Erstes Gewinnerprojekt gekürt
„Eine Gedenktafel für Diana Budisavljević“

  • Dokumentarfilmprojekt „Eine Gedenktafel für Diana Budisavljevic“
  • Foto: BB-Archiv
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Zum 75-jährigen Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen stellte die Stadt Innsbruck im vergangenen Jahr eine neue Gedenkreihe vor: Die „gedenk_potenziale“.

INNSBRUCK. Ziel dabei ist, den 5. Mai auf kommunaler Ebene künftig stärker und nachhaltig als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und grundsätzlich als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus zu verankern. TeilnehmerInnen sind dazu aufgerufen, innovative Projekte einzureichen, die das Gedenken als intensive Gesellschaftsforschung begreifen.

Siegerprojekt

Nun steht das erste Siegerprojekt fest: Das Rennen um die mit 20.000 Euro dotierte Förderung „gedenk_potenziale 2022“ machte die Politologin und Filmemacherin Nicola Nagy mit ihrem Dokumentarfilmprojekt „Eine Gedenktafel für Diana Budisavljević“. Mit ihrem Dokumentarfilm soll das produktive Potential von öffentlich geführten Kontroversen um eine zeitgemäße Erinnerungskultur anhand der Entstehung der Gedenktafel für Diana Budisavljević, geb. Obexer (1891–1978) in Innsbruck aus transnationaler Perspektive sichtbar gemacht werden. Vielversprechend ist der mulitperspektivische Ansatz des Dokumentarfilms und der klar akzentuierte Gegenwartsbezug. Aus diesen Gründen hat sich die Fachjury einstimmig dafür entschieden, dieses Projekt im Rahmen der gedenk_potenziale 2022 zu fördern.

Für die Umsetzung des Projektes stehen 14 Monate – bis zum 5. Mai 2022 – zur Verfügung. Die Ausschreibung der gedenk_potenziale 2023 startet mit dem 5. Mai 2021.

Erinnerungskultur

Kulturstadträtin Uschi Schwarzl freut sich über die Entscheidung der Fachjury: „Nicola Nagy hebt in ihrem Beitrag das produktive Potenzial hervor, das durch eine öffentliche Debatte um eine angemessene Erinnerungskultur entsteht. Das gelang Nagy anhand der Begleitung und dokumentarischen Aufarbeitung des Entstehungsprozesses einer Gedenktafel für Diana Budisavljević,“ so Schwarzl und begründet weiter: „Sie spannte auch den Bogen in die Gegenwart zu aktuellen Fragen rund um Migrationsgesellschaften. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und gratuliere der Gewinnerin.“

Öffentlicher Diskurs zum Gedenken

Insgesamt wurden zwölf Projektanträge eingereicht, die von ihren Zugängen und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen ein vielfältiges Spektrum abdeckten. Die fünfköpfige Fachjury, bestehend aus Irmgard Bibermann, Melanie Hollaus, Birgit Johler, Heidi Schleich und Horst Schreiber, überzeugte das stringente, klar ausformulierte und umsichtig konzeptionierte Filmprojekt: „Auch wenn sich bereits zwei Dokumentar- und ein Kinofilm mit Diana Budisavljević befasst haben, ist ihre Biographie in der breiteren Bevölkerung nach wie vor weitgehend unbekannt. Vielversprechend ist auch der multiperspektivische und transnationale Ansatz des Dokumentarfilms – die Projektbeschreibung lässt klar erkennen, dass sich die Antragstellerin mit diesen Schlagwörtern intensiv auseinandergesetzt und klare Vorstellungen dazu entwickelt hat – sowie der klar akzentuierte Gegenwartsbezug.“

  • Dokumentarfilmprojekt „Eine Gedenktafel für Diana Budisavljevic“
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gedenk_potenziale 2023

Die Ausschreibung der nächsten „gedenk_potenziale 2023“ läuft bereits: Dafür können Projekte bis 6. September 2021 eingereicht werden. Das ausgewählte Projekt (bzw. zwei ausgewählte Projekte) muss dann bis zum 5. Mai 2023 realisiert werden können. Weitere Informationen dazu sind unter www.gedenkpotenziale.at abrufbar.

  • Dokumentarfilmprojekt „Eine Gedenktafel für Diana Budisavljevic“
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  • Gedenktafel am Obexerhaus
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  • Gedenktafel wurde angebracht
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