Fischereiverband spricht von Katastrophe
Fischsterben in der Sill

Die Kraftwerkspülung hätte auch für Menschen gefährlich werden können. | Foto: Tiroler Fischereiverband
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Eine bewusste Kraftwerksspülung hat ein tausendfaches Fischsterben verursacht, teilt der Fischereiverband in einer Aussendung mit. "Die massive Flutwelle hätte sogar Menschenleben gefährden können. Zufällig anwesende Fischer haben die unkontrollierten Wassermassen und das brutale Sterben der Fische im Schlamm gefilmt und schockierende Bilder eingefangen."

INNSBRUCK. Binnen Minuten steigt der Pegel der Sill rasant an, die Fischer haben selbst Mühe in Sicherheit zu kommen. Für die Fische gibt es aber keinen Ausweg. Sie werden von Wassermassen und der Schlammwelle an die Seite des Flussbettes gedrückt und ersticken dann qualvoll, wird in der Aussendung die Situation beschrieben.

Eine tote Bachforelle nach der Kraftwerkspülung. | Foto: Tiroler Fischereiverband
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Naturzerstörung

Zacharias Schähle vom Tiroler Fischereiverband ist noch immer fassungslos: „Solche massiven Spülungen sind nichts anderes als eine kraftwerksbedingte Naturzerstörung, die zudem absolut vermeidbar gewesen wäre. Das kann keinesfalls die Lösung für technische Notwendigkeiten des Kraftwerksbetriebs sein.“ Schähle, der selbst während der Flutwelle an der Sill war, schätzt die Situation auch für Menschen durchaus als gefährlich ein: „Traurig, dass der Naherholungsraum Sillschlucht durch diese Form der Energieerzeugung nicht mehr gefahrlos betreten werden kann.“

Zerstörung

 Besonders befremdlich ist darüber hinaus, dass gerade an der Sill zahlreiche Maßnahmen für einen vitalen Fischbestand getroffen werden. Einerseits hat der Fischereiverband mehrere nachhaltige Artenschutzprojekte am Laufen. Andererseits wird die Durchgängigkeit und Sanierung der Sill mit viel öffentlichem Geld hergestellt. Umso sinnloser ist dann die Zerstörung aller Bemühungen durch Flutwellen und Schlammlawinen der Kraftwerksbetreiber zu sehen, hält der Fischereiverband weiter fest. "Wenn man die dramatischen Bilder sieht, verliert auch ein anderes Argument an Bedeutung. Für das Verschwinden der Bachforelle sei in erster Linie die PKD (eine spezielle Fischkrankheit) verantwortlich, hieß es zuletzt auch von Seiten des Landes. In Anbetracht der tödlicher Kraftwerksspülungen mit massivem Fischsterben, die leider auch in vielen anderen Gewässern immer wieder vorkommen, spielt PKD aber wohl eine deutlich untergeordnete Rolle!"

Der Fischereiverband spricht von tausendfachen Fischsterben. | Foto: Tiroler Fischereiverband
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