren hochqualitativen, frischen Produkten punkten. Gerade in diesen schwierigen Zeiten wollten die Menschen weiterhin gute Lebensmittel konsumieren. Die geschlossene Gastronomie hat natürlich schmerzlich gefehlt. Dies führte manchmal zu Verwirrung bei den Kundinnen und Kunden, die dachten, dass alle Betriebe in der Markthalle offen haben. Ich glaube wir haben die Zeit im Großen und Ganzen gut gemeistert." Auch in Hinblick auf die Zukunft der Markthalle hatte Ettlmayr konkrete Vorstellungen: "Die Außenwirkung der Markthalle hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Und alles Neue sorgt in Innsbruck anfangs meist für einen Aufschrei. So war es auch bei der Errichtung unserer Terrasse. Mittlerweile ist sie aufgrund der vielfältigen Gastronomie sowie dem sensationellen Blick auf die Häuserzeile von Mariahilf und der Nordkette im Hintergrund zu einem Hotspot der Stadt geworden. Die Idee ist es, durch einen interaktiven Austausch auf die Markthalle aufmerksam zu machen. Hier sehe ich noch jede Menge Potenzial für uns. Mein großer Wunsch ist es, dass die Anbieter noch mehr hinausgehen – wir haben direkt vor der Halle den großen Marktplatz mit der wunderbaren Kulisse, da lässt es sich entspannt einkaufen. Es wäre schön, wenn dort mehr Veranstaltungen stattfinden würden, die zu einer Verschmelzung mit dem Angebot in der Markthalle führen."

Was fehlt in der Markthalle

Umstritten

Die Bestellung von Edith Ettlmayr war durch aus turbulent. Im November 2019 meinte sie: "Natürlich hätte ich gerne unter anderen Umständen diesen Job begonnen. Die Aufregung hat sich schnell gelegt. Für mich stand die Aufgabe im Vordergrund." Nachdem Kurt Dengg die Markthalle verlassen musste, gab es intensive politische Diskussionen über die Neubesetzung.

Edith Ettlmayr verlässt nach drei Jahren die Markthalle. | Foto: Friedle
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Beachtliche Leistung

Nach der Bekanntgabe des Ausscheidens von Edith Ettlmayr als Marktleiterin der Markthalle kündigt Bgm. Georg Willi eine Neuausrichtung der Markthallenleitung an. Zur Situation der Markthalle gibt es auch kritische Worte. Ettlmayr hatte die Aufgabe als Marktleiterin seit 2019 inne und war dabei vor allem wirtschaftlich sehr erfolgreich. Der Ausbau der Terrasse der Markthalle sowie die Anschaffung und Installation der Photovoltaikanlage konnten aus dem laufenden Betrieb finanziert werden. „Das ist eine beachtliche Leistung – umso mehr, wenn man bedenkt, dass auch die Markthalle in den letzten beiden Jahren durch die Covid-19-Krise stark betroffen war“, betont Bürgermeister und Eigentümervertreter Georg Willi. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei Edith Ettlmayr für ihre sehr gute Arbeit, ihre Entscheidung ist natürlich zu akzeptieren, auch wenn ich sie sehr bedauere“.

Für die Markthalle wird eine neue Marktleitung gesucht. | Foto: BezirksBlätter
  • Für die Markthalle wird eine neue Marktleitung gesucht.
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Weitere Vorgangsweise

Diesem Dank schließt sich auch IIG-Geschäftsführer Franz Danler an und betont, dass unter Edith Ettlmayr zahlreiche Verbesserungen in und um die Markthalle realisiert werden konnten – wie der neu gestaltete Eingangsbereich, eine Erweiterung des Angebots sowie die Initiierung der Wahl des MieterInnenbeirates zur besseren Abstimmung zwischen Marktleitung und den UnternehmerInnen der Markthalle. „Die erfolgreiche Leitungstätigkeit wurde auch in der Generalversammlung gelobt“, so Danler. Die weitere Vorgehensweise in Bezug auf die zukünftige Ausrichtung der Markthallenleitung will Danler nun auch mit den Mieterinnen und Mieter der Markthalle besprechen. Edith Ettlmayr wird jedenfalls noch bis Ende September als Marktleiterin tätig sein.

