Lawinenschutz für Mühlau generalsaniert

Die Lawinenschneise und der Bremshöcker von unten gesehen – die untere Seite wird gereinigt und mit Spritzbeton versiegelt.
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  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Die Arzler Alm Lawine hat schon einige Menschleben gefordert. Sie wurde mit Bremshöckern gezähmt. Jetzt muss sie wieder von neuem entschärft werden.

(vk). 1935 hat die Arzler Alm Lawine den Ortsteil Mühlau verwüstet. Nicht nur große Schäden, sondern auch Menschenopfer mussten beklagt werden. Daher wurden bis 1942 erste Bremsverbauungen mit neun Spaltkeilen, fünf Leitmauern und zwei sieben Meter hohen Dämmen errichtet. Von 1973 bis 1975 wurde auf den bereits vorhandenen zwei Dämmen ein 20 Meter hoher Lawinenauffangdamm gebaut.

Generalsanierung im Gang
Diese alten Verbauungen sind nun aber baufällig und werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung generalsaniert. Die vorhandenen Bremsblöcke werden erst von Erde und Pflanzen befreit, dann sandbestrahlt und schließlich mit Spritzbeton versiegelt. Auf der Seite, die in Richtung Innsbruck Stadt zeigt, werden die angehäuften Steine mit einer Zementinjektion stabilisiert. Außerdem werden sie dann mit einem Betondeckel versiegelt und die Frontseite mit einem Stahlblech zusätzlich geschützt.

Kaum Wirkung gegen Staublawinen
„Gegen Staublawinen haben die­se Bremsblöcke aber kaum eine Wirkung“, weiß Leopold Stepanek von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Er beruhigt aber: „Das ist kein großes Problem, da sich Staublawinen erwärmen, sich dadurch verdichten und somit wie eine Nass-lawine bei den Bremsblöcken ankommen“, erklärt Stepanek.

Für die Sanierung eines Bremsblockes benötigt die Wildbach ungefähr eine Woche. Drei der neun Höcker werden dieses Jahr noch saniert. Sollte die Stadt die finanziellen Mittel haben, werden vielleicht noch mehr Höcker dieses Jahr auf Vordermann gebracht.

Lawine bis Mühlau möglich
Die Arzler Alm hat drei Anbruchgebiete: Im Ochsental, im Almtal und im Brunnental. „Würden alle drei Anbruchgebiete gleichzeitig losgehen, könnte es zu einer Überströmung des Lawinendammes kommen. Das ist zwar eher unwahrscheinlich, muss aber beim Erstellen des Gefahrenzonenplanes genau eruiert werden“, beruhigt Stepanek. Bisher sind alle drei Anbruchgebiete noch nicht gleichzeitig abgegangen.

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