Trotz Lockdown
Blutspendebereitschaft auf hohen Niveau

Trotz umfassender Hygiene- und Schutzbestimmungen oder auch Wartezeiten ist die Blutspendebereitschaft der TirolerInnen auf einem anhaltend hohen Niveau | Foto: ÖRK
  • Trotz umfassender Hygiene- und Schutzbestimmungen oder auch Wartezeiten ist die Blutspendebereitschaft der TirolerInnen auf einem anhaltend hohen Niveau
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

TIROL. Mit Inkrafttreten der Covid-19-Quarantäne- und Lockdown-Bestimmungen war zunächst die Angst groß, dass Tirol einen Rückgang beim Blutspendeaufkommen hinnehmen müsse. Diese Befürchtung bewahrheitete sich zum Glück nicht. Die Blutspendebereitschaft in der Bevölkerung ist seit der ersten Quarantäne vor knapp einem Jahr bis heute auf einem ungebrochen hohen Niveau.

Blutspendedienst in Tirol unterwegs

Der Blutspendedienst Tirol ist für die Bereitstellung der in Tirol benötigten Blutkonserven verantwortlich. Das Team ist nahezu täglich in den Tiroler Gemeinden unterwegs ist, dort werden die Blutspenden gewonnen und den Spitälern zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. Nahezu zeitgleich mit dem ersten Covid-Lockdown stieg die Blutspendebereitschaft. Seitdem sind die Blutkonservenlager in Tirol prall gefüllt.

Tiroler wollen helfen

Das Pandemiegeschehen hat in der Bevölkerung eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. „Wir merken, dass unsere SpenderInnen Gutes tun wollen“, so Manfred Gaber, organisatorischer Leiter des Blutspendedienstes Tirol vom Roten Kreuz. Er erklärt: „Um Blut zu spenden, nehmen die SpenderInnen mitunter längere Wartezeiten in Kauf. Auf Grund der Covid-Hygiene- und Gesundheitsauflagen müssen die Menschen derzeit auch im Freien warten.“

Er betont, dass das Team vom Blutspendedienst sich bemüht, die Wartezeiten so angenehm wie möglich zu gestalten und so kurz wie nötig zu halten. „Doch ohne Wartezeit finden derzeit kaum Blutspendetermine statt“, gesteht Gaber.

Einschätzung von Wartezeiten

Die Blutspendetermine des Roten Kreuzes beginnen meist nachmittags und enden um 20 Uhr. „Im Winter kann es um diese Zeit empfindlich kühl werden“, sagt Gaber. Damit die Menschen nicht zu lange im Freien und in der Kälte warten müssen, greift der Blutspendedienst nun auf ein Ticketing-System zurück. „Ab zirka 18 Uhr beginnen wir, den eintreffenden SpenderInnen ein Ticket auszuteilen und sagen ihnen, wie lange in etwa ihre Wartezeit sein wird. So können sie entscheiden, ob sie vor Ort warten oder in der Zwischenzeit eine Besorgung oder einen Spaziergang tätigen wollen; oder ob sie lieber zu einem anderen Termin wiederkommen. Mit diesem Ticketingsystem können wir auch möglichen Überbeständen etwas entgegenwirken und verhindern, dass wir wertvolle Konserven letztlich vernichten müssen, weil sie nicht innerhalb von 42 Tagen abgerufen werden“, erklärt Gaber das System und fügt hinzu: „Eine Blutkonserve hat eine maximale Haltbarkeit von 42 Tagen“.

Antikörpertests als Bonus

Seit Herbst haben die BlutspenderInnen nun auch die Möglichkeit, sich bei der Blutspende auf SARS-CoV-2-Antikörper testen zu lassen. Der Test ist zudem kostenlos. Ausgewertet wird jedoch nur, ob Antikörper vorliegen oder nicht. „Die Menge der Antikörper wird derzeit nicht bestimmt. Das heißt, das Ergebnis dieses Tests sagt, ob man mit dem Corona-Virus infiziert war und momentan eine gewisse Immunität besitzt. Es kann jedoch derzeit keine sichere Aussage getroffen werden wie lange diese Immunität erhalten bleibt,“ so Gaber weiter.

Der nächste Bedarf kommt bestimmt

Die Bereitstellung von Blut ist eine hoch sensible Angelegenheit. Gaber warnt: „Wir wissen, dass wir auch schon bald wieder in die Situation kommen, steigenden Bedarf an Blut, vor allem an bestimmten Blutgruppen zu haben. Dann werden wir die Bevölkerung wieder gezielt zum Spenden aufrufen, einladen und uns sehr freuen, wenn wir genügend SpenderInnen aktivieren und lebensbedrohlich erkrankten Menschen rasch helfen können “.

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