Blutbuche
Stadt plant Neubepflanzung, Baumexperte hat noch Hoffnung

- Die Blutbuche, ein Naturdenkmal,
- Foto: IKM
- hochgeladen von Georg Herrmann
Eine Neubepflanzung ist laut Stadt Innsbruck fix, ob es ein oder mehrere Bäume werden, ist noch offen. Der Baumexperte Alexander Spechtenhauser wünscht sich Maßnahmen, um die Blutbuche beim Haus der Musik am Leben zu erhalten.
INNSBRUCK. Nach 120 Jahren scheint das Ende der Blutbuche vor dem Haus der Musik besiegelt. Der Baum gilt als "sterbenskrank". Die Stadt Innsbruck plant prinzipiell eine Nachbepflanzung. "Da der gesamte Vorplatz beim Haus der Musik einer Neugestaltung unterzogen werden soll, sind manche Entscheidungen noch offen, beispielsweise ob wieder ein einzelner Baum oder aber eine Baumgruppe gepflanzt wird", teilt die Stadt Innsbruck mit.
Baumexperte hat Hoffnung
"Die über 120 Jahre alte Blutbuche vor dem Haus der Musik in Innsbruck soll gefällt werden – laut Gutachten wegen massivem Pilzbefall und fehlender Standfestigkeit. Doch ist die Fällung tatsächlich die einzige Lösung?", stellt der Baumexperte Alexander Sprechtenhauser die Frage.
"In vielen europäischen Städten werden historische Bäume gestützt, nicht sofort gefällt. Mit modernen Stahl- oder Holzkonstruktionen lassen sich Kronen und Stämme entlasten – so gewinnt man oft wertvolle Jahrzehnte. Diese Praxis ist erprobt und längst kein exotischer Ansatz mehr. Warum also nicht auch in Innsbruck?" sieht Spechtenhauser Möglichkeiten für den Erhalt des Naturdenkmals. Der Baumexperten stellt weitere Fragen: "Wurde im Gutachten geprüft, ob eine Abstützung der Blutbuche möglich wäre? Ist das Gutachten öffentlich einsehbar – immerhin ermöglicht das Informationsfreiheitsgesetz grundsätzlich Einsicht in solche Unterlagen."

- Die Blutbuche während der Haus der Musik-Bauarbeiten.
- Foto: MeinBezirk/Herrmann
- hochgeladen von Georg Herrmann
Stütze für Baum?
„Laut Gutachten müsse der Baum innerhalb von vier Wochen entfernt werden oder man müsse Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind konkret gemeint? Könnte eine Stütze dazugehören? Und es ist auch vom Baumtot in 5-10 Jahren die Rede. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, evtl. sind es aber auch 20 Jahre. Bevor ich damals als Gutachter hinzugezogen wurde, war schon die Fällung so gut wie fixiert "weil der Baum nicht zu retten ist". Diese Blutbuche ist kein „gewöhnlicher Baum“, sondern ein städtisches Natur- und Kulturjuwel. Sie prägt das Stadtbild, spendet Schatten, Lebensraum und Identität. Gerade in Tirol brauchen wir dringend ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass alte Bäume kein Wegwerfgrün sind", betont Spechtenhauser weiter.

- Absperrung bei der Blutbuche
- Foto: Thaler
- hochgeladen von Georg Herrmann



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