Reichenauer Straße 97
Wenn Hochäuser erzählen könnten, dann ...
Es war ein trockener und sonniger Freitag. Für 60 Innsbrucker Familien gleichzeitig ein Freudentag. Am 3. August 1973 wurden die Wohnungen des Hochhauses Reichenauer Straße 97 an ihre Mieterinnen und Mieter übergeben. Ein Grund zum Feiern und auf die Geschichte zurückzublicken. Der "Verein der Mieter Reichenauerstraße" hat sich einiges einfallen lassen.
INNSBRUCK. Vor 50 Jahren, am 3. August 1973, übergab die Neue Heimat Tirol (NHT) in einem damals aufsehenerregenden 14-stöckigen Hochhaus im Innsbrucker Stadtteil Reichenau moderne Wohnungen samt Tiefgarage an 60 meist junge Familien. Diese gründeten zwei Jahre später den „Verein der Mieter Reichenauerstrasse 97“. Anlässlich dieses Jubiläums hat der nach wie vor bestehende „Verein der Mieter“, kurz genannt „Hausverein“, nicht nur zu einer Feier geladen, sondern auch mit einem Fotobuch viele Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse im Haus wieder aufleben lassen.
Hausverein und intakte Nachbarschaft
"Es gibt zwar nur mehr an die 30 „Ureinwohner“ im Haus, aber alle neu Zugezogenen haben sich gut integriert und beteiligen sich auch teilweise aktiv im „Hausverein“!", erzählt Ingrid Kemetmüller: "Mit Bewohnern aus anderen Kulturkreisen, mit teilweise fremder Muttersprache, gibt ist es ebenfalls ein gutes Miteinander im Haus Nr.97." Alles ist dennoch nicht immer so einfach, aber aufgrund einer gut funktionierenden Hausgemeinschaft gibt es kaum grössere Probleme. "Und wenn es doch einmal zu irgendwelchen Irritationen kommt, versucht der interne „Hausverein“ im Einklang mit Vertretern der NHT das Problem zu lösen", freuen sich die "Hausvereins"-Mitglieder über die intakte Nachbarschaft. Nach gemeinsamen konstruktiven Gesprächen und lösungsorientierten Diskussionen gab es bis jetzt immer eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung des Problems.
Hauschronik
Hausvereins-Obmann Gottfried Rießlegger: "Franz Wagner hat mit großem Einsatz und viel Freude eine Chronik und ein Fotoalbum gestaltet. Als Obmann des Hausvereines danke ich ihm von Herzen und ich hoffe, dass viele mit diesem Album eine Freude haben und sich schöner Erinnerungen erfreuen können." Das Fotobuch ist eine Zeitreise durch die bauliche Entwicklung des Areals, den Veränderungen in der Nachbarschaft und eine Erinnerung an das vielfältige und bunte Leben im Hochhaus selbst.
Vorzeigebeispiel
Gratulation zum Jubiläum und ein großes Lob kommt vom NHT-Geschäftsführer Markus Pollo: „Die NHT ist mit über 20.000 betreuten Wohnungen eine der größten Hausverwaltungen in Westösterreich. Dabei sind wir natürlich auch auf den guten Willen der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort angewiesen. Die Reichenauer Straße 97 ist in diesem Zusammenhang ein Vorzeigebeispiel für eine funktionierende Hausgemeinschaft. Es gibt eine gute und angenehme Zusammenarbeit und Probleme werden auf kurzem Wege gelöst.“
"Nicht zuletzt haben aber auch alle Hausmeister der letzten 50 Jahre immer das ihre dazu beigetragen, dass alles funktioniert und passt im Haus Nr.97. Engagiert, verlässlich und jederzeit hilfsbereit waren und sind diese „Sheriffs“ immer unterwegs und sorgen für Ordnung im Haus", richten die Mieterinnen und Mieter auch einen Dank an die Hausbetreuer aus.
"Die Nähe zum Inn, die wunderschöne Aussicht auf die Nordkette, die sonnendurchfluteten Zimmer und Balkone auf der Südseite und die gute Infrastruktur samt der öffentlichen Verkehrsanbindung tragen nach wie vor zu einem angenehmen Wohngefühl bei", sind sich die Mieterinnen und Mieter der Reichenauer Straße 97einig und freuen sich auf die nächsten 50 Jahre.
Aus der Geschichte
Übergabe der Wohnungen am 3.8.1973. Im Mai 1976 gab es ein schweres Erdbeben in Friaul, das auch im Haus Reichenauer Straße 97 spürbar war. Im Juni 1994 informierte die AK Tirol mit Präsidenten Fritz Dinkauser über die Möglichkeit des Kaufes der Mietwohnungen. 1998 wurde das Haus mit Blech verkleidet. 2001 folgte die Sanierung der Decke der Tiefgarage vor dem Haus. Zwischen 2006 und 2008 wurde am Nachbargrundstück das Lodenareal errichtet. 2009 wurde die Videoüberwachung der Tiefgarage eingeführt. 2015 wurde die Photovoltaik Anlage am Dach für die Stromerzeugung für die Tiefgarage und dem Stiegenhaus installiert. Am 31.10. 2015 kam es zu einem Brand im Haus 9. Stock Ost.
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