Luisa ist hier
Präventiv gegen sexualisierte Gewalt

Bürgermeister Georg Willi, Katharina Hölbing (Frauen gegen VerGEWALTigung), Gemeinderätin Barbara Neßler, Fred Lordick (Co-Initiator "Luisa-ist-hier" und Mitbetreiber des Clubs Dachsbau) und Vizebürgermeister Franz X. Gruber (v.l.)
  • Bürgermeister Georg Willi, Katharina Hölbing (Frauen gegen VerGEWALTigung), Gemeinderätin Barbara Neßler, Fred Lordick (Co-Initiator "Luisa-ist-hier" und Mitbetreiber des Clubs Dachsbau) und Vizebürgermeister Franz X. Gruber (v.l.)
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Luisa ist in Innsbruck. Österreichweit ist die Landeshauptstadt die erste Stadt, die das Projekt umsetzt – 60 deutschsprachige Städte nehmen bereits daran teil: Bei „Luisa ist hier“ geht es um ein Codewort, mit dem sich Frauen bei Belästigung, Bedrohung oder Angst vor Übergriffen in Nachtlokalen, ohne weitere Erklärung ans Personal wenden können und Hilfe bekommen.

„‚Pass auf beim Ausgehen‘, hat jede Frau schon einmal gehört. Doch sexualisierte Gewalt ist kein „Frauenthema“, sondern ein Gesellschaftsproblem – und kann auch nur als solches behandelt und gelöst werden“, so Barbara Neßler, Bezirkssprecherin der Innsbrucker Grünen. „Wenn ein Akt sexualisierter Gewalt passiert, ist der Handlungsspielraum von Frauen oft sehr klein.“

Codewort: Luisa

Doch mit „Luisa“ ist nun ein Projekt nach Innsbruck gekommen, mit dem Frauen präventiv und direkt vor Ort geholfen werden kann. Bei einem Vorfall können Frauen in Nachtlokalen, die sich an dem Projekt beteiligen, direkt zum Barpersonal gehen und das Codewort „Luisa“ sagen (oder: „Ist Luisa hier?“). Die Betroffene wird dann in einen sicheren Raum gebracht und es wird je nach Situation weitergehandelt.

Einerseits hilft „Luisa ist hier“ Betroffenen niederschwellig aus ihrer Situation, andererseits trägt das Projekt zur Prävention und Sensibilisierung für die Thematik bei. Katharina Hölbing vom Verein „Frauen gegen VerGEWALTigung“ erklärt: „Mit einem einfachen Codewort müssen Betroffene ihre Situation nicht lang erklären, da in Nachtlokalen oft laute Musik spielt, was die Kommunikation schwierig macht.“

Fred Lordick – Co-Initiator und Mitbetreiber des Clubs „Dachsbau“ – erklärt, warum das Projekt „Luisa ist hier“ auch für Lokalbetreiber interessant ist: „Manche Gastronomen sagen, das Personal hätte ja gar keine Zeit für sowas während der Geschäftszeit. Aber was jeder Lokalbetreiber will, ist gute Stimmung und angenehme Lokalbesucher. Da haben alle viel mehr davon, wenn man nach einem Übergriff den „Störenfried“ entfernt und eine sichere Atmosphäre für alle anderen schafft.“

Aufeinander Acht geben

„Für ein gemeinsames Zusammenleben ist es unerlässlich, auf einander Acht zu geben und zu helfen. Das Projekt trägt dazu bei, die Wahrnehmung zu schärfen und gemeinsam ein deutliches Signal gegen sexualisierte Gewalt zu setzen“, unterstützt Bürgermeister Georg Willi das Konzept. Auch Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber ist überzeugt von diesem Projekt: „Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ist ein sehr großes Thema. Niemand soll sich unterwegs im Nachtleben unsicher fühlen. Das Projekt trägt nicht nur zum Schutz Betroffener bei, sondern stärkt auch die Sensibilisierung und das Bewusstsein gegenüber Gewalt im Nachtleben“.

Kostenlose Schulungen für Personal

Das Personal in Projektpartnern von „Luisa ist hier“ wurde und wird im Zuge von kostenlosen Schulungen mit den passenden psychologischen Werkzeugen ausgestattet, um eine reibungsfreie Lösung von Konfliktsituationen zu ermöglichen. Im Nachtleben sollen sie ganz generell in der Lage sein, schnell und effizient auf unangenehme Situationen zu reagieren. Wie die Hilfe im konkreten Fall aussieht, kann stark variieren: Vom Rauswurf der störenden Person bis hin zur korrekten Reaktion auf den Konsum bestimmter Substanzen oder auch die Vermittlung von Betroffenen an die richtigen Stellen – das Personal der teilnehmenden Lokale wird umfassend geschult. Erste Schulungen fanden heuer bereits statt, eine weitere wird im Herbst angeboten.

Interessierte können sich per Mail an info@luisa-ist-hier.at anmelden.

„Luisa“ ist derzeit in Innsbruck folgenden Bars/Clubs/Cafes angekommen:

  • Cafe Bar Moustache
  • Gang & Gebe
  • Machete – Burrito Kartell
  • Tante Emma Club
  • Cloud 9 – Iglu Bar Innsbruck
  • Dachsbau
  • Jimmy’s Innsbruck
  • p.m.k
  • Club Cubique
  • Felix Innsbruck
  • Kater Noster Cafe & Bar
  • Sixty Twenty Bar und Cafe

Nähere Informationen zu „Luisa“ finden Sie hier.

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