Covid19
Appell an Eigenverantwortung, Hotspots bleiben unter Beobachtung

Die Innpromenade als Entspannungsmeile, große Menschenansammlungen sollen vermieden werden. | Foto: Stadtblatt/Cammerlander
  • Die Innpromenade als Entspannungsmeile, große Menschenansammlungen sollen vermieden werden.
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INNSBRUCK. Die Eisheiligen sorgen aktuell für ein wenig Entspannung. Nach den Lockerungen der Schutzvorschriften waren einige Hotspots in Innsbruck in den Mittelpunkt der Codiv-Einsatzzentrale gerückt. Vor allem am "Sonnen Deck" an der Universität und den Grünanlagen entlang der Innpromenade gab es dank Sonnenschein und warme Temperaturen regen Betrieb. Jetzt folgen der Appel an die Eigenverantwortung, verstärkte polizeiliche Kontrollen und die Vorbereitungen für das Auftreten von Neuinfektionen. Für die Sommerferienbetreuung sind Arbeitsnachweise vorzulegen. Aktuell hat Innsbruck 12 Corona-Fälle.

Kein Verständnis

Wenig Verständnis zeigen Bürgermeisterstellvertreter Johannes Anzengruber und LA Sophia Kircher für das Verhalten zahlreicher Studierenden in der Tiroler Landeshauptstadt, die sich wieder -wie am Beginn der Pandemie- in großer Zahl am „Sonnendeck“ und am Vorplatz der Universität Innsbruck bei Sonnenschein und warmen Temperaturen versammeln. „Österreich und Tirol haben die Coronakrise gut gemeistert. Durch das rasche Eingreifen der Landes- und Stadtregierung konnte die Verbreitung des Coronavirus in Innsbruck stark eingedämmt werden. Zur Zeit sind noch 28 Personen in Innsbruck infiziert. Doch wir sind noch lange nicht am Ziel angelangt. Nach wie vor müssen Menschenansammlungen vermieden werden. Trotzdem sitzen zahlreich Studierende demonstrativ Schulter an Schulter am Sonnendeck. Manchen scheint leider nach wie vor nicht bewusst zu sein, dass sie in der jetzigen Situation nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle Mitmenschen Verantwortung tragen – vor allem auch für ältere und kranke Menschen, die besonders gefährdet sind. Jetzt ist weiter Solidarität gefragt“, so die Landesobfrau der JVP Tirol, Sophia Kircher.

Appell

Deshalb appellieren heute der Einsatzkoordinator des Innsbrucker Corona-Krisenstabes, Vbgm.  Anzengruber, und die Jugendsprecherin der Tiroler VP, LA Sophia Kircher, gemeinsam an die Studierenden in Innsbruck: „Vermeiden wir weiter große Menschenansammlungen und halten wir die wichtigste Regel, nämlich Abstand zu halten, konsequent weiter ein. Jeder, der sich an die Anweisungen hält, schützt nicht nur sich, sondern auch die anderen. Wir müssen eine zweite Welle unbedingt vermeiden.“

Kontrollen

„Auf Anforderung des Corona-Krisenstabes fährt die Polizei seit dem Wochenende wieder verstärkt Streife auf der Innpromenade vor der Universität. Die Polizei ist dort regelmäßig präsent und klärt auf. Unbelehrbare wurden und werden gestraft. Weiters ist der Studentenbeauftrage der Stadt in engen Kontakt mit den Studentenheimen“, informiert Johannes Anzengruber über die Sofortmaßnahmen.

Unter Beobachtung

Die Gemeindeeinsatzleitung ist trotz laufender Aufhebung diverser Schutzmaßnahmen in einer verminderten Form weiterhin aktiv. Wie Anzengruber festhält, wir die "Situation wird laufend beobachtet und es kann jederzeit der Vollbetreib aufgenommen werden. Alle Vorkehrungen sind dafür getroffen." Der Ablauf mit Quarantäne und Testungen der Kontaktpersonen bleibt für Neuifenzierte gleich. Die Schwerpunkttestungen werden ausgebaut und vor allem im Bereich Plegeberufe und Ärzte eingesetzt. In Bereich der Hotelerie gibt es konkrete Pläne wie bei einem Verdachtsfall vorgegangen wird. Mobile Screening-Teams sollen vor Ort aktiv werden und die betroffenen Personen testen. Eine Vorgangsweise, die bereits bei den ersten Covid19-Fällen am Faschingsdienstag in Innsbruck umgesetzt wurde. Der "Hotspot Studenten" bleibt weiterhin unter besonderer Beobachtung. Wöchentliche Bereichte aus dem Studentenheimen sollen die rasche Umsetzung nötiger Maßnahmen garantieren. Sollte ein Verdachtsfall oder Neuinfektion auftreten ist die Vorgangsweise nach Anzengruber klar vorgegeben: " Quarantäne, Testungen, Unterstützung und Beratung."

Sommerferienbetreuung

Die Anmeldung für die Sommerferienbetreuung 2020 hat vergangenen Montag begonnen. Die Kinderfreunde Tirol nehmen die Anmeldungen für Kindergarten-, Schülerhort- und Tagesheimkinder sowohl online als auch persönlich am Rennweg an. Wie viele Kinder in einer Gruppe maximal betreut werden dürfen, kann die Stadt Innsbruck nicht selbst entscheiden und zudem noch nicht klar vorherzusagen. Jede Gemeinde hat sich an die dann jeweils geltenden Vorgabe zu halten. Um sicher zu gehen, dass Eltern, die im Sommer arbeiten, jedenfalls einen Platz in der Sommerbetreuung bekommen, werden dieses Jahr bei der Anmeldung Arbeitsnachweise von beiden Elternteilen bzw. bei AlleinerzieherInnen Arbeits- und Haushaltsnachweis verlangt. „Diese Vorgangsweise ist für Eltern eine gewisse Barriere, aber leider notwendig“, ersucht Stadträtin Mayr um Verständnis und erklärt: „Die Vorgangsweise wurde in Abstimmung mit den Kinderfreunden bewusst gewählt – nicht um den Zugang zu erschweren, sondern im Gegenteil: um ihn zu sichern. Mir ist wichtig, dass alle, die eine Betreuung für ihre Kinder aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit brauchen, auch einen Platz erhalten. Ein ,Wer zuerst kommt, mahlt zuerst‘-Prinzip, das die Reihenfolge dem Zufall überlassen würde, wäre verantwortungslos und daher keine Alternative gewesen.“ Mit dieser Variante kann sichergestellt werden, dass beispielsweise Eltern in Kurzarbeit, arbeitslos Gewordene, die im Sommer über das Arbeitsmarkt Service (AMS) wieder eine Anstellung finden oder Eltern, die eine Wiedereinstellungszusage ihrer Vorgesetzten für das Wiederhochfahren nach Covid-19 bedingten Kündigungen haben, unmittelbar und flexibel den Platz erhalten können, den sie brauchen.

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