Uni Innsbruck
Kritik an Lohndumping

 Johannes Reinstadler | Foto: JG Tirol

INNSBRUCK. Das Familienservice der Uni Innsbruck inserierte kürzlich in der ÖH-Jobbörse Innsbruck die Stellenanzeige „Ferialmitarbeiter für Sommerferienbetreuung 2021“.

Für 950€ brutto – somit 800€ netto kann man hier eine 40h Vollzeitstelle antreten. Auf der Homepage des Familienservice bzw. Büro für Gleichstellung und Gender Studies kann man lesen „(…) setzen wir uns für eine menschengerechte und geschlechterdemokratische Universität und Gesellschaft ein.“

„Dass man von 800 Euro netto trotz Vollzeitjob kaum bis gar nicht leben kann, muss man hier eigentlich nicht erwähnen. Nach unserem ersten medialen Auftreten konnten wir aber überraschend in der Presse lesen, dass die Universität Innsbruck den Preis als Top-Arbeigeber erhalten hat und den dritten Platz beim Staatspreis ‚Familie und Beruf‘ belegt“,

meint Johannes Reinstadler, Vorsitzender der Jungen Generation in der neuen SPÖ Tirol.

Entlohnung ist zu wenig

„Wir wiederholen nochmals unsere Forderung: Dass sich junge Personen oder Studierende für einen Vollzeitjob an der Uni um keine sechs Euro Stundenlohn bewerben sollen, ist ausbeuterisch und hat wenig mit einer "menschengerechten" Entlohnung zu tun. Wir verlangen hier dringend den Lohn mindestens auf das Niveau des Kollektivvertrages anzuheben und eine qualitativ hochwertige, flächendeckende Kinderbetreuung sicherzustellen. Die aktuellen Auszeichnungen sind ein blanker Hohn“,

äußert sich Daniela Hackl, Vorsitzende des Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) in Innsbruck, kritisch.

In Österreich vereinbart der Gewerkschaftsbund und die Wirtschaftskammer jährlich den Kollektivvertrag, dieser gilt für ca. 98% aller Beschäftigten und liegt bei rund 1.500€ brutto. Die Gewerkschaft fordert eine Adaptierung auf 1.700€ brutto.

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