Bilanz der Linie 5
Jubel bei Verantwortlichen, Kritik von Bürgerinitiative

Zuwachs an Fahrgastzahlen bei der Linie 5, es gibt aber Kritik von der IG Altpradl. | Foto: IVB
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Seit einem Jahr fährt die Linie 5 bis nach Rum. Für die Verantwortlichen ist der Zuwachs von 21,5 Prozent an Fahrgästen ein Erfolg. Die IG Altpradl sieht die teure Umsetzung der Regionalbahn jedoch nicht als optimal und ortet zahlreiche Kritikpunkte in der Linienführung.

INNSBRUCK. Ein Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Regionalbahn Linie 5 von Innsbruck bis nach Rum zieht die IVB eine positive Bilanz: Mit einem Zuwachs von 21,5 Prozent mehr Fahrgästen entlang der gesamten Strecke sowie einer deutlich gestiegenen Nachfrage im erweiterten Streckenabschnitt zwischen Schützenstraße und Rum Bahnhof bestätigt sich der Erfolg der Regionalbahn.

„Die Verlängerung der Linie 5 ist ein entscheidender Schritt, um die regionale Mobilität im Zentralraum von Innsbruck zu stärken. Die erfreulichen Zahlen belegen, dass die Regionalbahn als Öffi-Achse zwischen dem Osten und Westen Innsbrucks funktioniert und genutzt wird. Mit der Erweiterung im Westen bis nach Völs wird die Regionalbahn künftig noch viel mehr Menschen klimafreundlich bewegen“, freut sich LR René Zumtobel.

Für Bgm. Georg Willi steht fest: „Die positive Resonanz der Bevölkerung bestätigt, dass die Verlängerung der Linie 5 ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auch für die Stadt ist. Der Umstieg am Bahnhof Rum ist attraktiv und ermöglicht in die Gewerbegebiete von Rum und Innsbruck Rossau gute Verbindungen.“ IVB-Geschäftsführer Martin Baltes berichtet:

„Besonders erfreulich ist der Zuwachs von rund 1.350 Einsteigerinnen und Einsteigern an einem Schultag zwischen der Schützenstraße und der Haltestelle Rum Bahnhof. Allein am Bahnhof Rum verzeichnen wir an einem Schultag durchschnittlich über 700 Einsteigerinnen und einsteiger, was die hohe Akzeptanz und den Bedarf dieser Verlängerung verdeutlicht.“

Regionale Mobilität

Am 27. Februar 2023 wurde der neue Streckenabschnitt feierlich eröffnet. Die neue Linie 5 verkehrt aktuell an Werktagen im 15-Minuten-Takt von der Haltestelle Technik West über die Schützenstraße und die neuen Haltestellen Neu-Rum Volksschule und Neu-Rum Glungezerstraße bis zum ÖBB-Bahnhof in Rum. Die Fahrgäste können von dort direkt und barrierefrei in die S-Bahn und auf Regionalbusse umsteigen.

IG Altpradl: "Die Linienführung der Straßenbahnlinien sind umständlich (Beispiel Streckenführung zwischen den Haltestellen Mitterhoferstraße und Sillpark), langsam und in Konkurrenz zu den Regionalzügen für viele Öffi-Nutzer, die schnell von A nach B wollen, wenig sinnvoll." | Foto: IVB
  • IG Altpradl: "Die Linienführung der Straßenbahnlinien sind umständlich (Beispiel Streckenführung zwischen den Haltestellen Mitterhoferstraße und Sillpark), langsam und in Konkurrenz zu den Regionalzügen für viele Öffi-Nutzer, die schnell von A nach B wollen, wenig sinnvoll."
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Schwachstellen

Für die Interessensgemeinschaft Altpradl (IG Altpradl) ist der Bau der Regionalbahn weiterhin differenziert zu betrachten. "Auch wir begrüßen grundsätzlich den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Großraum Innsbruck. Dies ändert jedoch nichts daran, dass bei konkreter Betrachtung, die noch dazu sehr teure Umsetzung nicht optimal war", erklärt Lilian Schadler von der IG Altpradl.

Der nachhaltigste Fehler war die fehlende Umsetzung des ursprünglichen, vom Gemeinderat beauftragten Verkehrskonzepts von 1991, auf das die Verkehrspolitik in Innsbruck basiert. Dieses sah etwa im Gebiet Reichenau/Pradl die Führung der (Regional-)Straßenbahn über den Langen Weg durch die Gumppstraße ins Stadtzentrum vor. Ein Gebiet mit massiver Bautätigkeit (z. B. Durigstraße/Gumppstraße/Andechsstraße Nord/Andechsstraße Süd/Campagne Areal) und ohne zeit-effiziente Ost-Westverbindung.

"Die für Innsbruck so wichtigen Straßenbahnlinien 2 und 5 sind selbst nach diversen Optimierungsmaßnahmen langsamer als die ehemalige sehr populäre Buslinie O, zusätzlich musste die Linienführung der Buslinie F geändert werden, um die Schwachstellen der beiden Straßenbahnlinien in Dreiheiligen und O-Dorf/Neu-Rum auszugleichen", schilder Schadler die Fakten.

Kritikpunkte

"Die Linienführung der Straßenbahnlinien sind umständlich (Beispiel Streckenführung zwischen den Haltestellen Mitterhoferstraße und Sillpark), langsam und in Konkurrenz zu den Regionalzügen für viele Öffi-Nutzer, die schnell von A nach B wollen, wenig sinnvoll. Die ursprünglich angedachte Linienführung über Langer Weg und Gumppstraße ins Stadtzentrum und die Beibehaltung der in jeder Hinsicht effizienten Buslinie O hätte einen wesentlich höheren Nutzen für zigtausende Menschen mit eher schlechter Öffi-Anbindung gehabt", hält die Bürgerinitiative gegenüber der BezirksBlätter-Redaktion fest. Dazu kommen noch die sonstigen Probleme dieser Straßenbahnlinien, wie etwa hohe Wartungsintensität, mehrfach enge Kurvenradien, dadurch extreme Abnutzung, erhöhte Lärmemissionen und starke Drosselung der Geschwindigkeit oder fehlende Dämmmaßnahmen beim Gleiskörper, die vermeidbar wären.

Keine Überraschung

„Die Lobeshymnen der IVB können wir daher auch aus diesen Gründen nicht nachvollziehen. In Wahrheit ist die Regionalbahn auf dieser Strecke nur für einen Teil der Nutzer zwischen Rum und dem Innsbrucker Hauptbahnhof wirklich ein Fortschritt gewesen. Da die Menschen aber auf eine öffentliche Anbindung angewiesen sind und aufgrund der Zunahme der Bevölkerung im Einzugsgebiet in den letzten Jahren, ist der Fahrgastzuwachs wenig überraschend,“ so Lilian Schadler.

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