Corona
So feierten die Innsbrucker Geburtstag in der Quarantäne
Eine große Feier ist behördlich untersagt, wie schaffen es die Innsbrucker und Innsbruckerinnen trotzdem gebührend ihren Geburtstag in der Zeit von Corona zu begehen?
Sarah Milena Rendel ist Theatermacherin und feierte am 6. April ihren 28. Geburtstag. Auch, wenn sie nicht gerne große Feiern veranstaltet, war es für sie doch ungewöhnlich in der Höttinger Au in einem Mehrparteienhaus bleiben zu müssen und nicht gemeinsam mit dem engen Freundeskreis zum Abendessen gehen zu können.
Sie lebt in einer 3er-WG und wurde mit einem ausgedehnten Frühstück von ihren WG-Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen und ihrem Freund begrüßt. Danach wurden jede Menge Telefonate am Balkon abgewickelt bis in der Küche Spaghetti Arrabiata als Geburtstagsessen kredenzt wurde. "Kein Missverständnis, das habe ich mir auch gewünscht", sagt sie schmunzelnd. Auch eine Torte gab es und eine Flasche Sekt. Im neuen Homeoffice-Alltag erledigt sie viel bürokratischen Kram für Soliarts, einem Theaterverein, dem sie angehört. Sonst will sie erstmal abwarten. "Ich habe noch Glück gehabt. Ende Februar ist mein letztes Projekt – First Ladies – ausgelaufen. Die nächsten wurden jetzt verschoben. Besonders die Schauspielerkollegen und -kolleginnen hat die Sperre hart getroffen. Viele von ihnen können – aus arbeitsrechtlichen Gründen – keines der Hilfsmittel beantragen." Und abschließend: "Mein Wunsch wäre es, dass im Herbst alles wieder passt."
Dreißiger Feier in Quarantäne: Telefonieren, bis die Ohren glühen
Auch die dreißiger Fete von Dora (Name von der Red. geändert), einer Sozialpädagogin aus Innsbruck, fiel wegen der Quarantäne anders aus als ursprünglich geplant.
Sie lebt in einer 4er-WG in Pradl. Die Mitbewohner und Mitbewohnerinnen haben alles getan, um ihr einen schönen Tag zu bescheren. "Ich liebe es knifflige Rätsel zu lösen, da blühe ich richtig auf. Meine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen haben mir eine Postkarte in diesem Stil geschenkt. Gleichzeitig war es auch eine Schnitzeljagd um den Häuserblock", wie sie erzählt. Das Ergebnis der Schnitzeljagd: vier Stück Kuchen aus der Konditorei.
Trotz der schönen Momente – sie bekam sogar ein Geburtstagsständchen von der Straße aus von ihren Freunden und Freundinnen, bzw. Geschenke vor die Tür gelegt – war der Geburtstag eine Gefühlsachterbahn: "Ich habe telefoniert, bis mir die Ohren glühten und viel zu viel Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. Es fühlte sich an, wie ein Kindergeburtstag mit einem ordentlichen Zuckerschock. Irgendwann um die Mittagszeit, habe ich dann gespürt, dass doch nicht alles ist, wie es sein sollte. Da ist dann die Stimmung ein bisschen gekippt und es wurde spürbar, dass ich einfach viele Menschen vermisse." Ursprünglich wäre sie mit einer Freundin aus Hamburg auf eine Hütte gegangen, um dort einen Ausflug zu machen und zu übernachten. Das wäre am Wochenende gewesen. Am Tag ihres Geburtstages wollte sie vor allem eins: Mit den Freunden und Freundinnen vor Ort anstoßen und bei gutem Wetter gemeinsam grillen.
Trotzdem ist sie rückblickend sehr dankbar für diesen Tag: "Es war schön zu sehen, dass es trotz Quarantäne Möglichkeiten gibt, einen tollen Geburtstag zu haben."
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