Corona-Virus Update:
Erste Krankheitsfälle in Tirol, beide Personen sind mittlerweile wieder fieberfrei.
Der Arbeitsplatz, ein bekanntes Hotel in Innsbruck, eine erkrankte Person wurde von der Polizei abgesperrt.
INNSBRUCK. In Tirol sind zwei Fälle an Coronavirus-Krankheit offiziell bestätigt worden. Ein Hotel, das die Arbeitsstätte der betroffenen Frau war und der Wohnort des Paares wurden einstweilen behördlich abgeriegelt. „Beide Personen sind mittlerweile wieder fieberfrei und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Die beiden Betroffenen bleiben jedenfalls bis zum Wochenende in Quarantäne in der Innsbrucker Klinik. Dort werden sie ärztlich versorgt und ihr Zustand weiter beobachtet.“
Identifizierung
Derzeit läuft von behördlicher Seite die weitere Abklärung hinsichtlich der Kontaktpersonen der beiden aus Italien stammenden infizierten Personen. Die Frau arbeitet in Innsbruck, der Mann war bei der Frau in Innsbruck zu Besuch. Tirols Landeshauptmann Günther Platter hat in enger Absprache mit Bundeskanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi angeordnet, die Arbeitsstätte der betroffenen Frau in Innsbruck sowie die Wohnstätte - ebenfalls in Innsbruck - vorübergehend zu isolieren, um mögliche Kontaktpersonen zu eruieren und alle notwendigen Abklärungen vorzunehmen. „Die Sicherheit und die Vorsorge sind nun unser oberstes Gebot. Dazu treffen wir alle nötigen Maßnahmen. Die Behörden sind in enger Abstimmung mit den Gesundheitseinrichtungen sowie der Arbeitsstätte der Frau“, so LH Platter. Und Innenminister Karl Nehammer ergänzt: „Wir müssen gemeinsam alles tun, um eine Ausbreitung einzudämmen. Die Polizei unterstützt die Gesundheitsbehörden daher mit aller Kraft, um die Quarantäne-Maßnahmen rasch und effizient umzusetzen. Es sind derzeit bis zu 15 PolizeibeamtInnen im Einsatz“, so Innenminister Karl Nehammer. Bürgermeister Willi ergänzt: „Wir sind in enger Abstimmung hinsichtlich der weiteren Vorgangsweise und werden sämtliche notwendigen Vorkehrungen auf Anraten und in Absprache mit den ExpertInnen treffen.“ Die 24-jährige Infizierte, die aus Italien stammt und in Tirol wohnt, arbeitet als Rezeptionistin in einem Innsbrucker Hotel. Als erste Vorsichtsmaßnahme wurden das Hotel und der Wohnort des Paars abgeriegelt.
Betroffene Personen
Es handelt sich um einen Mann und eine Frau im Alter von 24 Jahren, beide sind italienische StaatsbürgerInnen und stammen aus demselben Ort in der Lombardei aus der Gegend von Bergamo. Beide Personen wurden an der Klinik in Innsbruck im Detail untersucht und sind in einem guten Allgemeinzustand. „Beide Personen haben sich bis Freitag vergangener Woche in der Lombardei aufgehalten und sind dann mit ihrem privaten PKW nach Innsbruck gekommen. Im Laufe des Wochenendes ist es bei beiden Personen zu grippeähnlichen Symptomen gekommen. Sie wurden an der Klinik mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen aufgenommen“, so Günter Weiß, Direktor der Universitätsklinik Innsbruck für Innere Medizin, der festhält: „Beide Personen sind mittlerweile wieder fieberfrei und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Die beiden Betroffenen bleiben jedenfalls bis zum Wochenende in Quarantäne in der Innsbrucker Klinik. Dort werden sie ärztlich versorgt und ihr Zustand weiter beobachtet.“
Erklärung
„Im Nationalrat wird die Bundesregierung am kommenden Donnerstag eine Erklärung zur aktuellen Lage rund um das Coronavirus abgeben“, betonen ÖVP-Klubobmann August Wöginger und die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer. Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer werden zu Beginn der Nationalratssitzung das Parlament informieren.
Schutz
Um generell die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollte besonders in Regionen mit Fällen des neuartigen Coronavirus auf gute Händehygiene geachtet werden und die Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden. In Anbetracht der herrschenden Grippewelle sind diese Maßnahmen derzeit aber überall und jederzeit angeraten. Eine Impfung wird wohl nicht vor 2021 erhältlich sein. Eine rasche Weiterverbreitung innerhalb der EU wird bei der Einhaltung von krankenhaushygienischen Maßnahmen und entsprechender Kontaktnachverfolgung derzeit als gering eingestuft, hieß es vom Gesundheitsministerium.
Schutzmaßnahme Hygiene
● Hände gründlich (über 20 Sekunden) mit Wasser und Seife waschen, dann sorgfältig mit einem sauberen Tuch abtrocknen
● Schleimhäute von Augen, Mund und Nase so wenig wie möglich mit den Händen berühren
● Händeschütteln möglichst vermeiden und Abstand zu niesenden oder hustenden Personen halten
● wenn kein Taschentuch griffbereit, beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich dabei von anderen Personen abwenden
● nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen
● bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben
Virusübertragung
Die Übertragung des Coronavirus passierte von Tier zu Mensch. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das Virus seinen Ursprung im Huanan Seafood-Großhandelsmarkt, einem Markt für Meeresfrüchte in Wuhan und wurde offenbar von Fledermäusen auf Schlangen und dann auf den Menschen übertragen. Auf diesem Markt wird mit lebenden und frisch geschlachteten Tieren gehandelt, auch Schlangen werden in China gegessen. Der Markt wurde bereits Anfang des Jahres von den chinesischen Behörden geschlossen. Die genaue Herkunft des Virus ist aber noch unklar. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist laut WHO nachgewiesen.
Chronologie
In der Bildergalerie findest Du eine Zusammenstellung der bisherigen Ereignisse.
Symptome
Laut WHO löst das neue Virus Atembeschwerden, Fieber und Husten aus. In schwereren Fällen kann es eine Lungenentzündung verursachen, und zu Nierenversagen und zum Tod führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten bzw. älter waren. Die Coronavirus-Erkrankungen, auch jene, die jetzt in Europa festgestellt wurden, sind alle mit Reisen nach Wuhan etc. in China oder Ansteckungen mit betroffenen Personen in Verbindung zu bringen.
Influenza
Nach wie vor wird gegen Influenza die in Österreich erhältliche Impfung empfohlen. „Die echte Grippe ist aktuell bei uns viel näher und gefährlicher als das Coronavirus, man kann sich aber schützen. Den wirksamsten Schutz bietet die Influenza-Impfung – auch während der Grippesaison", sagte Gesundheitsminister Anschober. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1000 Menschen an den Folgen der Grippe.
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