Kritik

Scharfe Kritik übt GR Gerald Depaoli in einer Aussendung. "Bis heute kann man nur vermuten, warum Bürgermeister Georg Willi 2019 den Vertrag mit dem erfolgreichen Geschäftsführer der Markthalle Kurt Dengg nicht verlängerte, und stattdessen die völlig unerfahrene, aber den Grünen zumindest ideologisch nahestehende Gastrosophin mit der Leitung der Markthalle betraute“, erklärt Gemeinderat Gerald Depaoli.„Tatsache ist, dass die damals beruflich völlig unerfahrene Gastrosophin eine neuerliche personelle Fehlentscheidung des grünen Bürgermeisters war und ist. Eine groß angekündigte Belebung der Markthalle, als Folge der Ideen der neuen Geschäftsführerin, hat definitiv nicht stattgefunden“, so Depaoli weiter. "Somit wird es spannend, wie der glücklose Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi bis Ende September einen neuen Geschäftsführer für die Markthalle finden will“, schließt GR Gerald Depaoli.

Besuch von Bundespräsidenten Van der Bellen

Markthalle als Treffpunkt

So schnell wie die noch Leiterin der Markthalle gekommen ist so schnell sie auch wieder gegangen, so der FPÖ- Vizebürgermeister Lassenberger in einer Aussendung. Daran erkennt man, dass die Markthalle keine grüne Spielwiese ist sondern Persönlichkeiten mit Durchhaltevermögen benötigt. Die Markthalle bzw eine Markthalle fungiert in den meisten Städten Europas als Aushängeschild einer Stadt. In Innsbruck brauchts da aber noch einiges an Arbeit um diesen Status zu erreichen. Das liegt aber nicht an den Gewerbetreibenden sondern an den notwendigen Modernisierungen personeller wie in baulicher Hinsicht. Die Markthalle muss zum Treffpunkt für Alt und Jung werden. Menschen sollen dort wieder den Flair vorfinden dessen Grundgedanke Markthallen haben. Es soll ein Ort des Kaufes, des Austausches aber vor allem des Treffpunktes sein. Dazu benötigt es jetzt alle Anstrengung um den oder die richtige Nachfolger/in zu finden. Eines ist jedoch klar, grüne Gedankenspiele sind hier nicht angebracht sondern der Fortschritt für die Gewerbetreibenden und die Besucher müssen im Vordergrund stehen, so Lassenberger abschließend.

Der Zeugnistag wurde in der Markthalle von Händlerinnen und Händlern noch verschönert. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Der Zeugnistag wurde in der Markthalle von Händlerinnen und Händlern noch verschönert.
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Zeugnisaktion

Hochbetrieb in der Markthalle. Schülerinnen und Schüler freuen sich bei Vorzeigen ihres Zeugnisses über kleinen Überraschungen. An den Ständen von Klein & Fein, Tiroler Schmankerl Alm, Achleitner Feinkost und Obsthof Retter freuen sich die Standlerinnen und Standler mit den Schülerinnen und Schülern über den letzten Schultag und die bevorstehenden Ferien. „Aber keine Angst, wenn das Zeugnis auch nicht so ganz super ausgefallen ist“, betonen die Händlerinnen und Händler. „Die Schülerinnen und Schüler hatten, wie wir alle, schwierige Zeiten zu bewältigen. Deshalb gibt es für jedes Zeugnis eine Belohnung. Was dieses Schuljahr schwierig war, wird im nächsten Jahr sicher besser.“ Zahlreiche Schülerinnen und Schüler nutzen die Möglichkeit eines Rundganges durch die Markthalle und freuen sich über die kleinen Überraschungen. 

Lokalaugenschein

Im Rahmen seines Innsbrucks wirft auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Blick auf die Auswahl in der Markthalle. Marktleiterin Edith Ettlmayr begrüßt neben dem Staatsoberhaupt auch Bürgermeister Georg Willi zum Rundgang.

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