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Welle der Tiroler Hilfsbereitschaft - Tirol bereitet sich vor

#standwithukraine: Breite Welle der Hilfsbereitschaft in Tirol. | Foto: Land Tirol
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INNSBRUCK. Das Leiden und die Not der ukrainischen Bevölkerung soll durch eine Vielzahl an Initiativen und Hilfsprojekten ein wenig gelindert werden. Auf eine breiten Basis bereitet sich Tirol auf soziale und solidarische Maßnahmen vor. Aktuelle Informationen sowie eine Übersicht und Spenden- und Kontaktmöglichkeiten finden sich unter www.tirol.gv.at/ukraine

Tirol hilft

LH Günther Platter, LHStv. Ingrid Felipe und Bischof Hermann Glettler präsentieren der Öffentlichkeit den Schulterschluß des gesamten Landes mit seinen Institutionen und Einrichtungen um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Ein wichtiger Bereich ist die Vorbereitung im Land auf die Flüchtlinge. "Wir wissen nicht, wie viele Menschen kommen würden", hält LH Günther Platter fest: "Wir wollen und wir sind vorbereitet, um den Menschen eine würdige Umgebung mit Schutz und Hilfe zu bieten."

Bischof Hermann Glettler, LH Günther Platter und LHStv. Ingrid Felipe informieren über die geplanten Maßnahmen. | Foto: BB IBK
  • Bischof Hermann Glettler, LH Günther Platter und LHStv. Ingrid Felipe informieren über die geplanten Maßnahmen.
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Erstkontakt

Die Aufgabenstellungen sind vielfältig. So werden Erstkontaktmöglichkeiten für die Flüchtlinge eingerichtet. Das "Hotel Europa" wird eine neue Bedeutung bekommen und wird sowohl der Erstaufnahme als auch der Registrierung dienen. Ebenso wird das aufgelassene Bildungshaus „Haus Marillac“ als Erstaufnahmezentrum dienen. Am Hauptbahnhof selbst wird ein Servicepoint eingerichtet. LH Platter bedankt sich auch bei der enormen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Rund 1.200 Plätze für die Menschen aus der Ukraine sind im privaten Bereich bereits angeboten worden. Mit den weiteren Möglichkeiten der Unterbringung in Häuser von Ordensgemeinschaften und Klöstern in Imst, Reutte, Eben, dem Stift Fiecht sowie dem Franziskanerkloster in Innsbruck stehen rund 3.000 Plätze zur Verfügung. "Ergänzend werden wir die Pfarren in den Gemeinden auffordern, weiter aktiv zu sein", führt Bischof Hermann Glettler dazu aus: "Die lokalen Netzwerke aus Politik, Vereine und Glaubenseinrichtungen werden den sozialen und solidarischen Gedanken tragen."

Video, LH Günther Platter

Kommunikation

Ein besonderes Anliegen sind LH Platter und LHStv. Felipe die Information und Kommunikation. "Es geht um die wichtigen Informationen für die Hilfesuchenden und um die Informationen für die Hilfegeber", hält LH Platter fest. Mit einem Bündel an Maßnahmen sollen diese wichtigen Informationskanäle abgedeckt werden. So wird vom Land Tirol eine Hotline-Nummer eingerichtet, die den flüchtenden Menschen aus Ukraine ebenso helfen soll, wie den Menschen die in Tirol helfen wollen. Für die Sachspendensammlung wird es am 12.3., 19.3. und 26.3. in Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren und den Blaulichtorganisationen Sammlungen direkt in den Tiroler Gemeinden geben. Bedarf besteht vor allem an Schlafsäcken, Bettwäsche, Handtücher und Hygieneartikel. "Um den geflüchteten Menschen auch die nötige Hilfe zukommen zu lassen, bedarf es unbedingt der Registrierung", betont LHStv. Ingrid Felipe. "Dabei besteht keinerlei zeitlicher Stress, da es sich um eine visumfreie Einreise handelt und kein illegaler Aufenthalt der Menschen aus der Ukraine gegeben ist."

Video, LHStv. Ingrid Felipe

Sonderstab

Die Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung und bei den verschiedensten Institutionen und Organisationen für die Menschen in der Ukraine und jene, die aus ihrer Heimat flüchten, ist groß. Im Rahmen des Sonderstabs Ukraine stimmt sich Tirol bereits laufend eng mit den Bundesstäben ab. Im Rahmen Regierungssitzung berichtete LH Günther Platter über aktuelle Vorbereitungsmaßnahmen in Tirol. Ebenso fand ein Treffen zwischen Tiroler Landesregierung und Sozialpartnern statt. Ergänzend zum Sonderstab Ukraine wird auch ein Ukraine-Gremium zwischen Land Tirol und den Sozialpartnern eingerichtet, um sich intensiv auszutauschen und bestmöglich auf künftige Herausforderungen in Tirol im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise – Stichwort Teuerung, Arbeitsmarkt, wirtschaftliche Lage – vorbereitet zu sein. Dieses Gremium besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes Tirol, der Wirtschafts- und Arbeiterkammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol, AMS Tirol, der Landwirtschaftskammer Tirol, dem ÖGB Tirol und der Bildungsdirektion Tirol.

