Corona
Geplante Routine-Operationen könnten verschoben werden

In Tirol sind die Zahlen der am Coronvirus erkrankten Personen in letzter Zeit stark gestiegen. Das hat zur Folge, dass auch mehr Personen im Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt werden müssen.  | Foto: tiroler kliniken
  • In Tirol sind die Zahlen der am Coronvirus erkrankten Personen in letzter Zeit stark gestiegen. Das hat zur Folge, dass auch mehr Personen im Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt werden müssen.
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TIROL. Die Anzahl der PatientInnen, die aufgrund einer Coronainfektion in Tirol stationär behandelt werden müssen, steigt aktuell deutlich an. Vor zwei Wochen waren es 59 PatientInnen in stationärer Behandlung, für die ein positives Coronavirus-Testergebnis vorlag, davon acht Personen auf einer Intensivstation. Heute sind es bereits 164 PatientInnen, 24 davon auf Intensivstationen. Die Zahl der stationären Corona-PatientInnen auf Intensivstationen hat sich innerhalb von 14 Tagen etwa verdreifacht.

Momentan sind für alle Tiroler Spitäler ausreichend Bettenkapazitäten auf den Normal- und Intensivstationen vorhanden. Bei steigenden Infektionszahlen steigt aber auch das Risiko, dass immer mehr Menschen stationär behandelt werden müssen.
„Aufgrund der Tatsache, dass wir zusehends personelle Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patientinnen und -Patienten vorhalten müssen, werden wir stufenweise planbare und nicht dringende Operationen wie etwa Magenband-OPs oder Kniespiegelungen verschieben müssen“, erklärt Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin vom Landeskrankenhaus Innsbruck.

Mehr benötigte spezialisierte MitarbeiterInnen

In den letzten Monaten wurden Vorkehrungen getroffen, um auf die zweite Welle vorbereitet zu sein. Dabei haben die ExpertInnen einen eigenen Stufenplan ausgearbeitet, der derzeit sukzessive verfolgt wird und der es den Krankenanstalten erlaubt, flexibel auf den steigenden Bedarf an Betten einzugehen. Alexandra Kofler informiert: „Um flexibel reagieren zu können, ist auch eine mögliche stufenweise Reduktion planbarer Operationen nicht ausgeschlossen. Damit wird sichergestellt, dass alle coronabedingten oder sonstigen Notfälle auf unseren Intensivstationen behandelt werden können. Auch dafür laufen bereits Vorbereitungen. Grund ist vor allem, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem OP-Bereich, die für die Arbeit auf einer Intensivstation entsprechend spezialisiert und geschult sind, aufgrund der steigenden Corona-Patientinnen und -Patienten vermehrt in den Intensivstationen tätig sein müssen. Das heißt konkret: Es kann bereits in naher Zukunft zu Verschiebungen von Routine-Operationen kommen, die auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich sind. Akute Fälle werden – wie dies im Laufe der Coronakrise bisher immer der Fall war – natürlich weiterhin sofort behandelt. Es wird von den Krankenanstalten individuell medizinisch zu beurteilen sein, ob einzelne Operationen auf einen späteren Termin verschoben werden können.“

Der Stufenplan sieht auch vor, dass die tirol kliniken die Bezirkskrankenhäuser bei den Intensivkapazitäten entlasten, damit die Krankenhäuser in den Bezirken nicht an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen würden und für Notfälle auch weiterhin gerüstet seien.

Covid-Betten in Tirol

Zusätzlich zu den aktuell 164 mit Covid-PatientInnen belegten Betten werden 45 weitere Betten explizit für Covid-PatientInnen vorgehalten. Die Bettenkapazitäten für Covid-PatientInnen in Tirol werden von den Krankenanstalten in Abstimmung untereinander dynamisch und situationsbedingt angepasst. Wenn notwendig können in den Krankenanstalten Ressourcen speziell für Covid-PatientInnen bereitgestellt werden.
Das Land erfasst täglich die Kapazitäten und Auslastungen. Damit soll die Entwicklungen genau beobachtet werden, damit sie entsprechend reagieren zu können. Sollte über die Krankenhauskapazitäten hinaus Bedarf bestehen, wird die mögliche Einrichtung weiterer Infrastrukturen vonseiten des Landeseinsatzstabes umgehend geprüft und bei Bedarf schnellstmöglich umgesetzt.

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