Zu Ostern wackeln Jobs

"Noch" dröhnen die Motoren: Kritiker befürchten den Anfang vom Ende der Tyrolean am Standort Innsbruck. | Foto: Foto: Archiv
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(gstr). Mitten in der heißen Phase des Wahlkampfes und – absolut pietätlos – in der Karwoche gab am Mittwoch die AUA-Führung das Aus für den Tyrolean-Standort in Innsbruck bekannt. Während das Call-Center und die Wartung (vorerst) erhalten bleiben, werden die Verwaltungsjobs in Innsbruck gestrichen und nach Wien verlagert. Über hundert MitarbeiterInnen und deren Familien steht damit ein unangenehmes Osterwochenende bevor, müssen sie doch in den kommenden Tagen und Wochen entscheiden, ob sie ihren Lebensmittelpunkt in den Osten verlagern oder den Job verlieren wollen.

"Beschämende Art"
„Die Art und Weise, wie mit den betroffenen 109 MitarbeiterInnen umgegangen wurde, ist beschämend und unwürdig. Die Bediensteten waren gut genug, um die AUA zu sanieren. Sie frühzeitig, offen und transparent über solch gravierende Einschnitte zu informieren, hat man aber scheinbar nicht für nötig erachtet", poltert SPÖ-Chef Gerhard Reheis über die angekündigten Einschnitte und auch VP-Chef LH Günther Platter ist entsetzt über die Vorgangsweise des einstigen Paradeunternehmens. „Noch vor drei Monaten wurde die Tyrolean als Retter der AUA vom Firmenvorstand gepriesen und der Ausbau des Tyrolean Standortes Innsbruck vollmundig angekündigt. Heute wurde die Katze aus dem Sack gelassen. Hochqualifizierte Arbeitsplätze werden von Tirol nach Wien verlagert, hochkompetente und motivierte MitarbeiterInnen vor den Kopf gestoßen sowie Wertschöpfung und Steueraufkommen dadurch in den Zentralraum Wien umgeleitet", so Platter.

Interessensvertreter empört
„Wenn jetzt angeboten wird, das Personal könne ja nach Wien wechseln, ist das Zynismus pur. Hier hängen Familien und Schicksale dran, die man nicht mit einem Federstrich abhaken kann, wie dies die Geschäftsführung auf dem Papier tut. Dies umso mehr, da die Tyrolean ja für die AUA der Rettungsanker für das Fortbestehen war, weil gerade hier in Tirol effizient und wirtschaftlich gearbeitet wird“, lässt AK-Chef Erwin Zangerl kein gutes Haar am "Angebot" der AUA-Führung, dass die Betroffenen nach Wien wechseln könnten. Günter Mayr, Landesvors. der Gewerkschaft vida, bringt es so auf den Punkt: „Lügenbarone führten Beschäftigte an der Nase herum."

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