Eine Lehre mit Zukunft?
Drucker waren früher die Könige
Der Beruf der Drucktechniker hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Druckindustrie ist stark von der Digitalisierung beeinflusst und der Umsatz von Zeitungen, Broschüren, Büchern oder Katalogen geht zugunsten digitaler Informationen immer weiter zurück.
INNSBRUCK. Obwohl sich der Beruf des Druckers in den letzten Jahren stark verändert hat, ist Drucker immer noch ein erstrebenswerter Beruf, sagt Dietmar Hernegger, der Geschäftsführer der Druckerei Hernegger in Innsbruck. Auch die Lehrberufe sind von der zunehmenden Digitalisierung der Druckindustrie betroffen. Früher haben sich Lehrlinge in den Berufen FotografIn, LithografIn, KopiererIn u. a. ausbilden lassen. Diese sind heute im Lehrberuf DruckformentechnikerIn zusammengefasst. Das liegt daran, dass sich die Technik in diesen Bereichen stark verändert hat.
„Heute werden keine analogen Filme und Montagen mehr gemacht, alles wird digital bearbeitet. Früher gab es auch noch Siebdrucker, Buchdrucker und Flachdrucker. Diese werden heute im Lehrberuf OffsetdruckerIn zusammengefasst," erzählt Dietmar Hernegger.
Aus 2.000 wurden 400
Aufgrund der technologischen Entwicklungen in den letzten 20 Jahren haben viele Druckereibetriebe in Tirol geschlossen oder sich verkleinert, weiß Hernegger: „Vor 30 Jahren gab es landesweit 2.000 Mitarbeiter im grafischen Gewerbe, jetzt sind es noch 400. Dasselbe gilt auch für Lehrlinge, die Zahlen sind stark zurückgegangen. Trotzdem gibt es noch zahlreiche Betriebe, die Lehrlinge ausbilden."
Farbe aufs Papier bringen
Obwohl sich das Berufsbild der Drucker in den letzten Jahren stark verändert hat und die Kreativität zurückgegangen ist, sei er immer noch erstrebenswert, besonders für all jene, die gern handwerklich arbeiten. „Das Papier hat unterschiedliche Varianten, man kann mit verschiedenen Farben arbeiten. Es ist ein handwerklicher Beruf. Die Farbe entwickelt sich auf den verschiedenen Papieren unterschiedlich." Drucker ist ein Beruf mit einer langen Tradition und eines der ältesten Gewerbe. „Früher waren Drucker die Könige und hatten viel Macht. Wollten sie eine Gehaltserhöhung, so haben sie gestreikt. Ist beispielsweise eine Zeitung nicht erschienen, brachte das einen großen finanziellen Schaden mit sich. Denn wenn nichts erschienen ist, haben die Inserenten auch nicht gezahlt. Das hat sich sehr verändert!", betont der Geschäftsführer der Druckerei Hernegger.
Über die Druckerei Hernegger
Die Druckerei in Innsbruck ist ein familiengeführtes Unternehmen, und bekannt für unkomplizierte und rasche Abwicklung von Druckaufträgen. Als Handwerker der alten Schule und mit viel Erfahrung begleiten die Fachkräfte ihre Kunden vom ersten Gespräch bis hin zum fertigen Produkt. Die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits seit mehr als zehn Jahren im Betrieb und kennen die Wünsche der vielen Stammkunden.
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