Sicherheitspoller in der Altstadt
Grüne und SPÖ gegen die Sicherheitspoller in der Altstadt
Nach jahrelangen politischen Diskussionen rund um die Sicherheitspoller in der Altstadt gibt es wieder Bewegung in der Thematik. Eigentlich sollte das Projekt im Stadtsenat und im kommenden Gemeinderat abgesegnet werden. Grüne und SPÖ sprechen sich jetzt gegen die Poller aus.
INNSBRUCK. Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Bewohner der Altstadt haben sich mit einer Stellungnahme an die Stadtpolitik gewendet. StR Elli Mayr schließt sich Forderung der Altstadt-Betriebe an und fordert eine Neubewertung durch die zukünftige Stadtregierung. Mayr: „Anti-Terror-Poller, die über eine Million Euro kosten, das Stadtbild verschandeln und letztlich zu einem Hindernis für die Gewerbetreibenden in der Altstadt werden, gab und gibt es mit uns nicht. Das Signal der Altstadt-Betriebe ist ebenfalls klar – es braucht eine Neubewertung!“ Die SPÖ spricht sich gegen die Poller aus. "Der neu gewählte Gemeinderat soll sich damit befassen und entscheiden, ob solche Poller in der Altstadt, in der Maria-Theresien-Straße und dann in weiterer Folge an Plätzen wie vor der Hofburg, am Marktplatz, am Boznerplatz, am Luggerplatz kommen sollen oder nicht. Wenn es nach der SPÖ geht, sollen Innsbrucks Plätze jedenfalls nicht mit diesen teuren und abschreckend aussehenden Anti-Terror-Pollern umstellt werden“, betont Mayr. „Über Sicherheitsmaßnahmen kann in aller Sachlichkeit gesprochen werden. Jedenfalls müssen sie sich in das Stadtbild fügen und sollen nicht den abschreckenden Charakter eines Hochsicherheitstrakts vermitteln“, so Mayr abschließend, die im Stadtsenat gegen einen entsprechenden Vergabebeschluss stimmen wird.
Willi gegen Poller
Diese im Sommer 2023 beschlossenen Poller und ihr Betriebskonzept basieren auf Empfehlungen/Vorgaben einer Sicherheitstechnikfirma, die vom damals zuständigen Vizebürgermeister Anzengruber empfohlen wurde. Die Grünen, wie auch die SPÖ, sprachen sich von Beginn an für eine Alternative zu den Anti-Terror-Pollern um rund eine Million Euro aus. "Andere Städte lösen solche Sicherheitsfragen mit mobilem Stadtmobiliar, das kann begrünt werden und auch als Sitzgelegenheit im öffentlichen Raum dienen", so Bgm. Georg Willi, der sich gleichzeitig dafür ausspricht, den am Sonntag neu gewählten Gemeinderat noch einmal neu über dieses Projekt entscheiden zu lassen. "Stadtmobiliar, wie es auf der ganzen Welt eingesetzt wird, bietet genauso Sicherheit, ist flexibel und zweckmäßig. Ein Mehrwert für die Menschen anstelle von Millionen schwerer Stahlzylinder – an solchen Lösungen im Sinne der Menschen sollten wir gemeinsam arbeiten", so Willi abschließend.
Langer Entscheidungsprozess
Im November 2018 berichtet die BezirksBlätter: "Die rot bemalte Betonbarriere am Eingang der Altstadt steht wie schon im Vorjahr da – sie soll verhindern, dass Fahrzeuge unerlaubt und mit hoher Geschwindigkeit in die Menge rasen. 400.000 Euro würden die beantragten Poller kosten, heißt es im ausgearbeiteten Projektantrag. Der umfasst sieben Seiten und den Kostenrahmen." Es folgten jährlich wiederkehrende Diskussionen im Gemeinderat. Im Juli 2022 hat der Stadtsenat mehrheitlich die Planungsgrundlagen für die Sicherheitseinrichtungen der Fußgängerzone Maria-Theresien-Straße inkl. Herzog-Friedrich-Straße genehmigt. „Auf der südlichen Seite der Maria-Theresien-Straße kommt es zu einer Absperrung mit einer Mischung aus Pollern, Sitzmöbeln und Blumenhochbeete in Höhe des Eingangs vom Kaufhaus Tyrol. Die nördliche Seite der Maria-Theresien-Straße wird durch die sogenannte Slalom-Variante abgesichert", erklärte Vizebgm. Johannes Anzengruber im Juli 2023. „Am Eingang zur Altstadt werden auf der Herzog-Friedrich-Straße beim Marktgraben versenkbare Poller in Kombination mit Stadtmöbeln aufgestellt. Der Zugang über die Herzog-Otto-Straße wird über die Slalom-Variante abgesichert.“
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