Reichenauer Straße
Wieviel Verkehrsberuhigung braucht die Straße?

Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit in der Reichenauer Straße weiter aktuell. | Foto: Stadtblatt
  • Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit in der Reichenauer Straße weiter aktuell.
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INNSBRUCK. Die Verkehrssicherheit auf der Reichenauer Straße bleibt ein Top-Thema. Auf der rund zwei Kilometer langen Straße gibt es 7 Ampelanlage und 17 Schutzwege. Bei der Stadtblatt-Umfrage zum Thema Geschwindigkeitsbeschränkungen ist die Mehrheit für die Beibehaltung der 50 km/h-Regel.

Sicherheit

Ein Blick auf die Unfallstatistik in der Landeshauptstadt Innsbruck zeigt, dass es in der vergangenen fünfeinhalb Jahren zu keinen tödliche Kinderunfälle gekommen ist, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Ausschlaggebend dafür sind zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Im Bereich der Reichenauer Straße tragen neben den baulichen Maßnahmen bei der Verlegung der Straßenbahnschienen und Einrichtung der Fahrspuren für den öffentlichen Personennahverkehr auch 7 Ampelanlagen und 17 Schutzwege dazu bei. Mit der politischen Diskussion um die Geschwindigkeitskontrolle an der IVB-Haltestelle Mitterhoferstraße ist das Thema Verkehrssicherheit neuerlich in den Mittelpunkt gerückt. 

Umfrage

Die Stadtblatt-Umfrage versteht sich nicht als repräsentativ. Bei der Frage nach der Geschwindigkeitsbegrenzung waren 43,75 % für 50 km/h, 17,19 % für 40 km/ und 39,06 % für 30 km/h. Die Geschwindigkeitsbegrenzung soll generell für die gesamte Straße gelten und eine Mehrheit von über 60 Prozent spricht sich für temporäre Messungen mit einem Smiley aus. Den Stadtblatt-Beitrag zur Rückkehr des Smiley in der Reichenauer Straße finden Sie hier.

Initiative meldet sich zu Wort 

Die Bürgerinitiative Bürgerinitiative Wohngebiet Altpradl (Reichenauer Straße, Pembaurstraße, usw.) hat sich zur aktuellen Diskussion über die Geschwindigkeitsanzeige in der Reichenauer Straße zur Wort gemeldet: "Wieder einmal eine politische Diskussion, welche am eigentlichen Problem vorbei geht. Nicht der Gefahrenhinweis ab 40km/h mittels Smiley ist der eigentliche Skandal, sondern dass in unserem Wohngebiet selbst im Einzugsgebiet von Schulen und Kindergärten keine Geschwindigkeitsreduzierung umgesetzt wird. Es ist nicht gottgegeben, dass bei uns 50km/h erlaubt sind, sondern dies wurde durch die Verkehrspolitik gemacht und kann von dieser auch wieder zugunsten der Anrainer bzw. der zahlreichen Kinder und Schüler geändert werden", hält Norman Schadler gegenüber der Stadtblatt-Redaktion fest. "In Wohn- und Schulgebieten sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass es eine – zumindest teilweise - Geschwindigkeitsbegrenzung gibt und diese keine Schikane für Autofahrer darstellen soll. Nur ein Beispiel von Vielen: In der Defreggerstraße wurde eine 30er Zone für den gesamten Verkehr umgesetzt. Hier kontrolliert sogar die IVB die Einhaltung der 30km/h ihrer Straßenbahnlinien mittels Geschwindigkeitsanzeigen in beiden Fahrtrichtungen. Bei uns ist dies jedoch ein riesengroßes Problem und es reicht wieder einmal nur für Verkehrsberuhigungs-Kosmetik und selbst diese geht manchen in der Politik zu weit. Die angeblich zusätzlichen Kosten für die IVB sind nicht nur wegen der 30er Zone in der Defreggerstraße unglaubwürdig. Durch die verfehlte Linienführung der neuen Straßenbahn musste etwa die Buslinie F - z. B. im O-Dorf und in Dreiheiligen - verstärkt werden, dies hat sicher deutlich höhere Kosten verursacht."

Lokalaugenschein

"Die nun montierte Geschwindigkeitsanzeige ist besser als nichts, aber eigentlich würde es hier eine echte und kontrollierte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 oder zumindest 40km/h benötigen. Die gibt es übrigens in vielen anderen Straßen in Innsbruck. Aber in unserem Wohngebiet mit einer hohen Dichte an Schulen und Kindergärten ist Selbstverständliches nicht möglich und immer eine große politische Aufregung. Dankenswerterweise haben sich vor einigen Wochen - mit Ausnahme von der Fraktion Für Innsbruck - Vertreter alle Parteien, welche im Verkehrsausschuss vertreten sind, zusammen mit zahlreichen Anrainern vor Ort ein Bild von der Verkehrsbelastung gemacht", informiert Schadler. "Wir hatten dabei den Eindruck gewonnen, dass allen anwesenden Politikern spätestens bei diesem Termin klar wurde, was die verfehlte Verkehrspolitik der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte in unserem Wohngebiet angerichtet hat. Die Wortmeldungen waren nämlich angesichts des starken Verkehrslärms bei diesem Termin kaum für alle Teilnehmer zu hören. Wir haben damals an die Politiker auch appelliert, dass sie nicht die Vorschläge und Maßnahmen der anderen Parteien rundweg ablehnen, sondern über ihren jeweiligen ideologischen Schatten springen sollen. So wurde etwa im Laufe der Diskussion eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Teilen der Pembauerstraße von manchen anwesenden Politikern nicht mehr rundweg abgelehnt."

Enttäuschung

"Da wir mittlerweile die einzige Ost-Westverbindung für den gesamten Verkehr zwischen riesengroßen Wohngebieten sind, darf nicht vergessen werden, dass es neben der Sicherheit und dem Lärm auch um eine starke Emissionsbelastung geht. Sinnbildlich für die einzige Ost-Westverbindung ist etwa, dass aktuell während Bauarbeiten nun auch die Linie F über die Reichenauer Straße geführt wird. Umso mehr enttäuscht es uns, dass es wieder zu einem politischen Hickhack um Nebensächliches gekommen ist. Wir appellieren erneut an die Innsbrucker Stadtpolitik, unser Anliegen ernst zu nehmen und endlich spürbare Entlastungen vom Verkehr in unserem Wohngebiet umzusetzen. Wir werden jedenfalls nicht lockerlassen und ab Herbst weitere Initiativen starten", stellt Norman Schadler von der Bürgerinitiative abschließend fest.

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