Umfrage
Mund-Nasen-Schutz wird zum Streitthema, IVB startet Auffrischungskampagne

Die IVB sorgen für Reinigung und Desinfektion, für den Mund-Nasen-Schutz ist jeder Fahrgast selbst verantwortlich. | Foto: IVB
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INNSBRUCK. Bei Arztbesuchen, in Apotheken und in den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS). Aber vor allem in Bussen und Straßenbahnen wird der Mund-Nasen-Schutz immer öfter zum Streitthema. Der Anteil an Fahrgästen ohne Schutz steigt, sehr zum Mißfallen der anderen Fahrgäste.

Lokalaugenschein

Ein Beispiel aus dem Alltag der IVB: Bus-Linie R, 20 Fahrtgäste, 2 Fahrgäste, die die Maske falsch tragen und 3 Fahrgäste ohne Maske. Wenig später auf der Retourfahrt: 23 Fahrgäste: 5 Fahrgäste, die die Maske falsch tragen und 4 Fahrgäste ohne Maske. Auffallend, vor allem jüngere Fahrgäste verzichten gerne auf die Schutzmaßnahmen. Eine Entwicklung die durchaus mit Sorge verfolgt wird. Erst jüngst appellierte Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres eindringlich: "Tragen Sie wieder Masken, wenn Sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Und halten Sie Abstand. Masken sind nicht bequem, das wissen wir alle, aber sie sind Schutz. Und den brauchen wir und die Mitmenschen."

Eigenverantwortung

IVB-Geschäftsführer Martin Baltes: „In letzter Zeit stellen auch wir eine zunehmende Sorglosigkeit fest. Wir können nur dringend an die Eigenverantwortung und Vernunft unserer Fahrgäste appellieren, den Mund-Nasen-Schutz in den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin zu tragen und haben deshalb eine kurzfristige Auffrischungskampagne auf unseren sozialen Medien gestartet. Auch an den Haltestellen sowie beim Einstieg in unsere Fahrzeuge wird laufend auf die Maskenpflicht hingewiesen.“

Maskenpflicht in Öffis muss bleiben

Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, Covid-19 Einsatzleiter schildert die Problematik in den öffentlichen Verkehrsmitteln: "Der Mindestabstand in Öffis ist schwer einzuhalten, die Abteile und die Busse sind nur bedingt zu lüften. Dazu kommt, dass die Haltegriffe von vielen Menschen benützt und nicht regelmäßig desinfiziert werden können. Der Mund-Nasen-Schutz schützt einerseits vor Tröpfchen und andererseits davor, dass man sich nicht unvermittelt ins Gesicht greifen kann und sich dadurch selbst ansteckt."  Auch er verfolgt die Entwicklung aufmerksam und analysiert: "Erfreulicherweise sind zwar wieder mehr Gäste in der Stadt, aber es werden in den letzten Wochen auch wieder vermehrt positive Fälle aus dem Ausland gemeldet. Die Anreise der Gäste und Urlaubsrückkehrer vor allem aus den Balkenländern erfolgt vielfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch die Wege in der Stadt werden so zurückgelegt. Damit steigt das Risiko einer Ansteckung. Es ist also mehr als sinnvoll, den in den letzten Wochen und Monaten erfolgreich erprobten Schutz durch NMS weiter aufrecht zu erhalten. Alles anderes wäre unverantwortlich und geradezu fahrlässig."

Unverständnis

Vereinzelt wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln von anderen Fahrgästen oder Busfahrern auf die Pflicht hingewiesen, aber vor allem in den digitalen Netzwerken wird das Thema immer wieder angesprochen: "Sehr geehrte Damen und Herren der #IVB Innsbruck, wie ich in der letzten Tagen wird in ihren Straßenbahn und Bussen das tragen von Mund- Nasenschutz Masken unterschiedlich gehandhabt. Einige vorbildliche Fahrer achten darauf das die Masken getragen werden und nicht ein langgezogenes T-Shirt als Ersatz für Maske, Schild oder Schal genutzt wird. Andere Fahrer sagen, was soll ich machen sagen aber wenigstens etwas und dann gibt es die, die sich über Vorgaben hinweg setzen und nichts sagen oder tun. Vielleicht sollten Sie als Verkehrsbetrieb Ihren Fahrern / innen eine Dienstanweisung an die Hand geben welche dafür Sorge trägt, dass die Gäste in Bus und Straßenbahn einen Schutz tragen müssen oder des Fahrzeug verwiesen werden. Grade in Zeiten steigender Coronazahlen wäre es sehr angebracht das darauf mehr geachtet wird. Sicher ist dieses zu unserer aller Vorteil", ist zum Beispiel auf Facebook zu lesen.

Appelle

Die Problematik geht weit über die Ländergrenzen hinweg. Die Berliner Verkehrsbetriebe, bekannt für eine durchaus freche Marketingstrategie, unterstreichen mit Plakaten die Wichtigkeit des Mund-Nasen-Schutz.

Hinweis der Berliner Verkehrsbetriebe zum Thema Maskenpflicht. | Foto: BVG
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Reinigung

Die IVB sorgt für eine laufende Reinigung und Desinfektion der Busse und Straßenbahnen. Dabei kommen innovative Verfahren wie Aerosoldesinfektion oder Microdampf zum Einsatz. „Zusätzlich zur Reinigung der Sitz- und Oberflächen wird auf diese Weise die Raumluft gereinigt“, erklärt IVB-Betriebsleiter Harald Jösslin. Auf diese Weise können auch schwer zugängliche Stellen erreicht und desinfiziert werden. Durch eine Behandlung mit Microdampf-Geräten bleiben die Oberflächen zudem länger geschützt. Für den Beitrag zur Gesundheit mit dem Tragen des verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz ist jeder Fahrgast selbst verantwortlich.

Bedeckungspflicht

Die österreichweite Bedeckungspflicht von Mund und Nase für alle Öffi-NutzerInnen gilt auch weiterhin, wie Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe erläutert: „Trotz der sommerlichen Temperaturen und den vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen gilt auch in Tirol in allen öffentlichen Verkehrsmitteln die Bedeckungspflicht für Mund und Nase. Durch den Mund- und Nasenschutz schützen Fahrgäste sich selbst, vor allem aber die weiteren Mitfahrenden und das Personal in Bus und Bahn vor Infektionen.“ LHStvin Felipe appelliert zugleich „an die Eigenverantwortung der Öffi-Nutzerinnen und Nutzer, auch weiterhin im Sinne der Gesundheit und zum Wohl der Allgemeinheit sich an diese Vorschriften zu halten und damit einen Beitrag zur weiteren Eindämmung des Coronavirus zu leisten.“ Wie bereits in den vergangenen Monaten werden Züge, Busse und Straßenbahngarnituren verstärkt gereinigt, desinfiziert und gelüftet.

Umfrage

Über das Ergebnis der Umfrage berichten wir demnächst in unserem Stadtblatt.

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Die IVB sorgen für Reinigung und Desinfektion, für den Mund-Nasen-Schutz ist jeder Fahrgast selbst verantwortlich. | Foto: IVB
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