Video, Bischof Hermann

Humanitärer Aspekt

„Wir haben uns zur derzeitigen Lage im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf Tirol ausgetauscht. Dabei geht es vor allem darum, welche Konsequenzen dieser Krieg für die wirtschaftliche Situation, den Arbeitsmarkt und auch die Teuerung hat. Darüber hinaus geht es vor allem auch um den humanitären Aspekt: Wir wissen derzeit nicht genau, wie viele Menschen zu uns kommen werden. Entscheidend ist aber, dass Österreich und auch Tirol sich dazu bekannt haben, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen und dahingehend gilt es, diesen Menschen nicht nur eine sichere Unterkunft, sondern auch Integrationsmöglichkeiten am Arbeitsmarkt in Tirol – unabhängig ihrer Aufenthaltsdauer – zu schaffen“, betont LH Platter. LHStv. Ingrid Felipe: „Wir alle verfolgen seit zwei Wochen die schockierenden Geschehnisse in der Ukraine, deren Folgen sich auch bei uns auswirken. Tirol hat auch schon in vergangenen Krisensituationen bewiesen, dass wir solidarisch diejenigen unterstützen, die unseren Schutz, Hilfe und Unterstützung benötigen. Dabei ist die enge Kooperation zwischen den Sozialpartnern und den Hilfsorganisationen sowie dem Land Tirol wesentlich, um über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, Hilfsangebote zu kanalisieren und damit schnell und zielgerichtet den geflüchteten Menschen auf allen Ebenen zu helfen.“

Wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Aspekte

Das Ukraine-Gremium wird sich mit Themen von Arbeitsmarkt über die Tiroler Wirtschaft bis hin zu regionalen Aktionen wie der Kinderbetreuung befassen. Vor allem der rasche Zugang zum Arbeitsmarkt der geflüchteten Menschen müsse im Fokus stehen, wie die Teilnehmenden hervorhoben. „Es wird vonseiten des Gremiums begrüßt, dass Ukrainerinnen und Ukrainer rasch in den Arbeitsmarkt integriert werden“, berichtet LH Platter. Neben den rechtlichen Herausforderungen benötige es dabei ein ganzheitliches Konzept aus Kinderbetreuung und Arbeitsmöglichkeiten – unter den geflüchteten Menschen sind vor allem Frauen und Kinder.

Sitzung mit den Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpartner im Innsbrucker Landhaus.  | Foto: Land Tirol
  • Sitzung mit den Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpartner im Innsbrucker Landhaus.
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Entwicklungen prüfen

Im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation gehen Expertinnen und Experten davon aus, dass die derzeitige Situation nicht nur auf die Energiepreise Auswirkungen haben wird: „Aktuell erleben wir eine massive Steigerung der Nachfrage nach Energie. Dies führt zu einem deutlichen Anstieg der Preise, die sich bereits vor Ausbruch der Ukraine-Krise auf einem sehr hohen Niveau befanden. Voraussichtlich führen diese gesteigerten Preise dazu, dass die Teuerung auch in weitere Bereiche des täglichen Lebens übergreifen wird. Energie ist schließlich ein wesentlicher Produktionsfaktor für Unternehmen – allen voran für die Industrie und das produzierende Gewerbe. Die gesteigerten Kosten werden das Wirtschaften voraussichtlich insgesamt verteuern, was Auswirkungen für die heimischen Betriebe, deren Produktionskosten und letztlich auch für Privatpersonen haben wird“, sagt Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. „Durch das ab sofort regelmäßig tagende Ukraine-Gremium mit den Sozialpartnern wird man laufend aktuelle Entwicklungen prüfen und bestmöglich versuchen, die Auswirkungen bzw. Teuerungen durch gemeinsame Kraftanstrengungen in Tirol abzufedern“, sagt LH Platter.

Aktuelle Informationen sowie eine Übersicht und Spenden- und Kontaktmöglichkeiten finden sich unter www.tirol.gv.at/ukraine. Die Seite wird laufend aktualisiert.

