Akademie St. Blasius
„Memento“ mit Oberkantor Shmuel Barzilai

Oberkantor Shmuel Barzila | Foto: Michaela Bruckberger
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INNSBRUCK. Auf Initiative von Manfred Mühlmann engagiert sich die Akademie St. Blasius seit neun Jahren für Komponisten, die zur Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ verfemt und verfolgt wurden. Am 7. November 2021 findet um 18 Uhr das 4. Abokonzert im Vier und Einzig in der Hallerstraße 41 statt.

Im Rahmen von „Memento“ kommt der charismatische Wiener Oberkantor Shmuel Barzilai nach Innsbruck. Der Tenor ist ein profunder Kenner und ein anerkannter Interpret jüdischer Musik. Seine berührenden traditionellen Lieder werden vom Orchester St. Blasius in mittelgroßer Besetzung begleitet und in drei Ensemble- und Orchesterwerke eingebettet. Satte Streicherklänge aus der „Romantischen Suite“ und ein spätromantisches Klanggemälde aus Bläsern, Streichern, Tasten- und Schlaginstrumenten erinnern an Franz Schreker als einem der erfolgreichsten Komponisten Österreichs und Deutschlands. In den 1930er-Jahren wurde jedoch seine Musik als „entartet“ diffamiert. Bis 1939 gehörte auch Hans Krása zu den angesehensten Komponisten seiner Generation. Bis er nicht mehr öffentlich wirken durfte und bis er deportiert und ermordet wurde.

„Wir wollen und sollen gedenken – immer und immer wieder.“ -Akademie St. Blasius

Tickets und Infos

Mehr Infos unter: www.akademie-st-blasius.at
Karten (€ 5,- bis € 20,-): tickets.akademiestblasius@gmail.com
T +43 / 670 / 555 4502 ev. Restkarten an der Abendkasse zzgl. € 2,-

Oberkantor Shmuel Barzila | Foto: Michaela Bruckberger
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SHMUEL BARZILAI

Shmuel Barzilai (*1957) wurde in eine bekannte Kantorenfamilie geboren, die in siebter Generation in Jerusalem ansässig ist. Er studierte an Yeshivot (Thora-Hochschulen) in Israel, erhielt bei Kantor Zalman Polak in Wien eine stimmliche Grundausbildung und ist Absolvent des Instituts für Musik und kantoralen Gesang in Tel Aviv, wo er u.a. mit Kantor Moshe Stern arbeitete. Außerdem studierte Shmuel Barzilai am Rabbinerseminar von Givatayim und schloss 2006 an der Universität Wien das Magisterstudium der Judaistik ab. Seit 1992 wirkt er als Oberkantor der Wiener Kultusgemeinde am Stadttempel. Als solcher tritt er nicht nur im Rahmen von Gottesdiensten der jüdischen Gemeinde auf, sondern auch bei öffentlichen Veranstaltungen.

International bekannt

Darüber hinaus wird der Tenor regelmäßig von bedeutenden Konzerthäusern und jüdischen Festivals weltweit eingeladen, u.a. vom Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Mozarteum Salzburg, Prinzregententheater München, Jerusalem Theater und vom Klezmer Festival in Safed (Israel). Tourneen führten ihn auch in die USA und nach Australien. Beim Gedenkkonzert „Mauthausen 2000“ sang Oberkantor Barzilai das traditionelle Totengebet „El Maleh Rachamim“ („Gott voller Erbarmen“) und wurde dabei von den Wiener Philharmonikern begleitet. Shmuel Barzilais Repertoire umfasst neben der liturgischen Musik Klezmer-Musik, jüdische Soul-Musik, israelische Lieder sowie klassische Opern- und Gesangspartien. Er hat eine Reihe von CDs veröffentlicht, u.a. im Jahr 2000 gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben Erstaufnahmen von Kompositionen des Wiener Kantors Salomon Sulzer aus dem 19. Jahrhundert. 2009 publizierte er das Buch „Chassidic Ecstasy in Music“, das chassidische Höfe und ihre Musik beleuchtet. Außerdem hält Shmuel Barzilai an der Universität Wien Lehrveranstaltungen über die „Entwicklung der synagogalen Liturgie“ ab.

AKADEMIE ST. BLASIUS

Seit 23 Jahren lädt die Akademie St. Blasius (ASB) aufgeschlossene Zuhörer ein, sich auf die Suche nach Neuem zu begeben. Uraufführungen von Tiroler Komponisten werden mit Raritäten von der Klassik bis in die Neuzeit in einen spannenden Kontext gebracht. Als 1998 gegründeter Chor- und Orchesterverein verfolgt die ASB auch das Ziel, den in Tirol lebenden professionellen Musikern ein Forum für Aufführungen auf höchstem Niveau zu bieten. Orchester und Chor setzen sich fast ausschließlich aus Tiroler Musikern aus den drei Landesteilen zusammen. In Konzerten und CD-Produktionen kooperiert die ASB u. a. mit dem Institut für Tiroler Musikforschung, den Tiroler Landesmuseen, dem Festival Klangspuren Schwaz, dem Forum Alpbach, der Academia Vocalis Wörgl, dem Festival „Musik und Kirche Brixen“, dem Festival „Texte und Töne“ des ORF-Landesstudios Dornbirn, mit „Zeitimpuls – Festival für Neue Musik“, mit Cultura Sacra Götzens, „Pauls Sakral“ und mit dem „Festival Orgel Plus – stift stams sakral“. Die Arbeit der Akademie St. Blasius ist auf bisher mehr als 40 CDs dokumentiert. 2013 wurde sie mit dem Arthur-Haidl-Preis der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. Vor einem Monat wurde der Akademie St.Blasius der ehrenvolle Preis des Landes Tirol für Verdienste um die zeitgenössische Musik verliehen.

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Oberkantor Shmuel Barzila | Foto: Michaela Bruckberger
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