Öffentlicher Verkehr
Neuer Aufreger: Gratis Öffis für Touris

Freuen sich über die Mobilitätsinitiative: (v.l.) GF Karin Seiler-Lall (Innsbruck Tourismus), GF Martin Baltes (IVB), Obmann Karl Gostner (Innsbruck Tourismus), Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und Nicol Saxer (VVT). | Foto: Innsbruck Tourismus
  • Freuen sich über die Mobilitätsinitiative: (v.l.) GF Karin Seiler-Lall (Innsbruck Tourismus), GF Martin Baltes (IVB), Obmann Karl Gostner (Innsbruck Tourismus), Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und Nicol Saxer (VVT).
  • Foto: Innsbruck Tourismus
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Die einen bringt es zum Lachen, den anderen gefriert das Lächeln im Gesicht. Was für die Gesamtbevölkerung als "unmöglich" verkauft wurde, wird für Touristen im Mai 2020 zur Realität: Gratis öffentliche Verkehrsmittel mit der "Welcome Card".

INNSBRUCK. Wer zumindest zwei Nächte in Innsbruck verbringt, kann für seine Aufenthaltsdauer im Verbandsgebiet des Innsbrucker TVB gratis Öffi fahren – inklusive Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Die Welcome Card macht es möglich. Die gratis Gästekarte, die die Urlauber direkt beim Vermieter erhalten, ist auch das Ticket für alle Busse und Bahnen zwischen den einzelnen Orten der Destination Innsbruck und ab 1. Mai 2020 neu auch für den öffentlichen Verkehr in der Stadt. 
TVB-Chefin Karin Seiler-Lall will der immer lauter werdenden Kritik Wind aus den Segeln nehmen: „Die Gäste fahren nicht kostenlos! Es erfolgt eine Vergütung von Innsbruck Tourismus an VVT und IVB für diese Fahrten. Die Beförderungsleistungen werden also durch die Wertschöpfung, die durch die Gästenächtigungen in Innsbruck entsteht, finanziert"

"Innsbruck wird von Gästen aus aller Welt als alpin-urbanes Urlaubsziel geschätzt. Dass die einmalige Symbiose aus Stadt und Bergen nun für alle Urlauber noch einfacher und unkomplizierter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erlebbar wird, macht Innsbruck einmal mehr zum Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität", ist sich beispielsweise Georg Willi sicher.

Mobilitätslandesräting LHStvin Ingrid Felipe argumentiert: "Die Tiroler Verkehrssituation kann nicht nur mit Fahrverboten verbessert werden. Es braucht auch attraktive Alternativen und Angebote im öffentlichen Verkehrsnetz, um den Umstieg, vor allem für Touristinnen und Touristen zu erleichtern.  Dass nun Innsbruck Tourismus, einer der größten Tiroler Tourismusverbände, hier ein Zeichen setzt und als erste österreichische Landeshauptstadt dieses Angebot für Gäste schafft, ist ein Meilenstein für nachhaltiges touristisches Wirtschaften und bringt eine Entlastung vom Individualverkehr“.

ALI fordert gratis Öffis für InnsbruckerInnen

Nicht jeder findet die Idee geglückt. So spricht Mesut Onay von der Alternativen Liste Innsbruck (ALI) über Rücksichtslosigkeit gegenüber der Stadtbevölkerung. "Während in Innsbruck die Löhne kaum steigen, die Lebenshaltungskosten immer teurer werden und ständig Gebühren erhöht werden, kutschiert die IVB TouristInnen gratis durch die Stadt. Das kann doch niemand mehr verstehen“, so Onay. Er warnt eindrücklich davor, dass die Preise für Einzeltickets – die teuersten in ganz Österreich – noch weiter steigen werden. „Der ständige Kniefall vor dem Massentourismus ohne Rücksicht auf die Lebensqualität in der Stadt führt sicher nicht zu einer nachhaltigeren Mobilität“, führt Onay aus. ALI setzt sich außerdem für kostenlose Öffis für InnsbruckerInnen ein. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Liste Fritz GR Thomas Mayer: "Wenn es der grün-geführten Stadtregierung mit dem Klimaschutz ernst ist, dann sind die Öffis in Innsbruck für alle Bürger gratis anzubieten und nicht nur für die Touristen."

NEOS für attraktivere Tickets

NEOS-GR Julia Seidl sieht die Aktion als Signal, die Mobilität der TouristInnen in die richtige Richtung zu lenken: "Wir legen drei Ideen für neue Tickets auf den Tisch und fordern eine dringend notwendige Diskussion über den Preis des Einzeltickets und über zusätzliche Angebote wie z.B. ein Gruppen-, ein Kurzstrecken- und ein Schlechtwetterticket," sagt Seidl.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.