Erinnerung an den Nov. 1938
Gedenken an die Pogromnacht in Innsbruck

Gedenken an die Pogromnacht 1938 in Innsbruck. | Foto: Christian Niederwolfsgruber
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Über 160 Besucherinnen und Besucher nahmen am jüdischen Friedhof in Innsbruck an der Gedenk- und Trauerveranstaltung teil. Im Anschluss fand das Kaddish (eines der wichtigsten jüdischen Gebete) der Israelitischen Kultusgemeinde Tirol am Landhausplatz statt.

INNSBRUCK. „Es ist ein Tag gegen das Vergessen. In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 kam es in Innsbruck zu einer fürchterlichen Hetzjagd auf die jüdische Bevölkerung“, erinnert LA Elisabeth Fleischanderl, Vorsitzende der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen am 9. November an die Gräueltaten der Pogromnacht. Innsbruck war mit vier Mordopfern innerhalb der jüdischen Gemeinde einer der blutigsten Schauplätze des Novemberpogroms im ganzen Deutschen Reich. Die Opfer waren: Richard Berger, Josef Adler, Wilhelm Bauer und Richard Graubart. Ihnen gilt es zu gedenken.

Gedenkprogramm:
LA Elisabeth Fleischanderl,Vorsitzende der Freiheitskämpfer_innen Tirol
Klezmermusik: Julia Schumacher-Fritz und Karl-Heinz Putzer
Jugendchor: Leitung Bernhard Sieberer
Gedenkrede: MMag. Dr. Ina Friedmann, Zeithistorikerin
Grußworte: Günter Lieder, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Tirol

Innsbruck erinnert sich an den November 1938, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Rund 160 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Gedenkfeier teil. | Foto: Christian Niederwolfsgruber
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Gedenkfeierlichkeiten

Am Abend des 9. Novembers fanden die Gedenkfeierlichkeiten der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen Tirol am jüdischen Friedhof in Innsbruck statt. Über 160 Besucherinnen und Besucher nahmen am Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms teil und mahnten die Gegenwart „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“.

„Antifaschistische Erinnerungskultur ist notwendig, gegen das Vergessen. Auch heute werden Formen der Gewalt wie Intoleranz und Diskriminierung in unserer Gesellschaft wahrgenommen. Wir sind nicht Schuld, an dem was damals geschehen ist aber wir tragen die Verantwortung, dass es nie mehr wieder passiert“, betont Fleischanderl.

Musikalische Begleitung bei der Gedenkfeier | Foto: Christian Niederwolfsgruber
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Kunstinstallation als Erinnerungskultur, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Die Gedenkveranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch Klezmermusik von Julia Schumacher-Fritz und dem Jugendchor JUKO unter der Leitung von Bernhard Sieberer. Die diesjährige Gedenkrednerin Ina Friedmann stellte in ihrer Rede die Frage in den Raum, „Ist es gelungen, dass wir antisemitisches Gedankengut aus der Gesellschaft vertrieben haben, wenn von 2011 bis 2021 sich die Zahl der antisemitischen Vorfälle mehr als verzehnfacht hat?“ und betont die besorgniserregende Entwicklung. „Antisemitismus begegnet und weiterhin alltäglich“, unterstreicht auch Günter Lieder, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg und fährt fort: „weshalb Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde, wie dieses Pogromgedenken, unerlässlich sind.“

Ansprachen zum Gedenken und zur Erinnerung | Foto: Christian Niederwolfsgruber
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Erinnerungskultur mit Hindernissen, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Kaddish (eines der wichtigsten jüdischen Gebete) der Israelitischen Kultusgemeinde Tirol am Landhausplatz  | Foto: Christian Niederwolfsgruber
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