Karwendelprogramm 2028
Global denken. Lokal handeln.
Global denken. Lokal handeln. Unter diesem Motto wurde am 26. Jänner, bei einer Pressekonferenz, der Fahrplan für den Karwendelpark bis 2028 vorgestellt.
INNSBRUCK. Der Naturpark Karwendel erstreckt sich über weite Teile Tirols und 47 Prozent des Stadtgebietes von Innsbruck liegen im Naturschutzgebiet. Am 26. Jänner wurde im Rahmen einer Pressekonferenz das Karwendelprogramm 2028, oder der „Fahrplan bis 2028", wie es der ehemalige Eisenbahner und Landesrat für Naturschutz René Zumtobel beschrieben hat, vorgestellt. Das Programm ist über einen Zeitraum von einem Jahr entstanden und wurde unter Berücksichtigung der Grundsätze des Vereins Naturpark Karwendel entwickelt. Aus den Statuten des Vereins geht hervor:
„Der Naturpark steht für eine umfassende und ganzheitliche Förderung des alpinen Naturschutzgedankens in der Naturparkregion. Das erreicht er durch geeignete Maßnamen zur Erhaltung, Pflege und Gestaltung der Natur- und Kulturlandschaft, durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Wissenschaft sowie durch die Förderung naturnaher Wirtschaftsformen in der Land- und Forstwirtschaft und im Tourismus."
Neben diesen Grundsätzen beinhaltet das Karwendelprogramm mit seinem Blick in die Zukunft auch konkrete Ziele, Projekte und Maßnahmen. Der „neue Fahrplan" verrät außerdem, dass besonders auf Themen wie „Biodiversität“ und „Klimawandel“ eingegangen wird. Weitere Schwerpunkte sind „Naturschutz“, „Erholung und Tourismus“, „Umweltbildung“, „Wissen und Forschung“ sowie „Regionalentwicklung":
„Beispielsweise werden wir den Klimawandel in sämtlichen Umweltbildungsprogrammen verankern, die Digitalisierung in der Besucherlenkung vorantreiben und auf Basis unserer Artenschutzstudie mit 24 prioritären Arten wie beispielsweise Rudolphis Trompetenmoos oder dem Schwarzspecht, unseren regionalen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten“, erläutert Hermann Sonntag, der noch bis Ende März Geschäftsführer des Naturpark Karwendel ist.
Auch im Bereich der Umweltbildung wurden neue Ziele definiert, um die heimische Bevölkerung und besonders die nächste Generation in den Karwendelgemeinden für Natur, und Umweltschutz zu begeistern und einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu fördern.
Herz und Seele des Karwendelparks: Hermann Sonntag
Dank des engagierten Einsatzes von Geschäftsführer Hermann Sonntag sind in den letzten sieben Jahren zahlreiche Naturparkschulen in den Karwendelgemeinden entstanden. Diese sollen zukünftig noch stärker untereinander vernetzt werden und es sollen noch mehr schulübergreifende Projekte angeboten werden. Auch das Junior-Ranger-Angebot, das an Wochenenden und in den Ferien unterschiedliche Programme anbietet und von vielen Kindern regelmäßig besucht wird, wird in den kommenden Jahren weiterentwickelt. Im Plan für die kommenden fünf Jahre wurden auch Ziele und Maßnahmen für Regionalentwicklung und Nachhaltigkeit festgelegt.
Obmann Sepp Hausberger verabschiedet sich
Im Zuge der gestrigen Generalversammlung wurde aber nicht nur das neue Programm verabschiedet, sondern es wurde auch ein neuer Obmann gewählt. Nach 13 Jahren folgt Christian Wandel dem bisherigen Obmann Sepp Hausberger, der bei sich bei der Pressekonferenz zufrieden verabschiedete und auf eine erfolgreiche Aufbauarbeit zurückblickte:
„Es freut mich, dass es uns gelungen ist, unterschiedliche regionale Akteurinnen und Akteure für die Naturpark-Idee zu gewinnen. Auf dieser Basis lässt sich erfolgreich weiterarbeiten“
Der neue Obmann Christian Wandel freut sich über die neuen Aufgaben. Er ist im Tourismus tätig und weiß aus eigener Erfahrung, dass es in dieser Brache möglich ist nachhaltig zu arbeiten und gleichzeitig wirtschaftlich zu wachsen. So soll in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit mit ausgewählten Tourismusbetrieben vorangetrieben werden sowie die Erreichbarkeit und der Umgang mit den Besucherzentren zu Oasen der Artenvielfalt weiterentwickelt. Auch die Herstellung und Vermarktung der Naturpark-Spezialitäten rückt vermehrt in den Fokus.
„In einem der wirtschaftlich und touristisch stärksten Gebiete im Alpenraum geht es allerdings nicht darum, die Wirtschaft anzukurbeln, sondern vielmehr darum, alle wirtschaftlichen Aktivitäten so zu gestalten, dass die Lebensqualität erhalten bleibt“, ist Christian Wandl, der neue Obmann des Naturparks, überzeugt.
Der Landesrat René Zumtobel gratulierte dem gesamten Team des Naturparks zum neuen Programm. Außerdem betonte er, dass mit dem Fahrplan bis 2028 und dem neuen Obmann ein starkes Signal in Richtung Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit gesetzt wurde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.