Statements

Arbeiterkammer Tirol, Präsident Erwin Zangerl: „Wir müssen alles daransetzen, um diesen Menschen, die durch offene Aggression aus ihrer Heimat vertrieben wurden, zu helfen. Dieser Schulterschluss ist nicht nur ein wichtiges Signal, dass rasche Hilfe möglich ist, sondern er signalisiert auch, dass ein Angriffskrieg und die Vertreibung Hunderttausender niemals zu akzeptieren ist.“

Wirtschaftskammer Tirol, Präsident Christoph Walser: „Unsere wichtigste Aufgabe ist jetzt, dass wir so rasch als möglich eine bestmögliche Situation und Struktur für die Familien aus der Ukraine schaffen. Das betrifft die Kinderbetreuung ebenso wie den schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt. Wir Sozialpartner sind hier auf einer Linie und in guter Abstimmung mit dem Land Tirol und dem AMS Tirol.“

Landwirtschaftskammer Tirol, Präsident Josef Hechenberger: „Für die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung spielt die Ukraine als Kornkammer Europas eine wichtige Rolle. Deshalb wird sich dieser Krieg auch auf die internationalen Lebensmittelpreise auswirken. Aber auch auf menschlicher Ebene sind Tiroler Bäuerinnen und Bauern eng mit vielen ukrainischen Familien verbunden, die teilweise bereits seit Jahrzehnten als Arbeitskräfte in Tirol tätig sind. Die Solidarität mit der Bevölkerung vor Ort ist groß und dementsprechend groß ist das Engagement bei Hilfsmaßnahmen verschiedenster Art.“

AMS Tirol, Landesgeschäftsführer Alfred Lercher: „Für das AMS steht jetzt auch der humanitäre Aspekt der schnellen Hilfe für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen an erster Stelle. Die gesetzliche Basis für alle jene, die dann rasch eine Stelle in Tirol aufnehmen wollen, wird gerade geschaffen, dazu gibt es laufend aktualisierte Informationen (auch auf Ukrainisch) auf unserer Homepage. Aufgrund der Stellensituation sehen wir gute Chancen für Arbeitsaufnahmen, es wird aber auch Deutschkurse, Kompetenzenchecks, Schulungen begleitet durch psychologische Interventionen und Sozialarbeit für die durch den Krieg in ihrer ganzen Existenz verunsicherten und traumatisierten Menschen, viele davon sind Frauen, brauchen. Das AMS nutzt hier die Erfahrung der vergangenen Krisen für die Vorbereitung dieser Instrumente.“

ÖGB, Vorsitzender Philip Wohlgemuth: „Hunderttausende Frauen und Kinder sind auf der Flucht vor dem Grauen des Krieges. Wir müssen ihnen rasch und bedingungslos helfen. Gerade die gelebte europäische Solidarität und unser Humanismus unterscheiden uns fundamental von der menschenverachtenden russischen Politik. Wir benötigen für aus der Ukraine geflüchtete Menschen einen raschen Zugang zum Arbeitsmarkt. Hier ist es unsere Pflicht, den Geflüchteten unbürokratisch Hilfestellung zu leisten und eine gute Grundversorgung, Deutschkurse, Elementarpädagogik- und Schulplätze für Kinder und die Anerkennung ihrer Qualifikationen zu gewährleisten. Die Welt braucht keine Konflikte, sondern Investitionen für Menschen und in Arbeitsplätze, Frieden und Stabilität.“

Industriellenvereinigung Tirol, Geschäftsführer Eugen Stark: „Das wichtigste ist jetzt, alles zu tun, um den Menschen in der Ukraine und jenen, die zu uns kommen werden, zu helfen. Die Hilfsbereitschaft bei unseren Mitgliedsunternehmen ist großartig und auch die IV-Tirol wird dazu ihren Beitrag leisten. Es ist jetzt auch ganz wichtig, dass alle Kräfte des Landes zusammenarbeiten, um die menschlichen und wirtschaftlichen Folgen des Krieges möglichst gering zu halten. Nur eine starke Wirtschaft hilft uns, möglichst gut die Krise zu meistern.“ 

So können Sie helfen

Caritas: www.caritas.at/ukraine
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: Ukraine Soforthilfe

Nachbar in Not: Spendenzweck: Hilfe für die Ukraine
IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003
BIC: GIBAATWWXXX
Spenden können auch per SMS abgewickelt werden. Senden Sie dazu eine SMS mit Ihrem Spendenbetrag zwischen 1 und 50 Euro an +43 664 660 44 66.

Netzwerk Tirol hilft: Spenden für hilfsbedürftige UkrainerInnen in Tirol
Bankverbindung: Hypo Tirol
Bankkonto: Netzwerk Tirol hilft
IBAN: AT86 5700 0300 5320 1854
BIC: HYPTAT22
Kennwort: Ukraine

Unterkünfte: Personen, Institutionen oder Gemeinden in Tirol, die Unterkunftsmöglichkeiten für Kriegsflüchtlinge anbieten können und wollen, sollen sich an die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) oder an das Land Tirol wenden.
Bundesagentur: nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at
Land Tirol: unterkunft.ukraine@tirol.gv.at
Alle Einmeldungen werden dort geprüft und beantwortet. Quartiere bis 150 Betten sind an das Land Tirol, Quartiere über 150 Betten an die BBU zu melden!

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