Eröffnung am 15. Mai
Gastrobetriebe zwischen Aufatmen und Verzweiflung

"Verrückt": Die Auflagen – 1 Meter Abstand zwischen den Tischen und max. 4 erwachsene Gäste/Tisch – in der Umsetzung.
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  • "Verrückt": Die Auflagen – 1 Meter Abstand zwischen den Tischen und max. 4 erwachsene Gäste/Tisch – in der Umsetzung.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Trotz der Lockerungen ab dem 15. Mai sehen viele Gastronomen Schwarz für ihr Unternehmen.

INNSBRUCK. "Wenn es uns allen gelingt niemanden entlassen zu müssen und wir alle Rechnungen pünktlich zahlen können, ist in diesem verruchten Corona-Jahr immens viel geglückt. Leicht wird das aber keinesfalls", schildert Michael Kogler vom Altstadt-Restaurant "Wilderin", wie sich die aktuelle Lage für die Gastronomieunternehmen anfühlt.
Ab dem 15. Mai ist es wieder erlaubt, Gäste in den Lokalen zu bewirten. Pierluigi Tonolini von der Vinothek Magazzino in der Fallmerayerstraße ist zuversichtlich. Seine Tische sind bisher auch großzügig auseinander gestanden, er muss keine mühselige Anstalten unternehmen, um für den Mindestabstand (1 Meter pro Tisch) zu sorgen.

"Es dürfen halt nur noch vier Erwachsene am Tisch sitzen",

erklärt er und auch die Bar wird von ihm gesperrt. Seine Mitarbeiterin wird eine Plexiglasmaske tragen."Das ist die beste Lösung, da sieht man zumindest das Gesicht", meint er. Einen großen Verlust für ihn bedeuten die Geburtstagsfeiern und andere Gruppenfeiern: "Das werde ich sicherlich zu spüren bekommen". Und auch seine älteren Stammgäste haben ihm schon mitgeteilt, sie bleiben bis Weihnachten lieber zuhause. Er kennt auch die Situation in Italien, wo die Maßnahmen noch strenger sind. "Wir haben Glück", sagt er. Bei ihm sind am 15. Mai schon alle Tische reserviert.

Weniger hoffnungsvoll sieht Martin Hundsbichler vom Cafe Martin die Lage. Ihm geht mit den Regelungen die Hälfte der Tische verloren:

"Wir haben täglich ein bis drei Beerdigungen oder Familienfeiern abgewickelt. Das fällt jetzt alles weg",

erklärt er. Auch Gütnher Heumader vom Cafe Elisabeth in der Höttinger Au steht am Limit. "Wir sperren am 15. Mai auf, haben aber verkürzte Öffnungszeiten und weniger Personal. Die Bewirtung unter den Auflagen ist schwierig, die Stimmung wird sicherlich nicht die gleiche sein", meint er.

Förderung lässt auf sich warten

Kogler gibt außerdem zu bedenken: "Von den großartig angekündigten Unterstützungspaketen für die Wirtschaft kommt aktuell noch so gut wie nichts bei den Unternehmen an. Das betrifft nicht nur uns in der Gastronomie, man hört von allen Ecken, dass das in vielen Branchen ein immenses Problem ist. Doch ganz aussichtslos ist die Lage nicht: Regionale Netzwerke haben in den letzten Wochen einen Boom erlebt, das Zusammenwachsen mit den Stammgästen kann auch weiterhin gelebt werden und Unternehmer sind ja auch deswegen Unternehmer geworden, weil ihnen immer etwas Neues einfällt."

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