Quartier St. Bartlmä in Wilten
Wenig Platz für viel Kultur

(Symbolbild) Das Kulturquartier St. Bartlmä hat einige überdachte Freiflächen, wo beispielsweise Open-Air-Veranstaltungen stattfinden könnten. | Foto: Stockfoto
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  • (Symbolbild) Das Kulturquartier St. Bartlmä hat einige überdachte Freiflächen, wo beispielsweise Open-Air-Veranstaltungen stattfinden könnten.
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INNSBRUCK. Über das geplante Kulturquartier in Wilten St. Bartlmä wird seit Monaten hitzig debattiert. In der Stadtpolitik findet das Projekt bislang keine Mehrheit, es scheitert am Geld. Der Eigentümer hatte einen Kaufpreis von zehn Millionen Euro angekündigt, dieser sei eindeutig zu hoch, heißt es.

Kulturstadträtin Ursula Schwarz will das Projekt Bartlmä jedenfalls weiter diskutieren. | Foto: Die Grünen
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Die Stadt braucht einen solchen Ort

Die Innsbrucker Kulturszene hat seit vielen Jahren ein großes Problem: Es gibt wenig Platz für viel Kultur. Viele Veranstaltungsorte gibt es nicht mehr. Der VAZ Hafen wurde abgerissen, der Weekender-Club musste 2017 zusperren. Beides waren Fixsterne am Innsbrucker Kulturhimmel.
Das Quartier Bartlmä könnte jetzt die Lösung sein. Am Areal der ehemaligen Maschinenfabrik Oberhammer in Wilten soll ein neues Kulturquartier entstehen. Auf 6.000 Quadratmetern stehen zehn Hallen und ein überdachter Freibereich, die genutzt werden könnten. Aktuell ist das Projekt allerdings auf Eis gelegt. Es scheitert am Kaufpreis. "Darüber sollte jedenfalls noch diskutiert werden", sagt Ursula Schwarzl, Kulturstadträtin der Stadt Innsbruck.

"Natürlich ist der Kaufpreis zu hoch und muss zu rechtfertigen sein, allerdings sollte weiter verhandelt werden."

Auch wenn das Thema aktuell politisch gesehen mehrheitlich vom Tisch sei, soll es weiter debattiert werden, betont Schwarzl. Auch Kulturschaffende sollten unbedingt weiter den Wunsch nach diesem Kulturquartier äußern, dadurch wird eine Umsetzung wahrscheinlicher. So schnell werde dieser Ort nicht von der Bildfläche verschwinden. Unabhängig vom Preis, müsse so eine einmalige Chance unbedingt wahrgenommen werden, betont die Kulturstadträtin. 

"Bei Kulturprojekten heißt es ja immer: Warum soll so viel Geld für die Kultur ausgegeben werden?"

, sagt Schwarzl. Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass ein solches Kulturquartier auch einen großen wirtschaftlichen Nutzen hätte. Dort könnten nicht "nur" Kulturveranstaltungen stattfinden,  der Ort sei auch für Coworking-Spaces geeignet, oder Firmen könnten sich einmieten für Seminare, erklärt Schwarzl. 

Für David Prieth, Geschäftsführer der PMK Innsbruck biete dieses Areal auch den Vorteil, dass es nicht im Stadtzentrum liege, das Problem der Anwohner falle somit weg. | Foto: David Prieth
  • Für David Prieth, Geschäftsführer der PMK Innsbruck biete dieses Areal auch den Vorteil, dass es nicht im Stadtzentrum liege, das Problem der Anwohner falle somit weg.
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Preis als abschreckendes Argument

"Der Eigentümer des Areals will vermieten und nicht verkaufen", erklärt David Prieth, Geschäftsführer der PMK Innsbruck. Die IIG (Innsbrucker Immobiliengesellschaft) hätte aber auf das Kaufen bestanden.

"Als abschreckendes Argument nannte der Eigentümer daraufhin den Kaufpreis von zehn Millionen Euro, wissend das dieser Preis den Wert des Areals um das Dreifache übersteigt."

Die Mietpreise für St. Bartlmä seien hingegen absolut in Ordnung. In Innsbruck brauche es flexibel nutzbare, kulturell bespielbare Räume, so Prieth.

"Die großen Vorteile dieses Areals sind neben der Größe, die zahlreichen Freiflächen mit Platz für Tausende Leute, dazu Open Air und alles überdacht, gepaart mit diesem speziellen Charme durch die Industriehallen."

Es sei eine einmalige Gelegenheit und der Traum jedes Veranstalters, betont Prieth. 

"Das geplante Kurturquartier St. Bartlmä würde viele Konzerte ermöglichen, die wir derzeit nicht ermöglichen können, da uns der Platz fehlt", sagt Frederik Lordick, Geschäftsführer Dachsbau Innsbruck | Foto: Frederik Lordick
  • "Das geplante Kurturquartier St. Bartlmä würde viele Konzerte ermöglichen, die wir derzeit nicht ermöglichen können, da uns der Platz fehlt", sagt Frederik Lordick, Geschäftsführer Dachsbau Innsbruck
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Neue Möglichkeiten

Ähnlich sieht das auch Frederik Lordick, Geschäftsführer vom Dachsbau Innsbruck.

"Wir haben aktuell das Problem, dass einige Künstlerinnen und Künstler bei uns zwar auftreten wollen, das aber nicht möglich ist, weil wir die Größe nicht bieten können"

, erklärt Lordick. Das Areal St. Bartlmä würde das ermöglichen. Es soll ein Projekt von uns allen für alle werden. Alle, die wollen, sollen dort Veranstaltungen organisieren können. St. Bartlmä sei keine plane, blanke Fläche, sondern ein Ort mit Geschichte, so Lordick. Die Aufteilung des Areals sei "perfekt" als Kulturquartier, es gebe Hallen in verschiedenen Größen und Formen. Außerdem sei die Lage des Areals (außerhalb vom Stadtzentrum) ideal, da die Lärmbelastung in Innsbruck oft ein Problem sei, sagt Lordick.

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