Landesmuseum
Um- und Ausbau soll wegen massiver Teuerung verschoben werden

Das "neue" Ferdinandeum nach Um- und Zubau. | Foto: marte.marte Architekten
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  • Das "neue" Ferdinandeum nach Um- und Zubau.
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Das Landesmuseum Ferdinandeum wird anlässlich des 200-jährigen Jubiläums im Jahr 2023 um- und ausgebaut. Ursprünglichen waren 36 Millionen für die Arbeiten geplant. Der Baubeginn soll Mitte 2023 erfolgen, das Ende der Arbeiten wäre für 2025 vorgesehen. Aufgrund der explodierender Baukosten fordert die Liste Fritz eine Verschiebung der Arbeiten.

INNSBRUCK. „Die schwarz-grüne Platter-Regierung muss die Zeichen der Zeit erkennen und das Megabauprojekt, das völlig aus dem Ruder zu laufen droht, stoppen. Stoppen, solange es noch zu stoppen ist! Der Um- und Ausbau des Landesmuseums ist nicht grundsätzlich falsch, aber der Zeitpunkt ist es. Mitten hinein in die massivste Teuerungswelle seit Jahrzehnten und mitten hinein in die massiven Baukostensteigerungen, ist ein unausgereiftes Megabauprojekt der öffentlichen Hand und auf Kosten der Steuerzahler nicht vernünftig. Erstens sind die Kosten offensichtlich nicht in den Griff zu bekommen, es wird mit Garantie nicht bei 40 Millionen Euro bleiben. Die wahren Kosten jetzt zu verschweigen, macht es auch nicht besser. Zweitens ist die Planung unausgereift und viel zu viele Fragen sind noch offen. Drittens ist der politisch motivierte Zeitdruck für ein solches Megabauprojekt unsinnig und nicht zu rechtfertigen. Die Fertigstellung zum Jubiläumsjahr 2023 geht sich ohnehin nicht mehr aus. So ehrlich sollten die Verantwortlichen sein. Zeitdruck ist zudem ein ganz miserabler Bauherr, die massiven Kostenexplosionen bei der Patscherkofelbahn aufgrund des politisch ausgerufenen Zeitdruckes sollte Warnung genug sein“, stellt LA Markus Sint in einer Aussendung fest.

Sollen der Um- und Neubau des Landesmuseum verschoben werden?

Das Projekt

Bauherr und Eigentümer des Gebäudes ist der Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.  Ziel des Projekts ist es, die historisch wertvolle Substanz hervorzuheben und durch eine klare und einfach strukturierte Erweiterung mit großzügigen Ausstellungsflächen über die vier Hauptebenen aufzuwerten. Im historischen Foyer entsteht ein Rondell, von wo aus der Rundgang durch das Museum beginnt und endet. Eine neue Haupttreppe führt die Besucherinnen und Besucher über die verschiedenen Ausstellungsebenen durch das Museum. Die historischen Bibliotheksräume werden durch einen offen und hell gestalteten Lesesaal im neuen Westflügel erweitert. Ein Veranstaltungssaal auf der Dachebene mit einem Pavillon bildet den Abschluss. "In enger Abstimmung mit dem Land und der Geschäftsführung der TLM soll der geplanten Umbau erfolgreich realisiert werden. Ziel ist es, ein Gebäude von hoher architektonischer und funktionaler Qualität zu schaffen, das der Museumslandschaft gerecht wird und ein tolles Besuchererlebnis bietet", so Obmann des Verein Tiroler Landesmuseum, Franz Pegger. Der Verein wurde 1823 als Verein mit dem Ziel der Förderung von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung gegründet.

Um- und Ausbau des Landesmuseum, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Probleme

Die Liste Fritz sieht in der Überantwortung eines solchen Megabauprojektes in die Hand eines Generalunternehmers ein grundsätzliches Problem. Ein Generalunternehmer mag komfortabel für den Bauherren Landesregierung sein, weil der Bauherr nur einen Ansprechpartner hat. Eine solche Bauabwicklung geht aber fast immer zu Lasten der Qualität des Gebauten. Um Kosten einzuhalten, werden die einzelnen Firmen gedrückt, letztlich die Qualität leidet dadurch. „Wir als Liste Fritz schlagen vor, alle Planungen und Ausschreibungen von einem darauf spezialisierten, unabhängigen Experten - solche Architekten mit langjähriger Erfahrung auch in dieser Größenordnung gibt es ja in Tirol - überprüfen zu lassen. Es braucht eine ehrliche und transparente Kostenaufstellung und Kostendiskussion. Eine gute Planung und eine lückenlose Kostenkontrolle verhindern eine spätere Kostenexplosion, Frust bei den Steuerzahlern und politische Schuldzuweisungen! Es geht um Kostenkontrolle, um Glaubwürdigkeit und um mehr als 40 Millionen an Steuergeld der Tiroler! Da kann und darf es nicht sein, dass die schwarz-grüne Landesregierung ohne klaren Plan und ohne vernünftige Kostenaufstellung und Kostenkontrolle in ein solches Megabauprojekt hineinstolpert. Ohne jede Not, nur um ihre Eitelkeit zu befriedigen und ein Jubiläumsjahr zu begehen. Daher, Eitelkeiten hintanstellen, Zeitdruck rausnehmen und seriöse Planung reingeben!“, schlägt Sint vor.

Die neue Westansicht des Ferdinandeum | Foto: marte.marte Architekten
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