Erfindung
Eine Praline mit Pfiff
Emese Dörfler-Antal war olympische Eisschnellläuferin, heute ist sie Ideengeberin einer Praline.
INNSBRUCK. Es war nach einem Nachmittag mit viel Sekt, als der Innsbruckerin Emese Dörfler-Antal bei Johannes Bachhalm – einem berühmten und mehrfach ausgezeichneten Chocolatier – die Idee kam, eine Schokolade mit Paprika zu machen. "Ich habe mich in seinem Lokal umgesehen, wo es hunderte Schokoladen gab. Kaviarschokolade, Whiskeyschokolade, Chilischokolade, aber keine mit Paprika." Für Dörfler-Antal, die rumänische Ungarin ist und Paprika somit gut kennt, ein Fehler, der sofort repariert gehörte.
1,5 Jahre lang wurde experimentiert
Bachhalm kennt Dörfler-Antal noch von früher. Aus Zeiten als sie den Ball "Life goes on" in Wien veranstaltete. Er sponserte das Event mit Schokoladen. Nach zehn Jahren hörte Dörfler-Antal auf den Ball, der Menschen mit Schicksalsschlägen auszeichnete, zu organisieren und widmete sich ihrer Arbeit als Personal Trainerin beim berühmten Innsbrucker Sportmediziner Andreas Lotz. Sie wollte noch einmal allen Sponsoren Danke sagen und suchte daher auch Bachhalm auf. Der Sektnachmittag, der alles ins Rollen brachte. Bachhalm war von ihrer Idee, Schokolade mit Paprika zu verkuppeln, begeistert. "Ich habe ihm feinstes Paprikapulver aus dem ungarischen Kalocsa gebracht und 1,5 Jahre lang habe ich bei ihm seine Experimente verkostet. Schokoladentafeln, Schokolade in After-Eight-Form bis es dann zur Praline gekommen ist."
Die Geburt der "Emese Praline"
Dabei war die große Herausforderung, die Praline ohne Konservierungsstoffe haltbar zu machen. 80 Prozent schwarze Schokolade aus Kakaobohnen von Peru und ungarische Paprika – scharf oder süß – und eine Butterschmalzdusche, damit das Pulver auf der Praline haftet, haben das Erfolgsrezept gebracht. Das war die Geburt der "Emese Praline". Das Verfeinern hält aber noch immer an. Dörfler-Antal fährt mit der Pralinenbox Fahrrad, schüttelt sie zuhause durch und beobachtet die Konsistenz und den Geschmack. "Sie soll ja auch robust genug sein, um sie zu verschicken."
Praline der Hautevolee
Dass die Praline mittlerweile in höchsten Kreisen verkehrt, hat sie einem Zufall zu verdanken. Jemandem ist sie in Kitzbühel zwischen die Finger gekommen und war so begeistert, dass sie eine Bestellung von 250 Pralinen für eine Zigarrenverkostung tätigte. Eine exklusive Angelegenheit, ging es doch um die Hautevolee des Hahnenkammrennens, inklusive Arnold Schwarzenegger. Die Schokolade war im Nu verputzt und ist seither eine begehrte Delikatesse als Begleitung bei Whiskey- oder Rumverkostungen von der Kubanischen Botschaft bis zur Business Lounge des Wiener Flughafens. Für Dörfler-Antal ist es ein netter Zeitvertreib, den sie sich neben ihrer Arbeit leisten kann. Als nächstes Ziel steuert sie Weihnachtsgeschenke für Firmen an. Aktuell ist die Praline online unter www.emesepraline.at oder im Innsbrucker Fruchthof zu bekommen.
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