Grüne: "Kalkkögel-Beschluss ist populistisches Getöse"
Gegen die Stimmen von Grünen und SPÖ wird Liftbau im Schutzgebiet gefordert
Der Innsbrucker Gemeinderat hat in seiner Oktobersitzung mehrheitlich gegen die Stimmen von Grünen und SPÖ ein „Bekenntnis“ - so der Antrag der ÖVP - zum Liftbau über die Kalkkögel beschlossen. „Mehr als ein Bekenntnis kann dieser Beschluss auch nicht sein“, so Stadtrat Gerhard Fritz: „Die Kalkkögel liegen weit außerhalb des Innsbrucker Gemeindegebiets und damit außerhalb des Wirkungsbereichs der Stadt. Die Auswirkungen dieses Beschlusses dürften bis auf ein wenig populistisches Getöse gegen Null laufen. Dass eine Umfrage bei den Gemeinden rund um die Kalkkögel gerade ergeben hat, dass die Bevölkerung gegen den Liftbau ist, wird von dieser Gemeinderatsmehrheit ignoriert.“
Zerstörung statt Umweltschutz
„Sich als Stadt Innsbruck für die Zerstörung der Kalkkögel stark zu machen, ist nicht nur deshalb nicht nachvollziehbar, weil die Prüfung durch das Land noch nicht abgeschlossen ist“, ergänzt die stellvertretende Klubobfrau der Grünen Kathrin Heis: „Den selbsternannten VisionärInnen ist offenbar nicht nur der Naturschutz kein Anliegen, sondern ein einziger mit Zig-Millionen an Steuergeld errichteter Lift wird zur Tourismus- und Wirtschaftsstrategie stilisiert - das ist das Gegenteil von zukunftsorientierter und nachhaltiger Politik.“
Kein Konzept für Patscherkofel
„Zuerst muss sich die Stadt Innsbruck nun ein nachhaltiges Konzept für die Anlagen am Patscherkofel überlegen, die seit 1. Oktober im Eigentum der Stadt sind“, gibt Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider zu bedenken. „Dass eine Mehrheit im Gemeinderat sich bemüßigt fühlt, Liftbauten und Eingriffe in Schutzgebiete außerhalb Innsbrucks zu befürworten“ zeige, dass der „notwendige Weitblick“ fehle.
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