Frei im Theater 28
Sind wir noch zu retten?

Kolumne "Frei im Theater" von Christine Frei. | Foto: Frei
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  • Kolumne "Frei im Theater" von Christine Frei.
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Sommer ist Theaterstadlzeit im Land, angefangen von Steudltenn, wo heuer passender denn je Jura Soyfers „Weltuntergang“ geboten wurde und ein paar Kilometer weiter bei Stummer Schrei mit Mitterers „Jagerstätter“ einer Stimme des Widerstands gegen den politischen Mainstream gewürdigt wird. Dann ist da noch der Kranewitterstadl in Telfs, wo in Kürze „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano zu sehen ist. Und nicht zu vergessen der Stadl im Reasnhof in Oberhofen, den man nicht nur wegen Hermann Fögers unfassbar schönem Garten empfehlen muss.

Spielte man doch heuer ein Stück, das sogar am aktuellen Spielplan der Kammerspiele steht: die zwischen Science-Fiction, absurdem und sozialkritischem Theater changierende Farce „Hase Hase“ von Coline Serreau. Dafür holte man sich mit Luka Oberhammer (Regie) und Johannes Schlack (Bühnenbild) ein Umsetzungsduo, das schon seit geraumer Zeit zum inneren Kern des Westbahntheaters gehört.

Eine schrecklich nette Familie in windschiefen Verhältnissen: Aber dank der couragierten Mama Hase besteht doch noch Hoffnung auf Rettung. | Foto: Iris Krug
  • Eine schrecklich nette Familie in windschiefen Verhältnissen: Aber dank der couragierten Mama Hase besteht doch noch Hoffnung auf Rettung.
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Das Stück selbst lebt natürlich ganz von jener Figur, die sich Serreau ursprünglich selbst auf den Leib schrieb: Mutter Hase (grandios gespielt von Andrea Breit), die sich weder von den geballt auftretenden Familienkatastrophen noch von den beengten und zusehends prekäreren Umständen die Lebensfreude nehmen lässt – auch wenn sie zwischendurch dem Nachwuchs lautstark die Wadl „vire richten“ muss.

Allein wegen dieser Ausbrüche und dem nachfolgenden Toast auf alle gerade eingetretenen Katastrophen muss man das Stück gesehen haben. Was sie nicht weiß: Ihr jüngstes und erklärtes Lieblingskind Hase Hase ist eigentlich ein Alien mit Spezialauftrag. Und auch wenn zuletzt die ganze Welt aus den Fugen scheint, ahnt man doch, dass uns, wenn überhaupt, nur noch Mütter wie sie und der Zusammenhalt retten kann.

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