Landesregierung beleuchtet Situation von Frauen in Tirol
Frauenlandesrätin Christine Baur (Die Grünen) hat anlässlich des Weltfrauentages am 8. März einen Bericht der Tiroler Landesregierung präsentiert. Baur lobte dabei die vielen Maßnahmen zur Gleichstellung in allen Bereichen, man habe jedoch angesichts der Zahlen noch viel Arbeit vor sich.
Eines der Ergebnisse der Studie: Die Zahl der erwerbstätigen Frauen ist stark gestiegen. Gleichzeitig lag das mittlere Bruttojahreseinkommen der unselbstständig erwerbstätigen Frauen im Jahr 2011 jedoch bei 16.237 Euro, jenes der Männer bei 30.204 Euro. "Der Arbeitsmarkt unterteilt sich immer noch in typische Frauen- und Männerberufe – dies beginnt schon bei der Schul- und Studienwahl“, berichtete Elisabeth Stögerer-Schwarz, Leiterin des Fachbereichs Frauen und Gleichstellung. „Um diesem Trend entgegenzuwirken, forciert das Land die geschlechtssensible Berufsorientierung. Damit soll ein höherer Frauenanteil in technischen und handwerklichen Berufen, aber auch in den Naturwissenschaften erreicht werden“, sagte Landesrätin Baur. Der Bericht zeige weiter, dass Frauen in Führungsetagen und Entscheidungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind.
Hausarbeit in Frauenhänden
Ziemlich konstant geblieben ist laut der Landesregierung die Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern bei der unbezahlten Versorgungsarbeit: „Nach wie vor sind Frauen hauptsächlich zuständig für die Hausarbeit, die Kinder- und Altenpflege. In dem Ausmaß wie sich Frauen den Arbeitsmarkt zusätzlich zu familiären Versorgungsarbeit erobert haben, haben sich die Männer noch nicht die Familienarbeit erobert“, stellte Baur klar.
Kritik der Opposition
Die Opposition verwies hingegen zusätzlich auf die neuen Arbeitslosenzahlen, nach denen im Vergleich zum Vorjahr 13,5 Prozent mehr Frauen arbeitslos seien. Besonders dramatisch sei der Zuwachs bei langzeitarbeitslosen Frauen um 75 Prozent, unterstrichen die Frauensprecherinnen Gabi Schiessling (SPÖ) und Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz). "Frauen wollen mehr arbeiten, können aber oft nicht. Weil es immer noch zu wenige Unterstützungsangebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt", erläuterte Haselwanter-Schneider. Beide forderten die Landesrätin aufgrund der neuen Zahlen auf, ein Maßnahmenpaket zu schnüren.
- Factsheet Frauen in Tirol (PDF)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.